Bad Laasphe/Wittgenstein. Das Konzept der Landesregierung für gemeinsames Lernen hat Auswirkungen auf die Lachsbachschule aber auch die Realschule Bad Berleburg.
Für die Lachsbachschule in Bad Laasphe und die Realschule Bad Berleburg sind diese Entwicklungen gut, aber nicht alle anderen Schulen werden von der Neuausrichtung des „Gemeinsamen Lernens“ durch die Landesregierung profitieren.
Schulamtsdirektor Walter Sidenstein erläuterte im Bad Laaspher Schulausschuss am Dienstagabend die wichtigsten Eckpunkte, mit denen die CDU-FDP-Landesregierung „ihre Schwerpunkte gesetzt hat“, so Sidenstein. Ziel sei die „Qualitätssteigerung der inklusiven Angebote an den allgemeinbildenden Schulen“, so Sidenstein.
Schwerpunktschule auf dem Stöppel
Konkret heißt das, dass die Fähigkeiten der allgemeinbildenden Schulen dadurch gestärkt werden sollen, dass es weniger Standorte für dieses gemeinsame Lernen geben werde - speziell im Bereich der Sekundarstufe 1. Die Realschule Bad Berleburg wird die Schwerpunktschule im Altkreis Wittgenstein für Kinder mit Förderbedarfen ab der Klasse 5 werden. Die Realschule Erndtebrück und die Hauptschule Bad Berleburg erfüllen aufgrund der Zweizügigkeit die Voraussetzungen dafür nicht, so Sidenstein. Die private Realschule Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe scheide als so genannte „Ersatzschule“ aus, weil sie durch ihren privaten Träger nicht verpflichtet werden könne.
Herausforderung für Schulträger
„Für den Schulträger ist das eine besondere Herausforderung“, macht Sidenstein deutlich. Um Schwerpunktschule werden zu können, müsse man ein besonderes pädagogisches Konzept haben, sonderpädagogisch ausgebildetes Lehrkräfte vorhalten und auch räumliche Voraussetzungen zum Beispiel in der Barrierefreiheit erfüllen.
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Viele dieser Bedingungen sind nach wie vor ein Problem: Nach wie vor seien nur wenige Schulen behindertengerecht gestaltet, so Sidenstein. Außerdem sei der Markt für Lehrer mit sonderpädagogischer Ausbildung „leergefegt“.
Formel: 25-3-1,5
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Eine andere Komponente ist der Bedarf: Die Dreizügigkeit der Realschule Bad Berleburg erfüllt die Bedingungen, weil dadurch die 25-3-1,5 Regel erfüllt werden könne. Das bedeutet, dass je Klasse drei Kinder mit Förderbedarf eingeschult und durch ein so genanntes multiprofessionelles Team aus einer vollen Lehrerstelle sowie einer halben Unterstützungsstelle betreut werden könne. Die Realschule Bad Berleburg kann also rein rechnerisch neun Kinder mit Förderbedarf pro Jahrgang aufnehmen. Dafür hat sie insgesamt 1,5 Stellen mehr.
Gymnasien zielen auf andere Förderbedarfe
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Die Kommunalen Gymnasien in Bad Laasphe und Bad Berleburg kommen nur für Schüler mit einem Förderbedarf infrage, der einen „zielgleichen Unterricht“ mit dem Rest der Klasse ermöglicht. Das sei insbesondere bei Körperbehinderungen oder sozialer oder emotionaler Beeinträchtigung der Fall.
Elternwunsch ist mit entscheidend
Außerdem können Eltern nach wie vor ihr Kind mit Förderbedarf auch an anderen Schulen, zum Beispiel in Erndtebrück, anmelden. Diese erhalten Beratung und pädagogische Unterstützung über die Bad Laaspher Lachsbachschule, die Personal entsendet (wir berichteten). Die Förderschule ist übrigens im Bestand sicherer als zuvor.
Förderschul-Standort ist sicher
Das macht Schulleiter Frank Schmidt deutlich. Weil das Land die Mindestschülerzahl auf 112 verringert hat, ist die inzwischen mit einer Kreuztaler Schule im Verbund geführte Lachsbachschule sicher. In Laasphe gehen 68 in an der Kindelsbergschule 69 Kinder zum Unterricht. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Schulen, an denen Kinder mit Förderbedarf unterrichtet werden, trage Früchte: „Unser Einsatz für das gemeinsame Lernen zeigt, dass wir einen guten Zusammenhalt haben“, sagt Schmidt.