Wittgenstein. Plexiglasscheiben und Desinfektionsmittel: Um Mitarbeiter und Kunden zu schützen, gibt es in den Apotheken Wittgensteins diverse Maßnahmen.
„Einbahnstraße – wir holen Sie ab!“ – steht auf dem weißen Klappschild vor der Berleburger Kur-Apotheke. Einzeln werden die Kunden von den Mitarbeitern der Apotheke am Eingang abgeholt. Dabei gilt: Abstand halten, Hände desinfizieren und den Verkaufsraum des Öfteren durchlüften. Hinaus gehen die Kunden durch die andere Ladentür. Eine Maßnahme, um sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden vor dem hochansteckenden Coronavirus zu schützen. Zudem arbeiten die Mitarbeiter im Schichtdienst, um sich nicht permanent zu begegnen.
In der Hof-Apotheke hingegen wurde bereits am vergangenen Freitag eine Plexiglasscheibe angebracht. Diese trennt die Mitarbeiter nun von ihren Kunden – so, wie es auch in der Stadt-Apotheke in Bad Laasphe der Fall ist. Zudem wurden dort Markierungen auf dem Boden angebracht, um den Abstand zwischen den Wartenden einzuhalten. Und auch in der Forum-Apotheke in Erndtebrück stellt sich die Situation noch einigermaßen normal dar: dort schützen sich die Mitarbeiter mit allen ihnen verfügbaren Mitteln, wie Plexiglasscheibe, Mundschutz, Desinfektionsmittel. Letzteres wird auch in der Brücken-Apotheke in Erndtebrück eingesetzt: „Wir versuchen, uns mit Desinfektionsmittel zu schützen“, so Inhaber Steffen Busch. „Wir glauben, das wir das Ganze ganz gut bewerkstelligen können“, ist er sich sicher.
Engpässe beim Desinfektionsmittel
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Und auch die Kunden scheinen mehr denn je auf die Desinfektion zu achten. Während in vielen Supermärkten die Mittel ausverkauft sind, bestätigen auch die Brücken-Apotheke und die Forum-Apotheke in Erndtebrück, dass es in Sachen Desinfektionsmittel derzeit einen extremen Engpass gebe. In den Berleburger Apotheken bemerke man derzeit eine erhöhte Nachfrage an fiebersenkenden Mitteln. „Wir müssen aber bedenken, dass wir uns derzeit mitten in der Erkältungszeit befinden“, betont Elke Koch, Inhaberin der Hof-Apotheke. Ähnliches beobachtet auch Dr. Ernst Köhler von der Stadt-Apotheke in Bad Laasphe. „Wir geben die Mittel jedoch nur in haushaltsüblichen Mengen heraus“, sagt der Apotheker, der zudem auf den Lieferservice verweist.
Coronavirus- Bilder der Leere aus der Region
Denn auch dort ist die Nachfrage in den vergangenen Tagen gestiegen. Dadurch haben sich auch die Lieferzeiten ein wenig verlängert. „Unser Fahrer ist deutlich länger unterwegs“, so Dr. Köhler. Dennoch aber braucht sich niemand Sorgen machen. „Die Kunden erhalten ihre Medikamente alle.“ So auch in Bad Berleburg. „Gerade die älteren Menschen sollten sich nicht scheuen, Hilfsangebote anzunehmen – so wie das Lieferangebot der Apotheken“, betont Karsten Wolter von der Kur-Apotheke.
Fake-Nachrichten in den sozialen Medien
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Aber was wäre eine Krise ohne zahlreiche WhatsApp-Kommentare und Fake-Nachrichten in den sozialen Medien? Erst kürzlich wurde immer wieder über den Zusammenhang von Ibuprofen und Corona gesprochen. „Mich machen solche Fake-Nachrichten einfach nur wütend. Menschen ergötzen sich an der Angst anderer Menschen, denn einen anderen Nutzen als Angst zu verbreiten, haben diese Nachrichten nicht“, sagt Elke Koch von der Hof-Apotheke. Und und auch Karsten Wolter betont: „Wir müssen sensibler mit den sozialen Medien umgehen.“ Wirklich neu ist diese Situation für den Apotheker aber nicht. „Schon bei der SARS-Infektion wurden solche Fakenews verbreitet.“ Dr. Ernst Köhler weißt daraufhin, dass es im Falle von Ibuprofen keinen seriösen Nachweis gibt. „Am Ende entscheidet der Arzt, welche Medikamente der Betroffene einnehmen sollte und welche nicht.“