Bad Berleburg. In Bad Berleburg wurden schon Masken genäht, als es noch keine Maskenpflicht in der Corona-Krise gab. Initiatorin Ulrike Schultz blickt zurück.
Rund 2000 Alltagsmasken hat die Bad Berleburger Initiative um Ulrike Schultz an die Menschen in Wittgenstein verschenkt. Nun ist Schluss: Seit vergangener Woche haben die 21 Ehrenamtlichen die Produktion der Masken eingestellt. „Wir haben schon länger aufgehört zu nähen“, erklärt Ulrike Schultz. Die Reste der bereits produzierten Masken verteilte sie an soziale Einrichtungen in Bad Berleburg. „Wenn der Bedarf nochmal da sein sollte, rücken wir natürlich wieder alle zusammen und nähen Masken.“
Corona: Das Masken nähen in Bad Berleburg war schön, aber auch anstrengend
Ulrike Schultz blickt zurück auf eine aufregende Zeit: „Es war schön, aber stellenweise auch ganz schön anstrengend.“ Alle ehrenamtlichen Helferinnen seien bei dem Maskenprojekt dabeigeblieben. Sie sind froh, nun erstmal eine Pause machen zu können.
Ulrike Schultz rechnet damit, dass sich die private Maskenherstellung erledigt hat, da es Masken jetzt auch im Einzelhandel zu kaufen gibt. „Ich habe jetzt nochmal Zeit investiert, um unsere restlichen Masken an den Mann zu bringen. Aber jetzt ist auch gut“, sagt sie und beginnt zu lachen. Sie blickt sichtlich stolz und äußerst positiv auf die Aktion zurück.
Corona: Nachfrage in Berleburg stieg enorm, als die Maskenpficht eingeführt wurde
Als in Deutschland die Maskenpflicht eingeführt wurde, hätte es noch einmal eine enorme Nachfrage gegeben. „An dem Tag habe ich wahnsinnig viele Anrufe erhalten“, erzählt Ulrike Schultz. Danach habe sich der Bedarf aber schnell gelegt.
„Ein paar ältere Herrschaften haben mich noch angerufen. Dafür habe ich noch Stoffe zugeschnitten.“ Die Ehrenamtlichen nähten dann die Masken mit den restlichen Stoffen. Wegen der Maskenpflicht müssten die Wittgensteiner aber jetzt alle versorgt sein: „Die haben sich alle auf den Weg gemacht“, sagt die 65-Jährige.
Masken in der Corona-Krise: Telefon von Ulrike Schultz stand kaum still
„Das Schönste an dem Projekt war die Dankbarkeit der Menschen“, betont die Textilgestaltungslehrerin von der Städtischen Realschule Bad Berleburg. Die Ehrenamtlichen konnten mit Freude ihre Masken verteilen. „Wie überrascht die Leute manchmal waren, als wir ihnen sagten, dass wir die Masken verschenken. Das fand ich total schön.“
Dass sich die Menschen aus allen Ecken Wittgensteins wegen einer Maske bei ihr meldeten, freute sie jedes Mal aufs Neue. Auch wenn ihr Telefon zu Hoch-Zeiten kaum still stand. Am wichtigsten war ihr, dass die sozialen Einrichtungen in der Region mit Alltagsmasken ausgestattet wurden. „Da war mir klar, die brauchen das dringend.“ So profitierten zum Beispiel Pflegedienste, die Feuerwehr aus Aue-Wingeshausen und das Abenteuerdorf Wittgenstein von der Maskenaktion.
Spenden aus Bad Berleburger Masken-Projekt sollen das Ehrenamt unterstützen
Viele wollten die Alltagsmasken der Berleburger Initiative nicht kostenlos entgegennehmen. Das Geld, das diese Menschen spendeten, sammelte Ulrike Schultz in einer Spendenbox.
Die Summe möchte sie später an den Ehrenamtskoordinator der Stadt Bad Berleburg, Christian l’Hiver, übergeben. Er kümmert sich zum Beispiel um die Arbeit der Tafel oder um die Jugendförderung. „Ich werde noch durchzählen, wie viel Geld zusammengekommen ist“, sagt Ulrike Schultz.
Info: Masken in unterschiedlichen Farben in Universalgröße
- Die Masken der Berleburger Initiative gab es in unterschiedlichen Farben in einer Universalgröße. Der innere Teil der Masken bestand aus allergendichtem Stoff. Die Außenseite setzte sich aus 50 Prozent Baumwolle und 50 Prozent Polyester zusammen.
- Wer Interesse hat, eine Maske zu nähen, findet ein Video mit der Anleitung von Ulrike Schultz unter wp.de/wittgenstein.