Birkelbach. „Zur Zeit gibt es keinen Spielplatz in Birkelbach, worüber die Eltern und Kinder sehr verärgert sind“, sagt Fritz Hoffmann.

Aus einem Spielplatz wird ein Politikum. Birkelbachs Ortsvorsteher Fritz Hoffmann (CDU) und Bürgermeister Henning Gronau (SPD) hatten jetzt einen vom Kommunalwahlkampf geprägten Schriftwechsel.

Das sagt der Ortsvorsteher

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„Zur Zeit gibt es keinen Spielplatz in Birkelbach, worüber die Eltern und Kinder sehr verärgert sind“, leitet Hoffmann seine Anfrage an die Verwaltung ein, die auch an diese Zeitung gerichtet war. Darin bemängelt Hoffmann den Abbruch der bestehenden Anlage an der verkauften und privat genutzten früheren Grundschule. „Ich bin davon ausgegangen, so waren die Aussagen der Gemeindeverwaltung, dass der Spielplatz bis zur Herstellung des neuen im Ortskern, nach Vereinbarung mit dem neuen Eigentümer der Grundschule, dort betrieben werden kann.“

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Hoffmann bemängelt, dass man nicht mit dem Birkelbachern gesprochen habe und betont, dass aktuell weniger Familien wegen Corona in den Urlaub fahren, und der Platz doch mit Abstandsregelungen noch länger hätte betrieben werden können. Außerdem fragt Hoffmann nach der Zukunft. Wann werde mit dem Bau des Dorf- und Spielplatzes begonnen und hätte es denn keine Zwischenlösung gegeben?

Das sagt der Bürgermeister

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Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau zeigte sich im Gespräch mit der Redaktion überrascht von der Schärfe des Schreibens, obwohl man doch sonst einen guten direkten Draht zueinander habe. Gronau betont, dass Hoffmann als Ortsvorsteher und Ratsmitglied an den Entscheidungen beteiligt gewesen sei: „Im Juni 2018 ergab sich die Möglichkeit, die Grundschule Birkelbach nebst Außengelände an einen Interessenten zu veräußern, der inzwischen in dem ehemals leerstehenden Gebäude sein Unternehmen etabliert und ebenfalls seinen Wohnsitz dort eingerichtet hat. Damit konnte ein möglicherweise jahrelanger Leerstand des Gebäudes vermieden werden, was seinerzeit großen Anklang allerseits gefunden hat. Der Beschluss des Rates erfolgte damals einstimmig und unter Ihrer Beteiligung“, schreibt Gronau zurück.

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Im Kaufvertrag mit dem Erwerber sei vereinbart worden, dass die Nutzung eines Teilgrundstückes als öffentlicher Spielplatz für ein Jahr zu dulden sei. Diese Regelung sei unter dem Aspekt getroffen worden, dass zu diesem Zeitpunkt bereits Planungen des Dorfvereins Birkelbach vorlagen, mithilfe von Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm einen Dorfplatz in der Ortsmitte zu errichten. Der Spielplatz sei Bestandteil dieses Platzes.

Neuer Dorfplatz bis 2022

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Die Corona-bedingte Schließung des Spielplatzes im April dieses Jahres habe der Erwerber der Grundschule zum Anlass, nun um den Abbau der Geräte zu bitten, da er das Teilgrundstück nun selbst nutzen wolle. „Er hat somit sowohl vertragskonform, als auch großzügig gehandelt, da er die Nutzung des Platzes durch die Öffentlichkeit weit länger ermöglicht hat. Die Fertigstellung der antragsfähigen Planungen für den Dorfplatz Birkelbach erfolgte im September 2019. Inzwischen liegt ein Förderbescheid für das Projekt mit einem Fördersatz von 85 Prozent vor. Die Umsetzung des Bauvorhabens ist für die Jahre 2020 bis 2022 vorgesehen. Die Kooperationspartner Gemeindeverwaltung und Dorfverein Birkelbach haben der Herstellung der großzügigen Spielfläche dabei Priorität eingeräumt, diese soll demnach vorrangig und noch in diesem Jahr zu einem Großteil erfolgen. Ich gehe davon aus, dass Sie als Ortsvorsteher in Kenntnis über den Projektstand sind“, antwortet Gronau auf Hoffmann und erläutert weiter: „Ich möchte betonen, dass ich eine Spielmöglichkeit für Kinder in Birkelbach für sehr wichtig halte und deshalb andere Lösungsoptionen geprüft habe. Daher stehe ich bereits in Kontakt mit dem Träger der Kindertagesstätte in Birkelbach. Das dortige Außengelände wird als Übergangslösung zur Verfügung stehen, was sehr gute Voraussetzungen bietet und als gleichwertiger Ersatz betrachtet werden kann.“