Ehrensache, dass im Bad Laaspher Bittgottesdienst jetzt die Liednummern mit dem „Ö“ wie „ökumenisch“ gesungen wurden.
Bad Laasphe. „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und „Sonne der Gerechtigkeit“ - beide Lieder wurden jetzt beim Ökumenischen Bittgottesdienst für die Einheit der Christen in Bad Laasphe gesungen. In diesem Jahr fand der feste gemeinsame Termin der örtlichen Evangelischen Kirchengemeinde und der Katholischen Gemeinde St. Petrus und Anna in Bad Laasphe in der Evangelischen Stadtkirche statt. Rosemarie Biedermann, frühere Gemeindereferentin des heimischen Katholischen Pastoralverbunds und heutige Vorsitzende des Wittgensteiner Gesamtpfarrgemeinderats, und Pfarrer Dieter Kuhli gestalteten diesen Gottesdienst, der zwischen den beiden Kirchen im jährlichen Wechsel pendelt, gemeinsam, die Predigt hielt Rosemarie Biedermann. Rund 80 Leute waren der Einladung gefolgt, dem Gottesdienst schloss sich ein Kirchkaffee im benachbarten Gemeindehaus an.
1973 ist das Datum
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„Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und „Sonne der Gerechtigkeit“ haben noch eine weitere Gemeinsamkeit - sie stehen beide in zwei Versionen im Evangelischen Gesangbuch. Ehrensache, dass im Laaspher Bittgottesdienst jetzt die Liednummern mit dem „Ö“ wie „ökumenisch“ gesungen wurden. Die ökumenischen Varianten der alten Lieder werden auf 1973 datiert, entstanden sind sie aus dem Schaffen der Arbeitsgemeinschaft für ökumenisches Liedgut, die erstmals 1969 zusammentrat. Ihr Ziel ist laut Internet-Lexikon „Wikipedia“: „einheitliche Liedfassungen für den deutschen Sprachraum sowie sprachliche Revisionen älterer Texte nicht konfessionell getrennt zu erarbeiten, sondern einen Grundstock gemeinsamer Lieder zu erstellen“. Evangelische, Römisch-Katholische, Freikirchliche und Altkatholische Kirchen-Vertreter von Südtirol bis Luxemburg trafen sich hier, natürlich auch Schweizer und Österreicher und damals auch noch Deutsche aus der BRD und der DDR.
Kleine Veränderungen
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Zumeist sind es keine großen Veränderungen innerhalb der Liedtexte, manchmal lassen sie einen ein kleines bisschen stolpern beim Singen der oftmals sehr bekannten Werke mit ihren eigentlich geläufigen Texten. Da wurde schon mal „Abrahams Samen“ oder auch die „gute Ritterschaft“ aus der neuen Version herausgetextet, ganz selten änderte sich mal eine ganze Strophe. Wie etwa der siebte Vers von „Sonne der Gerechtigkeit“, der in der Ökumene-Version nun folgendermaßen lautet: „Lass uns eins sein, Jesu Christ, wie Du mit dem Vater bist, in Dir bleiben allezeit, heute wie in Ewigkeit. Erbarm Dich, Herr.“ Diese Botschaft ist natürlich sehr ökumenisch, deshalb war sie auch sehr passend für den Laaspher Bittgottesdienst, wo diese Worte ebenfalls gesungen wurden. Allerdings ist diese siebte Strophe keine Neu-Schöpfung, sie stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Christian David. Die Ökumene ist in dieser Deutung also offenbar kein ganz neues Anliegen.