Winterberg. . Die Wisentherde wird in den vergangenen Tagen im Bereich der Hoheleyer Hütte im Raum Winterberg gesichtet. Sie hat erste Schäden verursacht.
So viele parkende Autos hat der 20-Seelen-Ort Hoheleye selten gesehen: Seit dem Wochenende hält sich die freilebende Wisentherde aus Wittgenstein immer wieder stundenweise oder sogar den ganzen Tag in der Nähe der unmittelbar am Rothaarsteig gelegenen Hoheleyer Hütte und an dem benachbarten Bauernhof auf. Selbst die Polizei setzt sich mit der Sichtung der Tiere jetzt auseinander.
Im Winter war die Herde schon einmal in der Nähe
Die Wisentherde überquerte in den letzten Tagen immer wieder die durch Hoheleye führende Bundesstraße 480, um in den Wald in Richtung Albrechtsplatz zu wechseln. Im Winter war die Herde schon einmal in der Nähe gesichtet worden.
Warnschilder oder Tempobeschränkungen notwendig
Die Straßenverkehrsbehörde des Hochsauerlandkreises prüft gerade mit der Polizei und der Stadt Winterberg, inwiefern Warnschilder aufgestellt oder Tempobeschränkungen erlassen werden sollen.
Bisher gilt in Hoheleye selbst Tempo 70. Auf der restlichen Strecke zwischen Albrechtsplatz und dem Nachbardorf Langewiese ist die Geschwindigkeit nicht reduziert. Es soll weiterhin geprüft werden, inwiefern wegen der derzeit wild parkenden Schaulustigen ein Halteverbot nötig ist.
Schäden an Wiesen und Bäumen
Auf den landwirtschaftlichen Flächen und an einigen Bäumen ist es bereits zu Schäden durch die hungrigen Wisente gekommen, deshalb ist ein Gespräch mit dem Wisentprojekt-Trägerverein angesetzt worden.
Hüttenwirt Volker Müller nimmt die wilden Tiere mit Humor: „Sie haben mir zwar schon ein Loch in die Hecke gefressen. Aber so lange sie sich nicht auf meinen frisch gestrichenen Terrassenmöbeln breit machen, können sie gerne bleiben.“
Die Herde umfasst rund 20 Tiere
Die Wisente wurden im April 2013 in Bad Berleburg im Rahmen eines Artenschutzprojektes ausgesetzt und streifen seitdem frei durch die Wälder. Die Herde rund um den Leitbullen Egnar hat sich seitdem auf inzwischen rund 20 Tiere vergrößert. In den letzten Jahren hatte es immer wieder gerichtliche Auseinandersetzungen wegen Schälschäden an Bäumen im Raum Schmallenberg gegeben.
Ende März einigten sich die gegnerischen Parteien aus Wisent-Befürwortern und den geschädigten Waldbauern mit Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) darauf, dass die Wisente künftig in einem durch einen für kleinere Tiere durchlässigen Zaun in einem 1500 Hektar großen Gebiet gehalten werden.
Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Altkreis Brilon.