Bad Berleburg. . Bauausschuss der Stadt Bad Berleburg empfiehlt mehrheitlich den Start zu einer behutsamen Umgestaltung des Bereiches in der historischen Altstadt
Die seit sieben Jahren diskutierte Umgestaltung des Goetheplatzes soll nun in Angriff genommen werden. An dem 1,3 Millionen Euro teuren und zu 70 Prozent geförderten Projekt soll die Stadt sich mit 404.000 Euro an Eigenmitteln beteiligen - und: Der bestehende Baumbestand rund um den Platz soll durch zwölf mehrjährige Linden und eine Eiche ersetzt werden. Diese Empfehlung gab am Dienstagabend der Bauausschuss nach mehrstündiger Diskussion.
Persönliches und Emotionelles
Die verfolgten gut zwei Dutzend Zuhörer, darunter einige Stadtverordnete und interessierte Bürger. Sie erlebten zu den getrennt beratenen Punkten „Vitalisierung des Goetheplatzes“ und „Gutachten zum Erhalt der Bäume“ unterschiedliche, teils emotional, meist sachliche Redebeiträge und fachliche Themeneinführungen sowie eine persönliche Einschätzung zum Thema Goetheplatz vom Ausschuss-Vorsitzenden Martin Schneider.
Noch nie, das betonte der CDU-Vertreter, habe er eine Diskussion über eine Maßnahme erlebt, die „so lange, so intensiv und in Bürger- und Werkstattgesprächen so transparent geführt“ worden sei. Leider habe es aber auch persönliche, unfaire und falsche Behauptungen - oft auch in Leserbriefen in der Zeitung gegeben.
Beigeordneter Volker Sonneborn konzentrierte sich in seinem Vortrag, den er bereits beim Informationsabend Anfang des Monats gehalten hatte auf Fakten, über die unsere Zeitung immer wieder ausführlich berichtet hat. Aus Sicht der Verwaltung sei „Variante B (die großzügigere Lösung, die Red), „eine Riesen-Chance.“ Und Planerin Ina Schauer zeigte Varianten von Pflasterungen zur Schaffung von Barriere armen Flächen auf. „Es wird ein längerer Prozess bis zur Findung der optimalen Lösung“, kündigt sie an.
Für die CDU war es Werner Wegener, für die SPD Bodo Hüster, die eine mehrheitliche Zustimmung aus ihren Fraktionen signalisierten, zumal dem Platz der historische Charakter erhalten bleibe.
Aber genau das sprach UWG-Vertreter Jürgen Weber den Plänen ab: „Sie beschließen hier den Tod eines Platzes,“ bedauerte der frühere städtische Beigeordnete.
Der Zustand ist nicht vital
Dem Gutachter Peter Klug warf Weber vor, er wäre bei den Untersuchungen „nicht auf baum-chirurgische Maßnahmen eingegangen.“ Das hält der öffentlich vereidigte Sachverständlich hinsichtlich der zwölf Linden und der Friedenseiche rund um den Goetheplatz eigentlich auch für überflüssig. Denn nach einem am Dienstag erneut durchgeführten, allerdings nicht sehr eingehenden Check der Bäume kam Klug zu dem Schluss: „Der Zustand dieser Bäume ist nicht vital. Ich kann hier keine Gewährleistung mehr geben.“ Möglicherweise sind Fehler aus der Vergangenheit ursächlich dafür, dass dort die Standfestigkeit und damit Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Ausschuss dem Rat die Umgestaltung mit neuen Bäumen. Der trifft die endgültige Entscheidung in seiner Sitzung am Montag, 3. Dezember, um 17 Uhr in der Aula des Gymnasiums. Folgen die Stadtverordneten dem Vorschlag des Bauausschusses, wird die Verwaltung schon in den nächsten Tagen die Fällung erster Bäume in Auftrag geben, damit insbesondere bei der Weihnachtszeitreise keine Gefährdung durch morsche Äste unter Schneelast oder umstürzender Bäume besteht.