Berghausen. . Bernd Fuhrmann tritt mit Berghäuser Bürgern in den Dialog. Sie berichten von Schwachpunkten im Dorf und bitten um Hilfe von Stadt und Land.

Es ging um Schlaglöcher, den schlechten Zustand der L553, die unbeschrankten Bahnübergänge und die zerstörte Weitsprunganlage an der Grundschule. Beim Dorfrundgang mit Bürgermeister Bernd Fuhrmann und Berghausens Ortsvorsteherin Charlotte Linde-Reber brachten rund 50 Bürger ihr Anliegen zur dörflichen Entwicklung in Berghausen zur Sprache. Der Konsens: Viel konnte bereits durch bürgerschaftliches Engagement im Dorf erreicht werden; um einige Punkten müssen sich aber noch die Stadt Bad Berleburg – und zum Teil auch das Land NRW – kümmern.

Die Unternehmen

Vor dem Dorfrundgang hatten sich die politischen Vertreter die Firmen Bikar, Obermeier und den Federnhersteller „Schöps & Wahl“ angeschaut, um einen Eindruck von deren Produktionsweise, aber auch von deren unternehmerischen Profile zu bekommen. „Erfreulich ist, dass es hier noch mit der Nachfolge funktioniert“, sagte Bürgermeister Fuhrmann. „Alle drei Unternehmen sind bereits in der dritten Generation tätig. Das zeigt, wie sehr sie mit der Region verbunden sind“, so Fuhrmann weiter. Beim Besuch bei Bikar sei jedoch wieder mal aufgefallen, wie angespannt die Verkehrssituation an der Kreuzung Berghäuser Straße, Stöppelsweg und Industriestraße sei. „Wir wissen, dass das eine gefährliche Stelle ist, in der Vergangenheit ist es dort ja auch immer wieder zu Unfällen gekommen“, merkte Wolfgang Grund an, der im Rathaus unter anderem zuständig für die öffentlich Infrastruktur ist. Die Lösung: ein Kreisverkehr in der Größenordnung wie der Nordkreisel in der Berleburger Kernstadt. „Dieses Jahr werden wir die Planungen dafür abschließen können, im nächsten Jahr soll dann Baubeginn sein“, so Grund.

Der Straßen-Zustand

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Vom Platz in der Dorfmitte gegenüber des Dorfladens führte der Weg entlang der Landstraße Richtung Lehmbachstraße. Die Kritik an dem schlechten Zustand der L553 ließ nicht lange auf sich warten: zu viele und tiefe Schlaglöcher, die angrenzenden Wege nicht sicher genug für fahrradfahrende Kinder oder Senioren. Das Land wisse von dem desolaten Zustand der Straße, aber: „Im Zuge der Ausbauarbeiten der Landstraße möchten wir auch die Gehwege erneuern. Für die Straße ist das Land zuständig, für den Bürgersteig die Stadt Bad Berleburg. Da die Kosten nach dem KAG bestimmt werden, möchten wir aber erst die Entscheidung abwarten, wie es mit dem Gesetz weitergeht“, so Fuhrmann. Seit vergangenem Jahr laufe eine Petition gegen die Anliegerkosten, die beim Landtag mit über 400.000 Unterschriften eingereicht wurde. Die Entscheidung, ob das Gesetz nun gekippt werden, wolle man zunächst noch abwarten.

Zu den Schwachpunkten im Dorf gehören auch die fünf Bahnübergänge – vier davon unbeschrankt –, die nicht nur straßenbaulich in einem schlechten Zustand sind, sondern die Züge bis zum Abbremsen auf Schrittgeschwindigkeit zwingen. Derzeit gebe es Überlegungen, so Fuhrmann, dass der ein oder andere Bahnübergang ganz geschlossen werde. „Welche letztendlich geschlossen werden, muss in Rücksprache mit der Dorfbevölkerung innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre passieren. Langfristig sollte das Bahnfahren hier im ländlichen Raum wieder attraktiver werden.“ Gerade auf dem Streckenabschnitt zwischen Erndtebrück und Kreuztal verliere die Bahn wertvolle Zeit.

Der Sportplatz

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Ein Schwachpunkt, der sich mittlerweile zum Vorzeigeprojekt der Dorfgemeinschaft entwickelt hat, ist der Fußballplatz der Sportfreunde Edertal. Der Verein hatte den Rasenplatz vor einigen Jahren von der Stadt Bad Berleburg abgekauft, weil er von dem städtischen Management enttäuscht war. In diesem Zusammenhang räumt Bürgermeister Fuhrmann durchaus Fehlentscheidungen ein: „Die Stadt war zu der Zeit überfordert mit der Vielzahl ihrer Immobilien. Wir haben manche Objekte verkommen lassen.“ Gerade im Hinblick darauf, dass es in Berleburg insgesamt zu wenig Räume für junge Leute gebe, sei das ein Fehler gewesen.

Das Feuerwehrgerätehaus

Viel Kritik gab es auch beim Halt am Feuerwehrgerätehaus „Zur Ecke“. Viel zu eng sei es dort, so Klaus Langenberg, Leiter der Feuerwehr. Mehr noch: Es bestehe Gefahr für Leib und Leben. Bereits 2005 habe es Bemühungen gegeben, einen Neubau zu errichten, die allerdings im Sand verlaufen seien. Löschgruppenführer Mike Radenbach erinnerte in großer Runde daran, dass die Pläne der Feuerwehr noch mal im vergangenen Jahr bei der Stadt vorgelegt wurden – bis jetzt allerdings ohne Rückmeldung oder ein Ergebnis.

Alle Punkte, die während des Rundgangs angesprochen worden sind, werden protokolliert. Das Schreiben mit ersten Lösungsansätzen soll in den nächsten vier Wochen den Bürgern vorgelegt werden

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