Bad Berleburg. Im Frühjahr kommt es auch in Wittgenstein gelegentlich zu Waldbränden. Stadtbrandmeister Klaus Langenberg erklärt woran das liegt.

Immer wieder kommt es im Frühjahr zu größeren Waldbränden. Stadtbrandmeister Klaus Langenberg aus Bad Berleburg erklärt im Interview, wie gefährlich der Monat April für die Wälder wirklich ist.

Herr Langenberg, immer wieder kommt es auch im Frühjahr zu größeren Waldbränden – auch bei uns in Wittgenstein. Doch wie gefährlich ist der Monat April für unsere Wälder wirklich?

Gerade weil wir April haben, ist die Waldbrandgefahr besonders akut. Die Vegetation ist noch nicht so ausgeprägt wie im Sommer. Es ist noch nicht überall grün und die Sonne scheint bis auf den Waldboden hinab. Hinzu kommt, dass der Wald extrem trocken ist und dort kaum Feuchtigkeit herrscht. Das Unterholz ist noch dürr und trocken. Zudem liegt aufgrund von Forstarbeiten noch viel Geäst auf dem Boden, das leicht entzündbar ist. So gesehen ist der April der gefährlichste Monat überhaupt. Viele Menschen denken ja, dass die Gefahr in den Sommermonaten höher ist, dem ist aber oftmals nicht so. Man kann aktuell nur auf Regen hoffen, damit die Waldbrandgefahr wieder abnimmt. Die vergangenen Tage waren schlicht zu trocken für die Wälder.

Gehört der Borkenkäfer zu den Risikofaktoren, die einen Waldbrand begünstigen? Und welche Regionen in Wittgenstein sind besonders gefährdet?

Der Borkenkäfer kann in der Regel nichts für den Waldbrand. Er hat lediglich dafür gesorgt, dass sehr viel Holz in den Wäldern liegt, dass eigentlich nicht dort liegen sollte. Unsere Wälder in Wittgenstein bestehen zu 95 Prozent aus Fichten. Daher liegt auch unser Fokus auf eben diesem Baum. Durch ihr Nadelwerk brennt sie wie Zunder. Aber: Wenn ein Feuer entfacht und die Bäume bis in die Baumwipfel brennen, dann begünstigt der Wind dies zunehmend und das Feuer kann sich schnell ausbreiten – egal, um welche Baumart es sich handelt.

In der Corona-Krise sind viele Menschen in den Wäldern unterwegs, um dem Alltag zu entfliehen. Sehen Sie deshalb ein erhöhtes Waldbrandrisiko?

In erster Linie sollten die Waldbesucher sich an die Regeln halten. Dazu gehört eindeutig: Keine Kippe im Wald. Eine Zigarette reicht aus, um einen Waldbrand auszulösen. Zudem sollte nicht mit dem Auto durch den Wald gefahren werden – und auch abstellen sollte man das Fahrzeug dort nicht. Ebenso gilt: Die Augen aufhalten – und sobald eine Rauchentwicklung bemerkt wird, den Notruf 112 wählen. Man sollte sich auf jeden Fall so verhalten, dass man keine Brandgefahr herbeiführt. Denn in den meisten Fällen ist der Faktor Mensch das Problem, das zu einem Waldbrand führt. Zu einer Selbstentzündung kommt es in den wenigsten Fällen.