Bad Berleburg. Im Sinne der Nachhaltigkeit will die CDU Bad Berleburg auf Wahlwerbung mit Plakaten verzichten – das gesparte Geld wollen sie anders einsetzen.
Keine Plakate der Nachhaltigkeit wegen: Das Risiko will die CDU laut ihrem Vorsitzenden Eberhard Friedrich eingehen, um nicht noch mehr Plastik in die Welt zu bringen – auch wenn das bedeutet, dass die Gesichter der Kandidaten in einigen Gegenden nicht so präsent sein werden wie andere.
Der Wahlkampf
„Wir wurden immerhin als nachhaltigste Kleinstadt ausgezeichnet“, erklärt Friedrich die einstimmige Entscheidung der CDU Bad Berleburg, auf die Plakate aus Kunststoff zu verzichten. Mit dem Geld, das dadurch gespart wird, sollen auf dem geplanten Spielplatz auf dem Sengelsberg Sitzbänke für die Eltern und Begleiter der Kinder entstehen – aus heimischem Borkenkäferholz. „Der Verzicht auf die Plakate gilt im übrigen auch für die Kreistagskandidaten“, macht Georg Freitag, neben Ulla Belz einer der Kreistagskandidaten der CDU Bad Berleburg.
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Werbung gemacht werden soll stattdessen mit Prospekten, die die Kandidaten und die Ziele Partei in Vorbereitung auf die Kommunalwahl vorstellen. „Das Motto dabei ist ‘Aus dem Dorf – für das Dorf’“, erklärt Friedrich. Es sei der CDU Bad Berleburg wichtig gewesen, dass die Kandidaten jeweils in den Wahlkreisen leben, für die sie kandidieren. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir alle Wahlkreise so mit Kandidaten besetzen konnten. Uns ist das wichtig im Umgang mit den Bürgern, die Nähe und Möglichkeit zum direkten Austausch muss gegeben sein“, macht Ulla Belz deutlich.
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Auch weist die Partei darauf hin, dass das Bürgerbüro im zweiten Stock der Poststraße 28 dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet hat. Ein Schild am Gebäude soll die Bürger künftig direkt darauf hinweisen. „Es wird auch immer jemand von der Fraktion oder vom Stadtverband da sein. Wenn das läuft soll das auch nach der Wahl so weitergehen“, erklärt Martin Schneider, Kandidat im Wahlbezirk 8.
Die Ziele
Den Fokus hat die CDU Bad Berleburg in ihrem Prospekt auf drei Themengebiete gelegt: „Heimat wertschätzen“, „Stabilität gewährleisten“ und „Zukunft nachhaltig gestalten“: So soll der örtlichen Landwirtschaft bei der Schadensbegrenzung geholfen werden, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sollen gefördert werden oder auch Projektideen im Ehrenamt und in der Vereinsarbeit angekurbelt werden.
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Zudem will die Partei günstige Rahmenbedingungen für Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistung ermöglichen und damit Arbeitsplätze sichern. Zudem will sich die CDU Bad Berleburg dafür einsetzen, dass Tourismus-Angebote ausgebaut werden und so die Gastronomie belebt wird. Auch die Schaffung der Vorraussetzungen für einen soliden Gesundheitsstandort, die Unterstützung des Engagements der Freiwilligen Feuerwehr und Barrierefreiheit im Stadtgebiet steht auf der Agenda. Schlussendlich soll das Radwegenetz für Wittgenstein realisiert und weiterentwickelt werden und auch Digitale Schule und digitales Lernen vorangebracht werden.
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Im Gespräch machten die CDU-Mitglieder auch noch einmal ihren Standpunkt in Sachen KAG klar: „Die Abschaffung ist derzeit nichts anderes als Science-Fiction“, macht Schneider klar. Anstatt gegen Land und Bund zu protestieren solle vor Ort geprüft werden, wie der Bürger entlastet werden könne: „Die Satzungen müssen entsprechend angepasst werden.“
Auch Anke Fuchs-Dreisbach, Landtagsabgeordnete, machte deutlich: „Damit das Land weiß, wieviel Geld es zur Verfügung stellen muss, müssen die Kommunen dem Land melden, wie viele Kilometer Straßen erneuerungsbedürftig sind.“ Auf den veranschlagten 65 Millionen Euro des Landes sei kein Deckel drauf, so Fuchs-Dreisbach. „Danach ist nicht Schluss“, versichert sie. Ein weiterer Trugschluss sei, dass die Privatleute mit dem Land abrechnen müssen. „Kein Privatmann muss das tun. Die Kommunen rechnen mit dem Land ab.“