Bad Berleburg. „Entstehender Schaden und dessen Ursachen sollen festgestellt und geltend gemacht werden“, sagt Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann.
Wie die Stadt Bad Berleburg am Dienstagnachmittag wenige Stunden vor der Sitzung des Bauausschusses meldet, sind die Brandschutzmängel am Bad Berleburger Bürgerhaus am Markt behoben worden und die davon betroffenen Gruppenräume seien wieder nutzbar. Damit aber wird es die Stadtverwaltung nicht bewenden lassen.
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„Entstehender Schaden und dessen Ursachen sollen festgestellt und geltend gemacht werden“, wird Bürgermeister Bernd Fuhrmann in einer Pressemitteilung zitiert. Und Der Verwaltungschef geht bei der Ziehung von Konsequenzen noch weiter: „Wir wollen verhindern, dass die zusätzlichen Kosten zulasten des Steuerzahlers gehen“, betont Bürgermeister Bernd Fuhrmann. „Ich schlage deshalb vor, einen Fachanwalt zu beauftragen, der den entstehenden Schaden und dessen Ursachen feststellen und geltend machen soll. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen sowie den beteiligten Akteuren für die schnelle Problemlösung und die transparente Aufarbeitung“.
Zusatzkosten berechnet
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In der Pressemitteilung beantwortet die Stadt Bad Berleburg vorab auch Fragen, die aus der Politik gestellt worden sind, und die am Abend Thema in der zuständigen Bauausschusssitzung sind. So werden die Nachbesserungen „insgesamt voraussichtlich 88.000 Euro kosten werden“.
Für die Arbeiten seien demnach aus 13 Einzelaufträgen vergeben worden. Der Kleine Gruppenraum sei seit dem 25 Januar, der große Gruppenraum seit dem 10. Februar wieder nutzbar.
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In den vergangenen Wochen habe die oberste Priorität der Stadtverwaltung darin bestanden, die Mängel schnellstmöglich abzustellen. Darüber hinaus sei intern geprüft worden, was zu den Brandschutzmängeln geführt hat. „Für die Planungs- und Umsetzungsphase der Weiterentwicklung des Bürgerhauses am Markt waren verschiedene Fachplaner verantwortlich tätig. Die Verwaltung wusste erst im Dezember, in welchem Ausmaß nachgearbeitet werden musste“, heißt es in der Pressemitteilung.
Hintergrund
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Nach 16-monatiger Bauphase hat die Stadt Bad Berleburg das Bürgerhaus am Markt am 7. September 2019 den Nutzerinnen und Nutzern übergeben. In der Endphase der Umbaumaßnahmen gab es zusätzliche Auflagen der Bauaufsichtsbehörde zum Brandschutz des Gebäudes. Die Nachbesserungen haben zu weiteren Kosten geführt. Diese hätten zu einem großen Teil vermieden werden können, wenn die zusätzlichen Auflagen früher bekannt gewesen wären.
Kommentar- Kaum verwunderlich
Das Bürgerhaus am Markt – im Herbst erst wurde es als „Jugendforum“ und „Schatztruhe“ für Touristen wiedereröffnet, nach einem Umbau für immerhin rund 2,5 Millionen Euro. Und schon ist es der Öffentlichkeit wieder versperrt – zumindest in Teilen. Das Stichwort: Brandschutz-Mängel.
Wäre das nicht zu vermeiden gewesen, zumal Fachplaner für Brandschutz mitgewirkt haben? Mit Blick auf Vorgaben für den Umbau im Rahmen des Regionale-Projektes habe man von der ursprünglichen Baugenehmigung abweichen müssen, diese Änderungen jedoch nachträglich beantragt, betont die Stadt. Wegen des engen Zeitplans wiederum habe die endgültige Baugenehmigung samt der veränderten Brandschutz-Vorgaben aber „nicht abgewartet werden können“.
Wundern darf sich der Bauherr dann natürlich nicht, wenn Nachbesserungen fällig werden.
Eberhard Demtröder
Die Nachbesserungen betrafen hauptsächlich das Tragwerk im Obergeschoss des Mitteltrakts im Bereich der beiden Gruppenräume und waren durch den Wegfall der bisherigen Stützen notwendig geworden. Im Untergeschoss musste im Bereich der Küche nachgebessert werden.