Bad Laasphe. Die neue Bad Laaspher Polizeiwache soll auf einem Gelände am Bahnhof entstehen. Für das Neubauprojekt wird jetzt der Bebauungsplan geändert.

Die neue Bad Laaspher Polizeiwache soll in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs an der Bundesstraße B 62 entstehen – konkret zwischen dem Kreisverkehr Bahnhofstraße/In der Stockwiese, dem Bahnhofsgebäude und den Bahngleisen im Süden. Errichtet wird das Gebäude nach Informationen unserer Redaktion aller Voraussicht nach von einem Wittgensteiner Bauunternehmen. Allerdings seien hier die Verträge noch nicht unterzeichnet, teilt der zuständige Kreis Siegen-Wittgenstein mit.

Inzwischen hat das Erndtebrücker Planungsbüro Uwe Meyer für den Bau eine Änderung des Bebauungsplans „Industriegebiet“ bei der Stadt Bad Laasphe beantragt. Geplant ist nun, dass sich am Mittwoch, 17. Juni, zunächst die Politiker im Bad Laaspher Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss mit dem Thema beschäftigen.

Flurstücke frei von Bahn-Zwecken

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Unter anderem soll im Bebauungsplan die bisherige Fläche „Bahnanlage“ auf zwei Flurstücken in „Gemeinbedarfsfläche, Einrichtungen und Anlagen Polizei“, geändert werden. Aus einer Verwaltungsvorlage der Stadt geht hervor, dass das Areal im Osten – also zum Bahnhof hin – teilweise versiegelt ist. Die Fläche im Westen – also zum Kreisel hin – wurde zuletzt als Grünfläche mit Rasen-Bereichen und Gehölzen sowie zur Aufstellung einer Informationstafel genutzt. Von Zwecken zum Bahnbetrieb komplett freigestellt sind die beiden Flurstücke schon seit 2012.

Die Wache selbst entsteht nach Angaben der Stadt auf dem östlichen Teil des Geländes „in massiver Bauweise“, zweigeschossig. Und: Der Baukörper, der rund 1136 Quadratmeter Fläche einnimmt, „ist unterteilt in zwei parallel zueinander liegende Riegel mit einem leicht eingeschobenen Mittelteil. Das Gebäude erhält ein Flachdach mit außenliegender Entwässerung“. Neben dem eigentlichen Gebäude der künftigen Wache soll es außerdem eine umzäunte Außenanlage für die polizeiinterne Nutzung geben, ferner öffentlich zugängliche Stellplätze.

Räume entsprechen nicht mehr den aktuellen Stan­dards

Tagesordnungen liegen noch nicht vor

Politisch vorberaten werden soll das Thema „Polizeiwache“ am Mittwoch, 17. Juni, im Bau-, Denkmal- und Umweltausschuss. Der öffentliche Teil der Sitzung soll um 17.30 Uhr beginnen.

Das letzte Wort in der Sache hätte dann am Donnerstag, 18. Juni, der Rat der Stadt in öffentlicher Sitzung ab 18 Uhr.

Beide Gremien sollen im Bad Laaspher Rathaus, großer Sitzungssaal, tagen. Tagesordnungen liegen noch nicht vor.

Rückblende: Bereits Ende 2018 war klar, dass für die Polizeiwache ein neuer Standort in der Kernstadt gesucht werden musste – Wesentlicher Grund: Die bislang genutzten Räume im Gebäude Gartenstraße 11 sind schlicht zu klein und entsprechen nicht mehr den aktuellen Stan­dards. Daher machte sich die zuständige Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein auf die Suche nach einem Investor, der ein neues Gebäude errichtet.

Konkret sind es gleich mehrere Faktoren, die Neubau und Umzug nötig machen. So verfügt die aktuelle Wache beispielsweise nicht über getrennte Sanitär- und Umkleideräume für Frauen und Männer. Aber etwa ein Drittel des Personals bei der Bad Laaspher Polizei seien inzwischen Frauen, hatte der Erste Polizeihauptkommissar Volker Intemann, bei der Kreispolizeibehörde Leiter des Leitungsstabes, schon damals im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich gemacht. Das sei vor fast 17 Jahren, als die Wache in die Gartenstraße umzog, noch anders gewesen. „Außerdem müssen wir die Sicherheitstechnik nachrüsten – und das wäre für unseren Vermieter unwirtschaftlich“, hatte Intemann noch hinzugefügt.

Objekt mit Vorgaben wird nun offenbar Realität

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Vorgaben für das neue Objekt schon damals laut Intemann: „Es sollte in der Kernstadt entlang der Bundesstraße 62 liegen, barrierefrei erreichbar sein und über Stellplätze für Einsatz-Fahrzeuge und einen Behinderten-Parkplatz verfügen.“ Das scheint nun Realität zu werden.

In Bad Laasphe stationiert sind täglich vier Polizeibeamte – jeweils zwei vom Bezirksdienst und vom Streifendienst.