Siegen-Wittgenstein. Die Dorfgemeinschaft Arfeld erhält für ihr Projekt ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro. Café im Zentrum „Via Adrina“ wird im November eröffnet.

Die Dorfgemeinschaft Arfeld ist für ihr Projekt „Digitales Ehrenamts-Café mit nachhaltigen Produkten“ mit dem Zukunftspreis des Kreises Siegen-Wittgenstein 2019 ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am Abend im Kulturhaus Lÿz in Siegen statt. Landrat Andreas Müller würdigte vor allem den „Support“-Gedanken des Ehrenamts-Cafés: „Die Jüngeren nehmen die Älteren an die Hand – die Generationen kommen miteinander ins Gespräch und Digitalisierung wird für alle erlebbar“.

Das automatische Café

Das Café, das wie ein Eisenbahn-Waggon angelegt ist, entsteht zurzeit im neuen Zentrum „Via Adrina“ und soll zum 1. November 2019 seine ferngesteuerten Türen öffnen. Die angebotenen Produkte des Cafés werden durch Automaten herausgegeben, so dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter entlastet werden sollen. Der erste Platz war mit einem Preisgeld von 2500 Euro dotiert.

Der Wettbewerb „4.0“

Der Landrat hatte den diesjährigen Zukunftspreis im Februar unter dem Motto „Ehrenamt 4.0: engagiert – digital – gestalten“ ausgeschrieben. 21 Projekte hatten sich darum beworben. „Der Mensch soll und muss natürlich auch in Zukunft immer im Mittelpunkt stehen“, machte Landrat Andreas Müller deutlich, „Digitalisierung hat aber das Potenzial uns allen das Leben leichter zu machen – auch im Ehrenamt“.

Das virtuelle Bergwerk

Auf dem zweiten Platz landete der Verein Altenberg und Stahlberg aus Müsen. Die Gruppe hat begonnen, ober- und unterirdische Anlagen des Müsener Reviers durch einen 3D-Laserscan für immer digital zu „konservieren“. Langfristiges Ziel ist es, ein Silber-Erzbergwerk des 18. Jahrhunderts in seiner Gesamtheit mit Abbauen, Stollen und Schächten zu erfassen und für die Öffentlichkeit virtuell befahrbar zu machen. „Durch das Projekt wird eindrucksvoll deutlich, welche Potentiale Digitalisierung für die Kultur und die Geschichte bietet“, sagte die stellvertretende Landrätin Jutta Capito bei der Würdigung des Preisträgers. Das Preisgeld: 1500 Euro.

Die digitale Dorfmitte

Mit dem dritten Preis und 1000 Euro wurden der Gemeinschaftsverein Arfeld, der Gemeinschaftsverein Puderbach und die Dorfgemeinschaft Raumland für ihr Projekt „Digitale Dorf.Mitte (DigiDom)“ ausgezeichnet. Hinter dem Projekt steckt das Ziel, die Digitalisierung ganz konkret für alle drei Dörfer einzusetzen. Zum Beispiel durch die Schaffung von digitalen „schwarzen Brettern“, Installation von WLAN-Hotspots in den Dorfgemeinschaftshäusern oder den Dorfmitten und die Initiierung einer Digitalen Dorfplattform. „Ein innovatives und nachhaltiges Projekt, das zeigt, wie Digitalisierung Dorfgemeinschaften und verschiedene Generationen miteinander vernetzt“, unterstrich die stellvertretende Landrätin Waltraud Schäfer in ihrer Laudatio.

Der „Mausklick-Champion

Die Uni Siegen bereitet   Roboter
Die Uni Siegen bereitet Roboter "Pepper" auf den Einsatz im Altenheim vor. © Lars Heidrich

Moderiert wurde die Preisverleihung von Anne Willmes. Die Gäste des Abends im Foyer des Schauplatzes begrüßte Roboter Pepper von der Universität Siegen. Pepper ist etwa 1,20 Meter groß und stammt ursprünglich aus Japan. In Siegen-Wittgenstein wird er unter anderem in Altenheimen eingesetzt, kann aber auch singen, tanzen und sogar Luftgitarre spielen, was er den Zuschauern eindrucksvoll demonstrierte.

Der Roboter hatte zudem die Aufgabe, den „Mausklick-Champion“ des Zukunftspreises bekanntzugeben. Der Zuschauer-Preis, für den alle Siegerländer und Wittgensteiner online ihre Stimme abgeben konnten, ging dieses Mal mit 19,58 Prozent der Stimmen an den Förderverein Freibad Hesselbach mit dem Projekt „DDIS DigitalesDorfInformationsSystem Hesselbach“.

Ziel des Vereins ist es, etwa Veranstaltungshinweise, Feste, Wanderkarten und Dorffotos durch vernetzte Outdoor-Monitore an Bewohner und Gäste weiterzugeben. Das Projekt startet im Herbst im Freibad Hesselbach. Der „Mausklick-Champion“ war mit 500 Euro dotiert.

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