Erndtebrück. Die Klima-Kita in Erndtebrück soll den Fokus auf das Thema Umwelt legen. 55 Kita-Plätze, inklusive U3-Betreuung, sollen hier geschaffen werden.

Bereits im Winter 2020/21 soll die Erndtebrücker Klima-Kita an der Breslauer Straße an den Start gehen – und wird damit die erste ihrer Art im gesamtem Kreisgebiet sein. Die Trägerschaft wird die AWO übernehmen. „In der vergangenen Woche haben wir die Pläne mit dem zuständigen Architekten abgeschlossen, die jetzt beim Landesjugendamt zur Prüfung vorliegen“, sagt Anika Saßmannshausen, verantwortlich für die wirtschaftliche Fachberatung im Bereich Kinder, Jugend und Familie beim AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe.

Kita soll Nachhaltigkeit leben und ein „Haus der Demokratie“ sein

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Die neu geplante Kita verfolgt dabei die pädagogische Weiterbildung, deren Schwerpunkt auf Klima und Umwelt liegen soll. „Das können nachhaltig gelebte Konzepte wie das Anpflanzen von Gemüse und das gemeinsame, frische Kochen oder Projekte wie ein stromfreier Tag sein“, erklärt Saßmannshausen. Damit wolle man an das Leitthema Klimawandel ansetzen und im Alltag der Kinder praktische Beispiele aufzeigen, wie dagegen gesteuert werden könne.

Außerdem soll die Kita ein „Haus der Demokratie“ sein, heißt: Die Kinder werden an Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, beteiligt. „Den Kindern soll vermitteln werden: ‘Es zählt und ist wichtig, was ich sage’“, so Saßmannshausen. Auch hier lasse sich wieder eine Parallele zur Klimadebatte ziehen, bei der vor allem junge Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil protestieren. Prominentestes Beispiel: Greta Thunberg.

U3-Betreuung und längere Öffnungszeiten

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Auf rund 500 Quadratmetern – inklusive Außenfläche und Funktionsräumen – wird die zweigeschossige Kita mit drei Gruppen entstehen. Langfristig sollen hier 55 Kita-Plätze geschaffen werden, inklusive einer U3-Betreuung. Dabei ist die eine Ebene für die Betreuung von U3-Kindern vorgesehen, die andere Ebene ist für die älteren Kinder gedacht, die dort auch einen direkten Zugang zur Turnhalle bekommen sollen. Es wird also auch auf ausreichende Bewegungsmöglichkeiten Wert gelegt. Zusätzlich soll es verschiedene Differenzierungsräume – wie zum Beispiel eine Werkstatt – und ein Bistro geben, in dem gemeinsam gekocht werden kann.

„Wir haben auch bereits mit dem Kreis über längere Öffnungszeiten gesprochen, die in erster Linie den Eltern zugute kämen, die eben keinen ‘8 bis 16 Uhr“-Bürojob haben“, verrät Saßmannshausen. Dabei habe der Kreis seine Bereitschaft für die Schaffung eines Randzeiten-Angebots deutlich signalisiert.

Klima-Kita ist ein Modellprojekt für die Region

Anmeldungen und Bewerbungen

Einige Eltern haben sich schon jetzt für eine Anmeldung ihres Kindes vorgemerkt, so Anika Saßmannshausen.

Wer Interesse an den noch nicht ausgeschriebenen Stellen hat – Kita-Leitung, Erzieher, Umweltpädagoge und Hauswirtschaftliche Helfer – kann sich bei Anne Jahnel, AWO-Abteilungsleiterin für die Region Erndtebrück, Olpe, Hilchenbach und Neunkirchen, melden: Tel. 0271/33860 oder a.jahnel@awo-siegen.de.

Aktuell führen der Kreis, die Gemeinde Erndtebrück sowie die AWO Bedarfsplanungsgespräche für das kommende Kindergartenjahr 2020/21. Wie viele Stellen letztendlich in der Erndtebrücker Kita geschaffen werden, hänge letztendlich von der Anzahl der Anmeldungen ab, so Saßmannshausen. In jedem Fall suche die AWO für den Standort aber eine Leitung, Erzieher, Umweltpädagogen und Hauswirtschaftliche Helfer.

Die Klima-Kita in Erndtebrück ist eine Art Modellprojekt für die Region, Erfahrungswerte habe der heimische AWO-Verband bislang noch nicht. „Für uns ist das Neuland“, gesteht Saßmannshausen, betont aber auch, dass die AWO mit dem eingereichten Konzept beim Interessenbekundungsverfahren Gemeinde, Kreis und Land überzeugt habe. Letztendlich beruhe das Konzept der Klima-Kita auch nicht auf einem starren Konzept, sondern werde vor allem durch die individuelle Umsetzung im Alltag weitergeschrieben.

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Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im März beginnen – dann, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist.