Erndtebrück. . Ausschuss Bauen und Gemeinde-Entwicklung hakt Park-and-Ride-Platz als Projekt ab. CDU drängt nun auf mehr Einsatz in Sachen maroder Bahnhofsbau.

Einstimmig haben die Politiker am Mittwoch im Ausschuss für Bauen und Gemeinde-Entwicklung dem Erndtebrücker Gemeinderat, der am 6. März tagt, die Widmung des neuen Park-and-Ride-Platzes hinter dem Bahnhof als öffentlicher Platz empfohlen. Damit finde „ein tolles Projekt jetzt seinen Abschluss“, freute sich Bürgermeister Henning Gronau in der Sitzung. Und was wird nun mit dem Bahnhof nebenan? Das wollte CDU-Fraktionschef Heinz-Josef Linten von der Verwaltung wissen.

Das P & R-Gelände

Das langgestreckte P & R-Gelände an der Hachenbergstraße, das unterhalb der Berliner Straße verläuft, wird bereits seit dem vergangenen Jahr als Parkplatz mit direkter Fußgänger-Anbindung an die Gleise des benachbarten Bahnhofs genutzt. Im nördlichen Teil ist eine Fläche als Stellplatz für drei Wohnmobile reserviert, eine weitere Restfläche möchte die Gemeinde jetzt weiterentwickeln. „Damit haben wir noch ein bisschen was vor“, sagte Bürgermeister Henning Gronau in der Ausschuss-Sitzung.

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Konkret diskutiert werden derzeit eine Dirt-Bike-Anlage für Jugendliche als neue Freizeit-Attraktion. Vorbild dafür könnte der Skatepark in Kreuztal sein. Weitere Idee: eine Art „Interaktive Geschichtsstunde“ insbesondere zur Entwicklung der Eisenbahn vor Ort im Rahmen des Projektes „Tor nach Wittgenstein“ – gedacht nicht zuletzt für interessierte Erndtebrück-Touristen. Während der angedachte Info-Punkt in der Politik begrüßt wird, fürchtet sie durch die Dirt-Bike-Anlage Probleme mit zusätzlichem Lärm, der etwa die Anwohner der nahen Berliner Straßen stören könnte. Darüber hinaus müsse das Freizeit-Areal wohl mit einem hohen Zaun von den nahen Gleisen am Bahnhof getrennt werden – zur Sicherheit.

Auch für Elektro-Autos geeignet: der Park-and-Ride-Platz an der Hachenberg­straße, seit kurzem ausgerüstet mit einer Ladesäule.
Auch für Elektro-Autos geeignet: der Park-and-Ride-Platz an der Hachenberg­straße, seit kurzem ausgerüstet mit einer Ladesäule. © Eberhard Demtröder

Die Fläche sollte ferner genutzt werden, finden die Politiker, um den Radweg aus der Erndtebrücker Ortsmitte an den Wirtschaftsweg in Verlängerung der Berliner Straße anzubinden. Derzeit wird der Radweg unmittelbar durch die Berliner Straße geführt – und zwar entgegen der Fahrtrichtung der Einbahnstraße.

Das Bahnhofsgebäude

Stichwort Bahnhofsgebäude: Hier sei die Gemeindeverwaltung „fortlaufend“ mit allen Akteuren im Gespräch, so die Antwort des Bürgermeisters auf die Frage des CDU-Fraktionschefs. Vor allem natürlich mit der Bahn-Entwicklungsgesellschaft (BEG). Seit Herbst 2017 setzen Gemeinde und BEG ganz klar auf den Neustart mit einem Investor, der es mit dem Gebäude ernst meint. Einer, der dem denkmalgeschützten Objekt mit handfestem Konzept zu Modernisierung und künftiger Nutzung wieder zu neuem, ortbildprägendem Glanz verhelfen möchte.

CDU-Chef Linten fordert, den Bahnhof vom Denkmalschutz zu befreien, abzureißen und an derselben Stelle einen Neubau zu errichten. Jedenfalls: „Nichts zu tun ist die schrecklichste Lösung“, meint er.

Kritik zum „Ko-Dorf“

Kritik übte CDU-Chef Linten in der Sitzung an Bürgermeister Gronau, der kürzlich in einem Bericht unserer Zeitung ein sogenanntes „Ko-Dorf“ in der Edergemeinde ausdrücklich begrüßt hatte. Das sei so nicht mit der Erndtebrücker Politik abgestimmt gewesen. Laut Bericht sucht der Berliner Journalisten Frederik Fischer derzeit in mehreren NRW-Kommunen eine naturnahe Fläche von rund zwei Hektar für ein „Dorf der Digitalarbeiter“ mit rund 50 Holzhäusern. Allerdings sei Fischers Projekt derzeit eben noch nicht so konkret, meint Gronau, dass man die Politik an der Diskussion darüber beteiligen müsse.

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