Bad Berleburg. Eine Zigarettenkippe reicht für die Katastrophe. Das sagen Waldbesitzer, Stadt und Feuerwehr mit Blick auf den 1. Mai.

Wahrscheinlich war es eine Unachtsamkeit, die den Waldbrand am Stöppel in Bad Berleburg ausgelöst hat. „Wir ermitteln wegen einer fahrlässigen Brandstiftung“, erläutert die Pressestelle der Kreispolizeibehörde auf Nachfrage dieser Zeitung.

Das Feuer und seine Folgen sorgen schon jetzt für besorgte Mienen bei Stadtverwaltung, Waldbesitzern und Feuerwehr mit Blick auf den Maifeiertag, der gerade in Coronazeiten viele Menschen zum Wandern in den Wäldern anregen wird - auch wenn die allermeisten sich richtig verhalten.

Waldbrand in Bad Berleburg

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    Am Donnerstagnachmittag haben etwa 20.000 Quadratmeter einer nach einem Windbruch gerodeten Fläche gebrannt. Holzreste, Ginsterbüsche und Naturverjüngung wurden so zerstört. Eine Schadenssumme sei schwer zu beziffern, heißt es von Seiten der Ermittler, die nach aktuellem Stand eher von einer weggeschnippten Zigarettenkippe oder sonstigen Brandursachen ausgehen müssen. Für eine absichtliche Brandlegung spräche bislang nichts.

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    Den eingesetzten Feuerwehrleuten, zwei sogenannten Waldbrandzügen mit 200 Feuerwehrleuten aus dem gesamten Kreisgebiet waren im Einsatz, gelang es den Brand schnell unter Kontrolle zu bekommen und ein Übergreifen auf Fichtenhochwälder zu verhindern.

    Das sagt das Forstamt

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    Diethard Altrogge, Leiter des Regionalforstamts Siegen-Wittgenstein: „Wir freuen uns ja darüber, wenn Menschen in den Wald gehen. Das tut der Gesundheit gut.“ Die Waldbrandgefahr sei im Moment allerdings sehr groß. Außerdem gebe es derzeit viel störempfindliches Jungwild. Entsprechend sollten sich Waldbesucher verhalten. „Der Wald gehört in der Regel Privatwaldbesitzern, wir würden ja auch nicht durch fremde Vorgärten laufen und dort die Tulpen abschneiden, weil sie uns so gut gefallen.“

    Das sagen Waldbesitzer

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    Einer dieser privaten Waldbesitzer ist Dr. Helmut Roth, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Wittgenstein. „Im Moment geht man ein paar Meter über einen Feldweg und hat die Schuhe voller Staub“, beschreibt er. Roth appelliert an die Waldbesucher: „Unser bisschen Hoffnung, dass der Wald überlebt, sollte man uns nicht kaputt machen.“ Für viele Waldbesitzer stehen Existenzen auf dem Spiel. Die meisten von ihnen tun deshalb alles dafür, um die Wald

    wege freizuhalten – damit im Fall eines Brandes die Feuerwehr oder bei einem Unfall der Rettungswa

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      gen durchkommen. Daran sollten auch Waldbesucher denken und nur auf den vorgesehenen Wanderparkplätzen parken, nicht auf den Wegen.

      Das sagt das Ordnungsamt

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      Wer sein Fahrzeug so abstellt, dass es Rettungskräfte behindert, riskiert außer einer Anzeige auch noch, dass das Fahrzeug von den Einsatzkräften mit einfachen Mitteln aus dem Weg geräumt wird.„Am besten fährt man gar nicht mit dem Auto in den Wald“, appelliert Peter Mengel, Abteilungsleiter „Sicherheit und Ordnung“ im Rathaus. „Auch Fahrzeuge abstellen sollte man dort nicht.“ Der April sei der gefährlichste Monat für den Wald, da die Bäume noch nicht so viel Laub hätten und die Sonne deshalb besonders viel Angriffsfläche habe. „Es darf selbstverständlich auch nicht im Wald geraucht, geschweige denn ein offenes Feuer oder ein Grill angezündet werden.“

      Das sagt die Feuerwehr

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      Klaus Langenberg ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, die 112 zu wählen, falls Rauch oder ein Feuerschein in der Dunkelheit zu sehen sind. „Jeder Hinweis kann helfen“, so der Leiter der Feuerwehr der Stadt Bad Berleburg, „am besten mit konkreten Angaben zum Standort oder der Stelle des Feuers. Außerdem sollte man eine Telefonnummer für einen Rückruf angeben.“ Besondere Vorsicht sei aufgrund der Trockenheit aber nicht nur im Wald geboten, führt Langenberg aus: „Um Haus und Garten herum Unkraut abzuflämmen, ist absolut fahrlässig. Da ist auch das Wohnhaus in Gefahr.“