Bad Laasphe. Das Städtische Gymnasium Bad Laasphe möchte zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden. In der Schule gab es jetzt einen Projekttag.
Das Städtische Gymnasium Bad Laasphe möchte das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erwerben. Um auf das Projekt aufmerksam zu machen und Unterschriften zu sammeln, veranstaltete das Gymnasium jetzt einen internationalen Vormittag. 22 Länder standen dabei im Fokus.
Bad Laaspher Gymnasiasten widmen sich 22 Ländern
„Wir haben geschaut: Welche Länder könnten interessant sein und wo gab es bisher Diskriminierungen?“, erläutert Elisa Marie Doerr. Als Mitglied der Schülervertretung (SV) hat sie den Vormittag gemeinsam mit ihren Kolleginnen Ilenia Falivena und Hannah Völkel organisiert. Jede Klasse und jeder Kurs bekam schließlich ein Land zugeteilt.
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„Die Klassen 5 bis 6 sollten sich nicht mit den schwerwiegenden Problemen auseinandersetzen“, erläutert Hannah Völkel. Daher bekamen sie die vermeintlich leichteren Länder zugeteilt, wie etwa Russland und Sri Lanka. Die älteren Schüler beschäftigten sich etwa mit Eritrea und Südafrika.
Viele der Jugendlichen erarbeiteten Plakate. „Die Schüler hatten insgesamt drei bis vier Stunden Zeit, um für ihr Thema zu recherchieren“, so Elisa Marie Doerr. Beleuchtet wurden die positiven und negativen Seiten des Landes. So wurde zum Beispiel im Falle von Neuseeland zur Maori-Küche recherchiert, aber auch die Diskriminierung im Land in den Blick genommen.
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Städtisches Gymnasium Bad Laasphe: Schüler produzieren Film
Die Beteiligten haben viel Arbeit in das Programm gesteckt: „Alles wurde von den Schülern entwickelt“, betont Elisa Marie Doerr. Die Oberstufenschüler bereiteten zum Beispiel türkischen Dip zu, damit die Küche des Landes auch zu probieren war. Die Rezepte suchten sie im Internet heraus. Luke Busch, Mattis Strackbein, Robin Schäfer und Minh Nguyen drehten zusammen mit weiteren Jugendlichen einen Film.
Über 3000 Schulen
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wird bundesweit schon in über 3000 Schulen durchgeführt.
Der Titel ist als Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft anzusehen.
Dass das Städtische Gymnasiums Bad Laasphe am Projekt teilnimmt, wurde einstimmig in der Schulkonferenz beschlossen.
Mehr Informationen zu der Initiative gibt es unter www.schule-ohne-rassismus.org.
„Das hat echt Spaß gemacht“, so Mattis Strackbein. Sie gingen satirisch mit dem Coronavirus um: „Da Minh Asiate ist, konnten wir ihn gut als Beispiel für Diskriminierung benutzen“, erläutert Luke Busch. Minh nahm das Ganze mit Humor. Die Anfeindungen waren schließlich nicht ernst gemeint, sondern nur ein Beispiel für Alltagsrassismus.
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Laaspher Gymnasiasten: Diskriminierung nicht erlebt
„Es fallen öfters mal dumme Bewertungen. Den Leuten soll bewusst werden, dass Diskriminierung kein Spaß ist“, sagt Elisa Marie Doerr. Es gehe vor allem um den Alltagsrassismus im Sprachgebrauch, fügt Hannah Völkel hinzu. „Es ist immer die Frage, wie man etwas verpackt und meint“, so Schulleiterin Corie Hahn.
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Konkrete Rassismus- oder Diskriminierungserfahrungen haben Ilenia Falivena, Hannah Völkel und Elisa Marie Doerr in der Schule nicht gemacht. Aber dass nicht alle Lehrer Schülerinnen und Schüler sagen, das stört Hannah Völkel. „Gendern finde ich wichtig.“
Bad Laaspher Gymnasium muss Voraussetzungen erfüllen
Um das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu erhalten, muss die Schule drei Voraussetzungen erfüllen:
- „Wir brauchen knapp 400 Unterschriften“, erläutert Hannah Völkel. 70 Prozent der Menschen, die am Städtische Gymnasium in Bad Laasphe lehren, lernen und arbeiten, müssen sich mit einer Unterschrift verpflichten, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen. Außerdem geloben sie damit, bei Konflikten einzugreifen. „Einige haben sofort unterschrieben“, freut sich Elisa Marie Doerr.
- Es muss regelmäßig ein Projekttag zum Thema durchgeführt werden.
- „Außerdem braucht man einen Schirmherren“, sagt Hannah Völkel. Wenn das Städtische Gymnasium Bad Laasphe das Siegel erhält, übernimmt diese Rolle der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese.