Erndtebrück. Im Vergleich zu 2018 hatte die Freiwillige Feuerwehr weniger Einsätze. Dafür sei die Mannschaftsstärke mit 160 Aktiven in etwa gleich geblieben.

Früher als üblich - schon in der zweiten Januarwoche - findet die Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Erndtebrück statt. Wehrführer Karl-Friedrich Müller begrüßt zahlreiche Feuerwehrleute, Bürgermeister Henning Gronau, die Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei auf dem Hachenberg in Erndtebrück.

Erndtebrücker Feuerwehrleute sind fit

Im abgelaufenen Jahr beteiligten sich wieder zahlreiche Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus Erndtebrück am Deutschen-Feuerwehr-Fitness-Abzeichens (dFFA) und Jugendfitnessabzeichen. Bereits seit sieben Jahren nimmt die Erndtebrücker Feuerwehr die sportliche Herausforderung in Angriff. Die Feuerwehr Erndtebrück ist die einzige, die sich im Kreisgebiet und auch in den südwestfälischen Nachbarkreisen Olpe und Hochsauerland an diesem Sportnachweis beteiligt.

Die Anforderungen liegen hoch, und da, wo der direkte Vergleich möglich ist, liegen sie über denen des Deutschen Sportabzeichens. Aus drei Leistungsblöcken, Ausdauer, Kraft und Koordination, muss jeweils eine Disziplin ausgeführt werden. Bei den insgesamt 19 Übungs- und Abnahmeterminen boten die Erndtebrücker Sportanlagen mit der Dreifachturnhalle und dem Hallenbad wieder ideale Trainingsmöglichkeiten.

Die Teilnehmer im Alter zwischen 10 und 66 Jahren waren mit Begeisterung bei der Sache. Alle Jugendlichen erledigten ihre Ausdauerleistung im Schwimmen auf den 200- und 500-m-Strecken. Bei den Erwachsenen gingen die Teilnehmer auf die 20-km-Radstrecke. Andere wählten den 5000-Meter-Lauf, den Marathon und die 1000-m-Schwimmdisziplin.

Die Absolventen

dFFA-Jugend Gold: Malte Dickel und Phil-Robin Roth

dFFA-Jugend Bronze: Sandro Strietzel

dFFA-Erwachsene Gold: Peter Schneider, Dr. Rolf-Heiner Spies

dFFA-Erwachsene Silber: Dr. Thomas Diekmann und Jörg Stöcker

dFFA-Erwachsene Bronze: Michael Dellori, Kerstin Grünert und Horst Schneider

Detaillierte Informationen und die genauen Anforderungen können auf den Seiten der Deutschen Feuerwehr-Sportföderation e.V. im Internet eingesehen werden: www.dfs-ev.de.

Wie jedes Jahr gibt es nicht nur Lob und Rückblick auf positive Ereignisse. Auch ein paar kritische Punkte müssen reflektiert werden: „Das Jahr 2019 war ein sehr ereignisreiches Jahr. Besonders stolz sind wir auf die tolle Zusammenarbeit mit dem DRK, der Polizei, den Nachbarkommunen und der Kreisverwaltung. Auch unser Bürgermeister Henning Gronau hat uns durch großartige Gespräche immer gut unterstützt“, berichtet Gemeindebrandinspektor Karl-Friedrich Müller und fügt als ein gelungenes Beispiel für große Leistungstests die große Waldbrandübung hinzu.

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Im Vergleich zum Jahr 2018 hatte die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde auch weniger Einsätze, und besonders weniger schwere Einsätze abzuarbeiten. Dafür sei die Mannschaftsstärke mit insgesamt 160 Aktiven in etwa gleich geblieben. „Dies freut uns natürlich sehr. Ausschlaggebend ist dafür auch unsere Kinderfeuerwehr, die sich sehr gut in die Bevölkerung etabliert hat. Rund 2,4 Prozent aktive Feuerwehrleute zählt die Gemeinde Erndtebrück aktuell. Und rund 14 Prozent der Bevölkerung Erndtebrücks sind sogar in der Feuerwehr. Ein tolles Resultat“, berichtet der Wehrführer.

Kritik am Umgang miteinander

Karl-Friedrich Müller streifte aber auch ein kritisches, feuerwehrinternes Thema, das wohl auch mit der Debatte um den scheidenden Chef des Bundesfeuerwehrverbandes Hartmut Ziebs zu tun hat: „Leider muss ich einen Appell aussprechen, der die Kameradschaft zwischen den Feuerwehrleuten betrifft, denn der Umgang mit unseren Kameraden ist im kommenden Jahr wesentlich verbesserungswürdig. Auch wenn die Feuerwehr zusammenhält, wenn sie in ihren Grundwerten angegriffen wird. Es ist besonders wichtig, dass in der Zukunft Entscheidungen abgesprochen werden und man nicht nach den Fehlern der Anderen sucht“, so Müller.

Neues Fahrzeug

Auch Punkte, die schon in der Jahresdienstversammlung 2019 anstanden, kommen erneut zur Sprache: Bald ist die neue Drehleiter da. Rund 600.000 Euro wurden dafür investiert. Bis dato hilft die Feuerwehr der Stadt Kreuztal mit ihrer Drehleiter aus. Auch die Planungen und Beratungen über den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Schameder werden weitergeführt. Ziel ist es, bis Ende des Jahres einen Bauplan eingereicht zu haben.

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Gut 30 Ernennungen werden am Abend in der Hachenberg-Kaserne vollzogen. Sowie eine Ehrung für 25-jährige treue Pflichterfüllung und zwei Übertritte in die Ehrenabteilung. „Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich der Bundeswehr und der Casino-Gesellschaft. Einmal das wir unsere Sportprüfungen hier auf dem Gelände durchführen könne und zum anderen, dass wir heute unsere Versammlung hier verrichten können“, fügt Müller hinzu.

Dank für das Engagement

„Aber unter all den formalen Dingen, dürfen wir nicht die Bereitschaft unserer Männer und Frauen vergessen. Sie leisten täglich harte Arbeit, bilden sich in ihrer Freizeit fort, um unsere Gemeinde zu schützen. Auch müssen wir ihren Familien danken, für die tolle Unterstützung, die sie von ihnen bekommen, sowie den Firmen und Betrieben, die sie im Notfall gehen lassen, um zu helfen. Vor allem ist es nicht nur der Brandschutz, denn das Engagement, das viele hier auch außerhalb zeigen, in der Jugendarbeit oder bei der Weihnachtsbaumaktion dieses Wochenende, ist großartig. Daher hoffe ich, dass wir auch im Jahr 2020 wieder gesund und erfolgreich von den Einsätzen zurückkommen“, schließt der Wehrführer Müller seine Ausführungen.