Bad Berleburg/Donaumoos. Die Mühen des Wisent-Vereins haben sich ausgezahlt. Wisent-Kühe sind begehrt und nur ganz schwer zu bekommen.

Als die mehr als 500 Kilometer lange Fahrstrecke bewältigt war, konnten Donita, Dareen und Donamia am Freitagnachmittag endlich ihr neues Zuhause in Augenschein nehmen - und die Verwandtschaft. Die kleine Herde in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ hat Zuwachs bekommen. Das meldet der Trägerverein des Auswilderungsprojektes: Die neuen Familienmitglieder hatten am Morgen ihre Reise ins Rothaargebirge im bayerischen Donaumoos angetreten – in einem speziellen Tiertransporter und bestens versorgt. Damit ist die Wisent-Gruppe im Besucherarea“ auf einen Schlag auf neun Wisente gewachsen.

Gute Vernetzung

Der Wisent-Verein hatte sich schon lange bemüht, die Herde in der „Wisent-Wildnis“ zu vergrößern. Doch Wisent-Kühe sind begehrt und nur ganz schwer zu bekommen. Keine Einrichtung trennt sich gerne von den Königinnen der Wälder.

Doch die Beharrlichkeit der Wissenschaftlichen Koordinatorin des Wisent-Projekts, Kaja Heising, und die gute Vernetzung des Trägervereins in der nationalen wie internationalen Wisent-Gemeinde hat schließlich den Umzug der drei Kühe aus dem Wisentprojekt Donaumoos ermöglicht.

Wisente haben ihren Preis.

Wisente haben ihren Preis. Zumal Kühe. Und der Wisent-Verein ist mit seinem großen Artenschutzprojekt und dem

davon abgeleiteten Besucherareal auf Unterstützung angewiesen. Die Bad Berleburger PR Agentur embe hat daher

den Kauf der Tiere gesponsert. Geschäftsführer Andreas Bernshausen betont: „Uns war es wichtig, ein Zeichen zu

setzen. Wir wollten die Attraktivität des Besucherareals steigern und den Menschen zeigen: Das Projekt lebt, die Wisente sind einen Besuch wert.“ Die PR Agentur begleitet und unterstützt das Wisent-Projekt bereits seit vielen Jahren. Welcher Preis für die drei Kühe bezahlt werden musste, wurde vom Trägerverein nicht mitgeteilt.

Alle Namen beginnen mit D

Mit Donita (Jahrgang 2008), Dareen (2002) und Donamia (2010) sind jetzt drei erwachsene Kühe in das Besucherareal

eingezogen. Das heißt auch: Weiterer Nachwuchs steht womöglich schon bald ins Haus. Erst vor rund einer Woche war in der „Wisent-Wildnis“ ein Kälbchen geboren worden. Das rund 20 Hektar große Besucherareal ist kein Zoo, sondern ein weitgehend naturbelassenes Gelände, in dem die Besucher – insbesondere Familien – ein einzigartiges Tiererlebnis und Naturgenuss auf ganz besondere Weise verbinden können.

Sorgfältige Untersuchung

Vor wenigen Tagen mussten die neuen Wisent-Familienmitglieder in Donaumoos noch eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Denn es muss sichergestellt sein, dass die Tiere gesund sind und keine Krankheiten auf die anderen Wisente übertragen können. Die Tiere wurden für die „Wisent-Wildnis“ gezielt nach Geschlecht, Alter und Genetik ausgesucht, erklärt Kaja Heising: „Sie passen gut in die Sozialstruktur der Herde, haben das richtige Alter und bereichern den Genpool.“

Vier Bullen abgegeben

Im vergangenen Jahr im Mai waren vier Bullen aus der „Wisent-Wildnis“ ausgezogen. In Rumänien sind Quambo, Quinn, Quentin und Quax jetzt Teil eines Auswilderungsprojekts. Die Herausnahme der Jungbullen war einerseits ein Beitrag zum Artenschutz und andererseits notwendig geworden, um Inzest zu vermeiden und die genetische Variabilität der

Wisent-Gruppe zu verbessern. Dies ist jetzt mit dem Einzug der drei Wisent-Kühe aus Donaumoos in einem weiteren Schritt erfolgreich fortgesetzt worden. Die Gruppe in der „Wisent-Wildnis“ besteht jetzt aus Bulle Horno, dem in der vergangenen Woche neugeborenen männlichen Kälbchen, den Kühen Quelle, Faye, Quirly, dem Jungtier Quaja sowie Donita, Dareen und Donamia.