Erndtebrück. . Mittwoch, kurz nach 10 Uhr: Werner Haschke aus Birkefehl kommt mit drei großen Säcke voller Laub. Einer der beiden Behälter ist schon wieder voll

Die beiden großen Grünschnitt-Container vor dem Bauhof am Mühlenweg sind oft umlagert – und oft viel zu schnell voll, kritisieren Erndtebrücker Bürger. Allerdings ist vereinbart: Wenn Bauhof-Mitarbeiter feststellen, dass die Behälter voll sind, melden sie das dem Entsorger. Und „wir leeren schnellstmöglich“, versichert Björn Treude vom Wittgensteiner Abfuhrbetrieb Treude im benachbarten Aue. Aber auch die Gemeindeverwaltung übt Kritik – wenn die Container nicht richtig befüllt werden.

Erndtebrück

Auch interessant

Mittwochvormittag, kurz nach 10 Uhr: Ein Bürger aus dem Kernort bringt eine Plastikwanne mit klein geschnittenen Ästen vorbei, ein Ehepaar aus Womelsdorf schüttet große Müllbeutel mit Laub aus. Und Werner Haschke aus Birkefehl kommt mit weiteren drei seiner fast 25 großen Säcke, in denen vor allem Blätter einer mächtigen Eiche auf seinem Grundstück stecken. Einer der beiden Behälter ist fast schon wieder voll – und das, obwohl sie erst am Dienstagnachmittag erneut geleert worden seien, hat Haschke beobachtet. Seine Biotonne daheim reiche jedenfalls nicht, um das eingesammelte Herbstlaub als Grünabfall unterzubringen. Wie ihm geht es vielen Erndtebrücker Bürgern.

Auch interessant

Von Eberhard Demtröder

Den ganzen Monat Oktober über seien die Container vor dem Bauhof aufgestellt, so Anne Torno von der Gemeindeverwaltung auf Anfrage unserer Zeitung. Einen Hinweis auf den Service habe man allerdings ganz bewusst nicht veröffentlicht, „da sich die Nutzung in den vergangenen Jahren etabliert hat“.

Auch interessant

Wenn sich die Behälter langsam füllen, verpresse der Bauhof die eingeworfenen Grünabfälle erst einmal mit einem Radlader, erläutert Torno. Und „wenn die Container gefüllt sind, wird die Leerung durch den Bauhof beauftragt“, bestätigt sie.

Auch interessant

Leider würden die Container „auch mit Grünabfällen gefüllt, die eigentlich in die Biotonne gehören“, berichtet Torno. „Außerdem werden Müllsäcke mit Grünabfällen neben die Container gestellt – und es finden Falschbefüllungen statt, was dem Bauhof auch in diesem Jahr einen hohen Arbeitsaufwand verursacht.“ So reinige der Bauhof den Container-Standort nicht nur, sondern sortiere auch falsch eingeworfene Abfälle bis hin zu kompletten Plastiksäcken aus. Dennoch werde es den Service für die Erndtebrücker Bürger auch im nächsten Jahr in dieser Form wieder geben, betont Torno.

Bad Berleburg

Zum Vergleich: In der Stadt Bad Berleburg kann „die Abfuhr sperriger Grünabfälle (Äste, Sträucher)“, sofern sie „auf Grundstücken anfallen, die an die öffentliche Abfallabfuhr angeschlossen sind“, für jeweils bis zu drei Kubikmetern Menge „an festgelegten Terminen in Anspruch genommen werden“, heißt es in der aktuellen „Satzung über die Abfallentsorgung“ – und zwar „zweimal jährlich“. Aber nur „vom Anschluss- und Benutzungspflichtigen, der tatsächlich Anschlussnehmer eines Bio-Abfallgefäßes ist“.

Anzumelden sind die „sperrigen Grünabfälle“ wie eine übliche Sperrabfall-Abfuhr – entweder „auf Abruf mittels Anforderungskarten, die direkt an den Entsorger zu richten sind“. Oder: Der Antrag kann online auf der Seite der Stadt Bad Berleburg gestellt werden. Laut Abfallkalender der Stadt Bad Berleburg für 2018 gibt es zwei Abfuhrwochen – eine im April und eine zweite im Oktober. Achtung: „Größere Hölzer (Stammholz) werden nicht mitgenommen.“

Bad Laasphe

In Bad Laasphe wurde die städtische Grünabfall-Annahme auf der ehemaligen Mülldeponie bereits Ende 2016 geschlossen. Seitdem verweist die Stadt für solche Art von Abfall auf die heimischen Entsorgungsbetriebe. Laut Manuela Manske, im Bad Laaspher Rathaus Leiterin der Bauverwaltung, betreiben die Unternehmen oft auch eigene Annahmestellen im Stadtgebiet. Sie holen aber ebenso größere Mengen Grünschnitt direkt beim Bürger ab oder vermieten ihnen Container. Dabei sei das Angebot „unterschiedlich, was die Gebühren betrifft“, so Manske. Hier müssten sich die Bürger selbst informieren.