Bad Berleburg. . Demonstranten ketten sich an Friedenseiche in Bad Berleburg. Bürgermeister setzt Ratsbeschluss zur Fällung von 13 alten Bäumen durch.
Mit einer Protestaktion wollten Bad Berleburger Bürger die Fällung von zwölf Linden und der Friedenseiche auf dem Bad Berleburger Goetheplatz verhindern. Sie wollten mit einem kurzfristigen, noch heute erstellten vierten Gutachten eine Schonfrist von drei Monaten erreichen.
In einem heftigen Diskurs zwischen Bürgermeister Bernd Fuhrmann und den Aktivisten Jürgen Weber, Wolfgang Lückert und einem von den Baumschützern beauftragen zusätzlichen Gutachter, Alfons Schmidt, bekräftigte der Bürgermeister, dass der Ratsbeschluss zur Fällung jetzt vollzogen werde. Die Entscheidung sei demokratisch getroffen worden und er könne dem geforderten Aufschub von drei Monaten nicht stattgeben.
Kurz darauf begannen die Arbeiten. Die Firma Dornseiff aus Burbach stellt eine Kran und die Firma Dietrich aus Wenden ist mit der Fällung beauftragt.
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„Das ist eine alltägliche Arbeit für uns. Nur das mit den Aktivisten, die sich da an die Eiche gekettet haben, das ist lustig. Wenn sich das mit denen auflöst, sind wir heute Nachmittag um 16 Uhr durch“, sagt Firmenchef Michael Dietrich (28).
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Als kurze Zeit später der erste Baum gefällt werden sollte, setzte sich ein Aktivist an die vorgesehene Schnittstelle. Er musste vom Mitarbeitern des Ordnungsamtes weggetragen werden. Danach fiel der erste Baum.
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Die Baumschützer um Jürgen Weber, Heinz Mengel und Günther Matthes hatten sich erneut an einen Baum angekettet, um die für Mittwochmorgen angesetzte Fällung der Bäume zu blockieren. Der Bauausschuss der Stadt Bad Berleburg hatte im November und der Rat zuletzt am Montag mit großer Mehrheit für eine Fällung der Bäume gestimmt.
Hintergrund sind drei Gutachten von zwei Gutachtern, die die Standsicherheit einiger der Bäume infrage stellen. Damit stellt sich nicht nur vor der Weihnachtszeitreise auf dem Goetheplatz am 3. Advent die Frage nach der Verkehrssicherheit auf dem Platz.
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Am Mittwochmorgen präsentierten Heinz Mengel, Jürgen Weber und Günter Matthes, die mit einigen Unterstützern auf dem Goetheplatz waren, einen neuen, dritten Gutachter: Alfons Schmidt aus Olsberg-Wulmeringhausen. Der 56-Jährige ist staatlich anerkannter Gutachter und garantiert die Standsicherheit für die nächsten drei Monate. Um genau diesen Aufschub bitten die Baumschützer und diskutieren mit dem Bürgermeister Bernd Fuhrmann und dem Beigeordneten Volker Sonneborn auf dem Goetheplatz.
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Der Gutachter Alfons Schmidt argumentiert, dass er die Standsicherheit garantieren könne und selbst mit einer Schadenssumme bis zehn Millionen Euro versichert sei.
Vor Ort sind neben den Demonstranten auch Vertreter des Bauamtes, des Ordnungsamtes.