Bad Laasphe. . Es gibt noch Menschen, die nicht einfach wegschauen, wenn es anderen schlecht geht. Menschen, die bereit sind, Umstände, Aufwand oder Zeit zu investieren, wenn damit anderen geholfen werden kann. Alexander Braun aus Bad Laasphe ist so ein Mensch.

(mb) Es gibt noch Menschen, die nicht einfach wegschauen, wenn es anderen schlecht geht. Menschen, die bereit sind, Umstände, Aufwand oder Zeit zu investieren, wenn damit anderen geholfen werden kann. Alexander Braun aus Bad Laasphe ist so ein Mensch. Der 26-jährige Sozialhelfer aus dem Pflegebereich hat einem 18-jährigen Amerikaner seine Stammzellen gespendet.


Der junge Mann aus den USA sei an einer besonders schweren der Leukämie erkrankt, hatte sich die DKMS an Alexander Braun gewandt. „Typisieren lassen habe ich mich schon in 2008 bei der Bundeswehr“, erzählt Alexander Braun. Wirklich damit gerechnet, dass man ihn einmal anschreiben und um eine Spende bitten würde, hatte der junge Mann allerdings nicht. „Wie oft kommt so was schon vor, habe ich mir gedacht, der Typisierung aber dennoch zugestimmt“, erinnert er sich.

Umso überraschter war er, als ein Schreiben der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) kam und dass ausgerechnet seine Stammzellen es sein sollten, die einem Menschen das Leben retten sollten. Da gab es für Alexander keine Überlegungen mehr. Für ihn stand sofort fest: „Da helfe ich auf jeden Fall“.

Wenige Tage später musste er zum Hausarzt gehen und dort noch einmal Blut abnehmen lassen, um sicherzustellen, dass wirklich alles passt und sein Blut noch gesund ist. Kurze Zeit später musste er dann zum DRK Blutspendedienst Hessen, wo er erneut untersucht wurde.

Eine Stammzellenspende stellt hohe Anforderungen an Ärzte und Krankenhaus: Wird festgestellt, dass alle Faktoren passen, werden die noch verbliebenen Zellen des Erkrankten mit einer sehr aggressiven Chemotherapie komplett zerstört. Das heißt, dieser Mensch hat kein eigenes Immunsystem, keine Abwehr mehr. Würde die Spende der Stammzellen jetzt plötzlich nicht mehr möglich sein, müsste der Patient sterben.

Diese hohe Verantwortung war auch Alexander Braun bewusst, als er die Voruntersuchungen abgeschlossen hatte und noch einmal gefragt wurde, ob er wirklich spenden wolle. Schließlich wurde die Chemotherapie bei dem Jungen in den USA begonnen. Einen Tag vor der Entnahme der Stammzellen musste Alexander in Frankfurt sein, um sich ein letztes Mal untersuchen zu lassen.

Am 2. September dann wurden die Stammzellen entnommen. „Mir war die Art der Entnahme egal“, erklärt Alexander Braun. Die Entnahme ist unter einer Kurznarkose aus dem Beckenknochen erfolgt. Dies ist nicht häufig der Fall. Bei über 80 Prozent der Spender findet die Stammzellenentnahme über die Vene statt, ähnlich wie bei einer Blutspende. „Das hätte aber vier Stunden gedauert und ich hätte dann nicht gewusst, was ich die ganze Zeit machen soll. Deshalb war mir das aus dem Becken schon lieber“, erklärt er. Nach der Entnahme, sie hat etwa eine dreiviertel Stunde gedauert, kümmerte man sich fürsorglich um Alexander, bevor er nach Hause durfte.

Dort angekommen, war er schon ein wenig stolz: „Man kann damit ein Leben retten“, macht er deutlich und erklärt, dass er es jederzeit wieder so machen würde. Aber: „Ich finde schon, dass so etwas selbstverständlich sein sollte.“ Deshalb machte Alexander in seinem Freundes- und Bekanntenkreis Werbung für eine Typisierung. „Doch das hat sich alles verlaufen. Weil man nicht wusste, wann ein Termin ist, oder wo man das machen kann“, erklärt Alexander.

Nun ist eine Gelegenheit: Die DKMS am kommenden Samstag von 11 bis 16 Uhr in die Sparkasse nach Bad Berleburg. Jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis 55 Jahren kann sich dort typisieren und in eine internationale Datenbank aufnehmen lassen, um, wie Alexander, im Notfall helfen zu können. Pro Neutypisierung entstehen der DKMS Kosten von 50 Euro.

Deshalb sind alle aufgerufen, die Typisierung finanziell zu unterstützen: Spendenkonto DKMS 255 556, Stichwort: ZMB 001, Kreissparkasse Tübingen, BLZ 641 500 20. Bereits morgen, Freitag, findet eine Versteigerung der in der Sparkasse ausgestellten Blaulichtfotos zu Gunsten der Typisierungsaktion statt.

Ab 17 Uhr können die rund 95 Fotos in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse ersteigert werden. Das Mindestgebot pro Bild liegt bei 5 Euro.