Bad Berleburg. Nadine Raad aus Bad Berleburg hat sich ihren Traum vom eigenen Salon erfüllt. Aber auch dort gibt es derzeit nur ein Thema: Corona.
Beinahe frühlingshaft wirkt es, als die Sonne durch die großen Fenster von Nadines „Beauty-Hair“ scheint. Es ist 15.30 Uhr. Ein Kunde betritt den Salon. „Warten Sie kurz“, ruft ihm Nadine Raad, Inhaberin und Friseurmeisterin, entgegen. Dann reicht sie ihm ein Desinfektionsmittel für die Hände. Der Kunde nimmt es, verreibt es zischen seinen Händen und setzt sich dann auf einen der Stühle. „Die haben wir alle zuvor gründlich desinfiziert. Das machen wir jetzt nach jedem Kunden“, sagt die 39-Jährige mit einem Lächeln. „Eigentlich bräuchten wir jemanden, der sich um die Zusatzarbeiten kümmert.“ Denn das ständige Desinfizieren nimmt einige Zeit in Anspruch.
Der Traum vom eigenen Salon
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Natürlich merkt auch sie, dass immer mehr Menschen verunsichert sind und Angst haben – auch einige ihrer Mitarbeiterinnen. Dennoch aber ist sie froh, dass sie weiterarbeiten kann. Denn mit ihrem Salon hat sich die 39-jährige Friseurmeisterin ihren Traum erfüllt. „Es macht mich überglücklich, wenn meine Kunden sich über ihre neue Frisur freuen“, sagt sie. Schon immer habe Raad etwas machen wollen, was den Menschen hilft oder glücklich macht. „Ich habe verschiedene Praktika gemacht – auch in der Pflege und im Krankenhaus. Aber es machte mich traurig zu sehen, das die Menschen krank sind und teilweise sogar sterben.“ Sie entschied sich für ein weiteres Praktikum in einem Friseursalon.
Heute lebt sie ihren Traum. Dennoch: Sollte auch sie ihren Salon vorübergehend schließen müssen, möchte sie den Menschen weiterhin helfen – egal in welchem Bereich. „Eigentlich müsste es eine zentrale Anlaufstelle geben, wo sich ehrenamtliche Helfer melden können“, sagt sie. Denn gerade jetzt müsse man zusammenhalten.
An die Mitmenschen denken
Einen Notfallplan im Falle einer Schließung habe sie nicht. „Wenn wir schließen müssen, dann ist das so. Wir müssen jetzt an unsere Mitmenschen denken“, sagt Nadine Raad. Daher hat auch sie erste Einschränkungen in ihrem Salon vorgenommen. So werden aktuell keine Wimpern mehr gefärbt und auch Make-Up wird nicht mehr aufgetragen. „Wir möchten es aktuell schon vermeiden, dass wir direkt im Gesicht des Kunden arbeiten“, so die Friseurmeisterin. Auch Haare färben findet aktuell nicht mehr statt.
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„Die Kunden, die im Moment noch kommen, lassen sich in der Regel einen einfachen Haarschnitt machen.“ Und auch dann gibt es aktuell kaum ein anderes Thema als das Coronavirus. „Es ist ein Thema das uns alle – weltweit – beschäftigt. Ich selber habe keine Angst davor. Ich habe eher Angst um meine Eltern. Aber, ich bin auch ein gläubiger Mensch und verlasse mich auf Gott.“