Birkelbach/Erndtebrück. Der lange geplante Bau des Treffpunkts für „Jung und Alt“ und für Besucher des Dorfs kann beginnen. Doch die Initiatoren wollen sich Zeit lassen.

Es sei ein „prima Erfolg für die Gemeinde Erndtebrück – und ein noch größerer für Birkelbach“. So kommentiert Heike Hoffmann, Vorsitzende des Dorfvereins Birkelbach, im Facebook-Auftritt der Gemeinde die Nachricht, dass auch der geplante multifunktionale Dorfplatz in ihrem Heimatort aus Geldern des NRW-Dorferneuerungsprogramm 2020 gefördert wird – mit immerhin 213.000 Euro.

Zugleich gibt Hoffmann Lob und Dank weiter – insbesondere „an Hubert Stremmel, der die im Dorf gesammelten Ideen planerisch zu Papier gebracht und die umfangreiche Kosten-Zusammenstellung in vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden erstellt hat“. Aber auch an die Mitglieder, „die sich mit der detaillierten Projekt-Beschreibung beschäftigt haben“.

Aktionen an Backhaus und Bühne

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An dem geplanten Treffpunkt für „Jung und Alt“ und für Besucher des Dorfes rund um eine Linde soll nach den Planungen unter anderem ein Backhaus mit Grillplatz, ein Info-Haus mit Wissenswertem über Birkelbach, ein multifunktionales Aktionshaus samt Bühne und ein Spielplatz mit Sinnes- und Lehrpfad und mehr zu finden sein. Aktionstage wie der „Tanz in den Mai“, Sommerfest, Erntedankfest oder Weihnachtsmarkt sollen auf dem Dorfplatz sollen stattfinden.

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Und die Gemeinde Erndtebrück? Sie hat die Überlegungen in Birkelbach für eine neue Dorfmitte durchgehend begleitet, hat sich nach eigenen Angaben damit beschäftigt, die Überlegungen überhaupt „möglich zu machen“. Dafür sei „das Baurecht an einer Stelle hinter dem Feuerwehrhaus verändert, eine Vereinbarung mit dem Grundstückseigentümer gefunden und eine Möglichkeit der finanziellen Förderung ausfindig gemacht“ worden. Die restlichen Eigenmittel tragen die Gemeinde und der Dorfverein. Somit sei der Weg für eine Realisierung nun geebnet, heißt es aus dem Rathaus.

Bürgermeister lobt Engagement

NRW-Programm mit 24,8 Millionen Euro

Aus dem Dorferneuerungsprogramm für 2020 kann das Land NRW insgesamt rund 24,8 Millionen Euro für 270 Ideen in 133 Dörfern, Gemeinden und Städten bis zum 10.000 Einwohnern bewilligen.

Für die beiden Projekte Dorfplatz Birkelbach und altes Rathaus im Kernort Erndtebrück werden nun unter dem Strich 326.000 Euro an Fördergeldern des Landes eingesetzt.

Darüber hinaus gehen im Übrigen 59.000 Euro in den Bad Laaspher Ortsteil Puderbach: Hier fördert das Land NRW den barrierefreien Um- und Anbau einer dorfgemäßen Gemeinschaftseinrichtung.

„In Birkelbach ist in den vergangenen Jahren unglaublich viel ehrenamtliches Engagement in dieses Projekt geflossen“, freut sich Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau. Deshalb sei die Gemeindeverwaltung froh, dass man das Projekt nun endlich auf den Weg bringen könne.

Eilig mit der Umsetzung haben es die Initiatoren indes offenbar nicht, wie Gronau erkennen lässt: „Ich freue mich schon darauf, wenn wir den Platz in einigen Jahren gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft einweihen können.“ Aber bis es soweit ist, muss in Birkelbach natürlich noch einiges dafür getan werden.

Förderung sogar um 20 Prozent höher als geplant

Weitere 139.000 Euro aus der NRW-Dorferneuerung gehen in die Sanierung von Dach, Fenstern und Fassade des alten Erndtebrücker Rathauses an der Siegener Straße, das als ortsbildprägendes Gebäude heute sowohl das Heimatmuseum als auch die Gemeindebücherei beherbergt.

Hier habe man „einen adäquaten Fördertopf anzapfen und sogar eine um 20 Prozent höhere Förderung erreichen können als ursprünglich geplant“. Jetzt werde das Projekt sogar mit 85 Prozent vom Land gefördert. Das bedeutet unter anderem konkret: Die historischen Holzfenster und Teile der Fassade werden „wieder in einen neuwertigen Zustand gebracht“.

Unglaublich viel Herzblut

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Und das sei auch wichtig, betont Bürgermeister Gronau: „In unserem alten Rathaus wird mit unglaublich viel Herzblut ehrenamtlich unser Heimatmuseum Erndtebrück betrieben. Ich freue mich sehr, dass wir nun auch baulich entsprechende Verbesserungen erzielen können um für dieses Engagement auch beste Voraussetzungen zu schaffen. Mit der hohen Fördersumme können wir vieles wieder denkmalgerecht herstellen.“