Berghausen. „Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg“, sagt Friedemann Faerber. Der Geschäftsführer hält am Restrukturierungsprozess fest.
„Wir sind einen großen Schritt weiter gekommen“, sagt Friedemann Faerber. Der Geschäftsführer der SCS Stahlschmidt Cable Systems GmbH & Co. KG sieht das Unternehmen auf dem Kurs aus der Krise.
„Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg“, sagt er und begründet dies mit dem zweiten Rekordumsatz in Folge. Das Volumen von rund 60 Millionen Euro in 2018 sei im vergangenen Jahr noch übertroffen worden, auch wenn die finalen Zahlen noch nicht vorliegen. Am Ziel des Restrukturierungsprozesses, ab 2021 wieder schwarze Zahlen zu schreiben, hält die Unternehmensführung des Automobilzulieferers aus Wittgenstein fest.
Krise der Autobauer im Blick
Allerdings beobachtet auch SCS die Krise des Marktes: „Wir sind zu 90 Prozent Automobilzulieferer und verfolgen die Entwicklung. Es gibt eine hohe Unsicherheit in der Branche. Wir hören von Kostendruck und Personalabbau und merken, dass unsere Kunden auf Sicht fahren und auch sehr genau in die Jahrespreisverhandlungen mit Zulieferern gehen. Aber aus unserer Sicht positiv ist, dass wir nicht für den Powertrain, sondern für den Interieurbereich produzieren“, berichtet Faerber.
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Zum Glück blieben das USA- und das Europageschäft sehr stabil. Geringer sei allerdings das Wachstum in China 2019 ausgefallen. Auch wegen des Corona-Virus’ verfolge die Geschäftsführung die Entwicklung in China und den SCS-Werken in Yangcheng und Shanghai sehr aufmerksam. Aktuell aber gebe es abgesehen von der Verlängerung der Feiertage rund um das chinesische Neujahrsfest keine Auswirkungen auf den Produktionsstandort, der gerade für den asiatischen Markt wichtig sei.
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Zurück zur Restrukturierung: „Wir haben den Turnaround-Prozess 2019 mit aller Konsequenz fortgeführt“, sagt Faerber. Dazu gehörten operative Verbesserungen in Produktionsabläufen und bei der Logistik. Das habe dazu geführt, „dass wir bei den Ergebnissen über den Plan liegen. Die Maßnahmen haben sich positiv ausgewirkt und das bestärkt uns. An dieser Stelle möchte ich mich auch bedanken, denn daran sind alle Mitarbeiter maßgeblich beteiligt“. Faerber spricht von einer gestiegenen Motivation, viel Eigeninitiative der Mitarbeiter.
Automatisierung auch im Osten
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Der Restrukturierungsprozess ist nicht nur auf das Stammwerk in Berghausen beschränkt geblieben. Auch an den polnischen und ungarischen Montagestandorten gibt es Veränderungen und Personalabbau: „Wir forcieren dort die Automatisierung personalintensiver Prozesse und untersuchen die Produktivität nach Lean-Gesichtspunkten.“ In Polen gebe es aber die Möglichkeit, flexibler mit ukrainischen Leiharbeitern zu planen.
Fachkräftenachwuchs
„Die Ausbildung von Nachwuchs ist uns wichtig, aber wir haben die Ausbildungszahlen an die Unternehmensgröße angepasst, weil wir den Auszubildenden auch eine Perspektive geben wollen“, sagt Friedemann Faerber. Vor diesem Hintergrund waren 2019 nur drei Azubis bei SCS in Berghausen beschäftigt.