Erndtebrück. . Erndtebrücker Hobby-Gärtner wundern sich beim Blick in den Müllkalender 2017. Und die Gemeindeverwaltung verweist aufs Naturschutzgesetz.

  • Erster Termin des Jahres fällt eigentlich in typischen Wittgensteiner Wintermonat
  • Radikale Rückschnitte an Bäumen oder Entfernen von Hecken von März bis September ohnehin nicht erlaubt
  • Altpapier: Neuer Container-Standort auch an der ehemaligen Rothaarsteig-Schule geplant

Wohin mit meinen sperrigen Grünabfällen, wenn nicht in den Container am Bauhof Mühlenweg? Das fragen sich einige Erndtebrücker Hobby-Gärtner mit Blick in den Müllkalender 2017 der Gemeinde Erndtebrück, denn: Darin werden die Erndtebrücker Mitbürgerinnen und Mitbürger auf zwei Zeitfenster im Februar und im Oktober verwiesen, in denen der Container überhaupt aufgestellt sein soll. Diese Zeitfenster lagen im Vorjahr noch ganz anders – und waren jeweils auch um einige Wochen größer. Zugleich werden nach dem Wegfall der Papiertonne die Standorte der Altpapier-Container in der Edergemeinde aufgerüstet.

Zeitfenster lag 2016 noch in April und Mai

Konkret sollen die Erndtebrücker ihre sperrigen Grünabfälle in diesem Jahr jeweils vom 15. bis 28. Februar und vom 1. bis 31. Oktober am Bauhof entsorgen können. Hat es Gründe, warum der erste Termin als Service für die Bürger diesmal vergleichsweise früh, im Grunde noch in einem für die Region Wittgenstein typischen Wintermonat angesetzt ist? Wäre da nicht eher zum Beispiel Mitte März bis Mitte April angebracht?

Nachbarstädte setzen voll auf die Tonne

Zum Vergleich: Die beiden Erndtebrücker Nachbarstädte Bad Berleburg und Bad Laasphe setzen bei der Müllabfuhr voll auf die Papiertonne.

In Bad Berleburg verschwinden die gleichzeitig aufgestellten Container aus dem Stadtbild, wird im Abfallkalender 2017 nur noch auf die Entsorgung per Tonne hingewiesen.

„Der frühe Zeitpunkt im Februar wurde gewählt, da nach dem Bundesnaturschutzgesetz in der Zeit vom 1. März bis 30. September der radikale Rückschnitt oder ein Entfernen von Bäumen, Hecken, Gebüschen und anderen Gehölzen nicht erlaubt ist“, heißt es dazu auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus an der Talstraße. „Und genau für solch sperrige Grünabfälle ist die Sammelstelle im Wesentlichen vorgesehen.“ Zum Vergleich: Vergangenes Jahr stand die Grünabfall-Sammelstelle vom 15. April bis 31. Mai und vom 1. Oktober bis zum 15. November zur Verfügung. Finanzielle Gründe hätten bei der Auswahl der knappen Zeitfenster für 2017 im Übrigen keine Rolle gespielt, betont die Gemeindeverwaltung.

Kosten stecken iin der Biomüll-Gebühr

Rückblende: In der Sitzung des Umweltausschusses Ende September hatte Detlev Rath (FDP) die Verwaltung noch gefragt, ob der Container für Strauch- und Astschnitt der Bevölkerung für einen längeren Zeitraum zur Verfügung gestellt werden könne. Antwort von Bürgermeister Henning Gronau: Diese Frage werde im nicht-öffentlichen Teil beantwortet.

In diesem Zusammenhang bat dann Ausschuss-Vorsitzender Karl-Wilhelm Flender um eine Auskunft bis zur Ratssitzung am 5. Oktober über die Entsorgungskosten für den Grünabfall-Container und die bisher angefallenen Mengen. Antwort der Gemeinde laut Niederschrift zur Sitzung: „Die Entsorgung kostet rund 85 Euro pro Tonne, inklusive An- und Abfuhr des Containers.“ Mache für 2015 insgesamt 2720 Euro bei 31,3 Tonnen und für 2016 bislang 1180 Euro für 14,8 Tonnen.“ Und: „Die Kosten werden in die Biomüll-Gebühr eingerechnet“, erläutert die Verwaltung.

Altpapier: 15 Container zusätzlich

Stichwort Altpapier: „Die Anzahl der eingesetzten Altpapier-Container wird um 15 auf 45 Stück erhöht“, teilt die Gemeindeverwaltung auf Anfrage mit. Dabei sollen bis zum 13. Januar zunächst die bisherigen Standorte mit Altpapier-Containern nachgerüstet werden. „Es findet allerdings auch eine Nachverdichtung mit neuen Standorten statt“, so die Verwaltung weiter, „zum Beispiel auf dem Parkplatz der ehemaligen Rothaarsteig-Schule in der Mozartstraße“.