Waldbrand in Bad Berleburg - Kripo ermittelt jetzt
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Bad Berleburg. 200 Feuerwehrleute haben am Donnerstag einen Waldbrand am Stöppel gestoppt. Jetzt wird wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.
Wahrscheinlich war es eine Unachtsamkeit, die den Waldbrand am Stöppel in Bad Berleburg ausgelöst hat. „Wir ermitteln wegen einer fahrlässigen Brandstiftung“, erläutert die Pressestelle der Kreispolizeibehörde auf Nachfrage dieser Zeitung.
Wohl keine Brandstiftung
Am Donnerstagnachmittag haben etwa 20.000 Quadratmeter einer nach einem Windbruch gerodeten Fläche gebrannt. Holzreste, Ginsterbüsche und Naturverjüngung wurden so zerstört. Eine Schadenssumme sei schwer zu beziffern, heißt es von Seiten der Ermittler, die nach aktuellem Stand eher von einer weggeschnippt Zigarettenkippe oder sonstigen Brandursachen ausgehen müssen. Für eine absichtliche Brandlegung spräche nichts.
Bad Berleburg kommt knapp an einer Katastrophe vorbei
Gleich mehrere Meldungen über das Feuer gingen gegen kurz vor 16 Uhr bei Feuerwehr und Polizei ein. Ein Imker, der seine Bienen versorgte, hat sich gemeldet. Auch ein Junge rief die Polizei. Und ein Polizist sah den Rauch von der mehrere Kilometer entfernten Birkefehler Höhe aus und verständigte seine Kollegen. Das Ergebnis war die Alarmierung „Wald 2“. Deshalb wurden die Waldbrandlöschzüge aus Wittgenstein und dem Siegerland alarmiert. Am frühen Abend mussten rund 200 Feuerwehrfrauen und -männer in Bad Berleburg gegen Flammen und Glutnester im staubtrockenen Waldboden kämpfen.
Leichte Brise treibt Feuer an
Bad Berleburg schrammt an Katastrophe vorbei
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Im Bereich des Wasserhochbehälters stieg weißer, teilweise rotbräunlicher Rauch auf. Eine leichte Brise trieb das Feuer vom Stöppel in Richtung Trufte. Die Lage war anfänglich unübersichtlich. Die ersten Kräfte am Einsatzort verschafften sich einen Überblick. Das größte Problem könnte die Wasserversorgung werden.
Einsatzleiter Jens Schmitt richtete einen Pendelverkehr von mehreren Tanklöschfahrzeugen ein. Diese gaben ihr Wasser an ein Großtanklöschfahrzeug ab und füllten ihre Tanks dann am Kriegerplatz wieder auf. Außerdem halfen auch Landwirte mit Wasser- und Güllefässern. Gut klappte auch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Achim Vorbau sorgte dafür, dass die Feuerwehr aus dem Auslass eines direkt neben dem Brandherd liegenden Trinkwasser-Hochbehälters Löschwasser pumpen konnte, ohne die Trinkwasserversorgung zu gefährden. Der Hochbehälter am Stöppel fasst 3000 Kubikmeter Wasser. Dabei laufen 120 Kubikmeter pro Stunde wieder nach, erläuterte der Leiter der Stadtwerke im Gespräch mit der Redaktion.
Später ließ Jens Schmitt zur Sicherheit auch noch eine Schlauchleitung zum Bad Berleburger Wellenfreinbad legen.
Unterstützung aus der Luft erhielt die Feuerwehr von dem Dortmunder Polizeihubschrauber „Hummel 2“. Der landete kurz, um den Stadtbrandmeister Klaus Langenberg aufzunehmen. Langenberg machte sich aus der Luft ein Bild der Lage. „Es sind 1,5 bis 2 Hektar die brennen“, sagte er. „Wir hoffen, dass wir in Kürze das Feuer unter Kontrolle haben.“
Jens Schmitt war froh, dass die Wasserversorgung einwandfrei lief und freute sich vor allem auch über einen Fakt: „Wir haben riesiges Glück, dass es nicht so windig ist wie gestern.“ Dann wären die Flammen über die Rodungsfläche und durch die trockenen Ginsterbüsche noch schneller in Richtung Hopplerbach, Trufte und die dahinter liegenden Fichtenhochwälder gezogen. So aber stoppten die Feuerwehrleute die Flammen direkt an den ersten hohen Fichten und hielten die Katastrophe auf.
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