Wittgenstein. Hohe Einstellungszahlen als Reaktion auf Pensionierungswelle. Die Wache Bad Berleburg ist besonders betroffen, erläutert Landrat Müller

Die Polizei in Wittgenstein erlebt eine große Veränderung. Das Ganze ist Teil einer landesweiten Entwicklung, die sich auf dem Land und speziell in der Wache Bad Berleburg besonders auswirkt. Wir haben mit dem Chef der Kreispolizeibehörde, Landrat Andreas Müller, über die hohe Fluktuation bei den Beamten gesprochen.

Einstellungen und Pensionierungen

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Momentan gibt es immer mehr junge Beamtinnen und Beamte im Kreisgebiet. Hintergrund ist eine Pensionierungswelle, auf die die Landespolitik mit einer entsprechenden Einstellungsquote reagiert hat. „Aktuell beginnen 2500 Kommissaranwärter pro Jahr ihren Dienst in Nordrhein-Westfalen“, berichtet Andreas Müller, der zugleich aber auch auf die Abgangszahl verweist.

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Dass viele freiwerdende Stellen nachbesetzt werden können, sei „Fluch und Segen zugleich“, macht Müller deutlich, weil durch die Pensionierungen auch ein erheblicher Erfahrungsschatz verloren gehe. „Es ist wie immer: Die Mischung macht’s. Bislang ist es schwer gewesen, da eine Kontinuität hineinzubekommen“, sagt der Landrat mit Blick auf die Landesregierung. „In den letzten Jahren wurden rund 20 Prozent des Personals in Wittgenstein ausgetauscht. Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Müller und bekennt, dass dies wohl auch noch einige Jahre anhalten werde. Zunächsteinmal gelte es, die Zahl der Pensionierungen abzuarbeiten.

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Ob dann junge Beamte, die aus dem ganzen Land kommen auch in Wittgenstein oder dem Kreisgebiet bleiben, ist eine andere Frage, sagt der Landrat und vergleicht die Situation mit anderen Berufsfeldern. „Viele wollen noch etwas erleben, etwas anderes sehen. Aber es gibt auch Beispiel von Menschen die hier bleiben und Familien gründen.“

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Vier Jahre müssen junge Polizisten in der zugewiesenen Behörde - in diesem Fall dem Kreis Siegen-Wittgenstein - bleiben. Dort gibt es neben Siegen auch die Wachen Wilnsdorf, Kreuztal und Bad Berleburg. Im Kreisgebiet können die Beamten dann nach einem Jahr noch einmal in eine andere Dienststelle wechseln. In Wittgenstein sind rund 40 Beamte im Einsatz, die gesamte Kreispolizeibehörde besteht aus 500 Personen.