Erndtebrück. Die Gemeindeverwaltung Erndtebrücks rechnet mit dem Haushaltsausgleich 2024. Dem ist alles, auch der Haushalt 2020, untergeordnet.

Ein Ziel steht bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs der Gemeinde Erndtebrück für das Jahr 2020 über allem anderen: der Haushaltsausgleich 2024. „Das müssen wir erreichen, dem ist alles unterzuordnen“, gibt Kämmerer Thomas Müsse zu verstehen. Die gute Nachricht gleich vorneweg: Trotz verschlechterter Bedingungen für die Gemeinde kann ein knapper Haushaltsausgleich 2024 doch noch erreicht werden.

Der Wermutstropfen: Derzeit rechnet die Verwaltung mit einem Haushaltsüberschuss in 2024 von gerade einmal 39.000 Euro. „Wir müssen alles unternehmen, um den Haushaltsausgleich zu schaffen. Das wird in den kommenden Jahren noch ein Akt werden, denn wir müssen ständig gegensteuern“, kündigt Müsse an.

Haushalt 2020

Im Jahr 2020 wird mit einem Defizit von insgesamt 1,4 Millionen Euro gerechnet. Wesentlicher Posten auf der Einnahmeseite der Gemeinde ist die Gewerbesteuer in Höhe von 4,4 Millionen Euro – damit bleibt sie auf dem Niveau des Vorjahres. Ein Posten auf der Ausgabeseite wiegt besonders schwer: die – im Vergleich zum Vorjahr – um 600.000 Euro erhöhte Kreisumlage. „Das macht uns sehr zu schaffen“, sagt Müsse.

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Die Ausgaben für die Kreisumlage, insgesamt in Höhe von 6,6 Millionen Euro, seien nur sehr schwer aufzufangen. Auch das Investitionsvolumen sei erheblich: Insgesamt 4,3 Millionen Euro sind veranschlagt. 1,2 Millionen Euro davon gehen in den Abwasserbereich, 1,5 Millionen Euro sind für die Straßeninfrastruktur vorgesehen, 800.000 Euro für die Schulen und 200.000 Euro für die Erschließung eines neuen Baugebiets.

Die Schulden

Die Investitionen in Höhe von 4,3 Millionen Euro machen eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro erforderlich. Während in den vergangenen Jahren die Verschuldung für Investitionen auf 11,8

Thomas Müsse, Petra Göbel und Henning Gronau (v.l)
Thomas Müsse, Petra Göbel und Henning Gronau (v.l) © WP | Lisa Klaus

Millionen Euro zurückgeführt wurde, macht die Höhe der aufgebauten Kassenkredite in Höhe von 10,8 Millionen Euro der Verwaltung große Sorgen.

Der Schuldenstand ist auf demselben Stand wie vor zehn Jahren. „Das zeigt auch, dass ein Block unserer Schulden Altschulden sind“, sagt Bürgermeister Henning Gronau. Dennoch: „Der Gemeinde ist es wichtig, in die Zukunft zu investieren“, macht er deutlich.

Die Investitionen

Sechs Schwerpunkte gibt es im Haushaltsentwurf für 2020.

800.000 Euro für die Schulen: Die Gemeinde investiert in die Verbesserung der Schulen. Für bauliche Unterhaltung und Ausstattung sollen 49.000 Euro in die Grundschule und 76.000 Euro in die Realschule

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fließen. Mithilfe von Mitteln aus dem Programm „Gute Schule 2020“ soll die Barrierefreiheit an der Realschule hergestellt werden. Aus dem Digitalpakt fließen 172.000 Euro in die digitale Ausstattung beider Schulen. Ein neuer Schulhof für die Realschule ist im Haushaltsplan mit 119.000 Euro vorgesehen. Für den eventuellen Umzug der Grundschule in das Hauptschulgebäude sind 50.000 Euro eingeplant.

1,5 Millionen Euro für das Straßennetz: In Sachen KAG wartet die Verwaltung auf die gesetzgeberischen Entscheidungen. Nichtsdestotrotz sind im Haushalt für entsprechende Maßnahmen 1,1 Millionen Euro enthalten. Für die Straßenunterhaltung stehen 79.000 Euro zur Verfügung, zwischen 2021 und 2023 sollen insgesamt 150.000 Euro eingebracht werden. 200.000 Euro fließen in das Flurbereinigungsverfahren Womelsdorf.

Dorfplatz und weitere Projekte: 287.000 Euro sind für Projekte verfügbar. Fördergelder sind eingeplant in Höhe von 161.000 Euro. Für die Sanierung des alten Rathauses sind 150.000 Euro vorgesehen, für die Neugestaltung der Außenanlagen am Hallenbad 97.000 Euro, für den Eigenanteil am Dorfplatz in Birkelbach 40.000 Euro.

Fünf neue Ausbildungsstellen: Der Stellenplan 2020 sieht unter anderem fünf neue Ausbildungsstellen vor. „Hier müssen wir investieren, um auch in Zukunft gut ausgebildetes Personal zu haben“, so Gronau.

Neues Feuerwehrfahrzeug: Rund 210.000 Euro wurden als Restsumme für das neue Feuerwehrfahrzeug veranschlagt. 2019 wurde bereits eine Anzahlung in Höhe von 400.000 Euro veranschlagt.

Steuern bleiben gleich, Gebühren sinken teilweise: 2020 werden keine Gebührenerhöhungen erforderlich sein. Die Straßenreinigungsgebühren und in Teilen die Friedhofsgebühren konnten gesenkt

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