Erndtebrück. . Beim Abwasser sowohl die Grundgebühr als auch die Verbrauchsgebühren für Schmutz- und Regenwasser moderat zu erhöhen und künftig Haushalte verstärkt zu kontrollieren, die kompostieren statt eine Biotonne zu nutzen – dafür fanden sich am Mittwochabend im Haupt- und Finanzausschuss deutliche politische Mehrheiten. Ein Verbot, Sperrmüll und Elektroschrott am Tag vor dem Abholtag schon vor 19 Uhr an die Straße zu stellen, dagegen nicht.

Beim Abwasser sowohl die Grundgebühr als auch die Verbrauchsgebühren für Schmutz- und Regenwasser moderat zu erhöhen und künftig Haushalte verstärkt zu kontrollieren, die kompostieren statt eine Biotonne zu nutzen – dafür fanden sich am Mittwochabend im Haupt- und Finanzausschuss deutliche politische Mehrheiten. Ein Verbot, Sperrmüll und Elektroschrott am Tag vor dem Abholtag schon vor 19 Uhr an die Straße zu stellen, dagegen nicht.

Zuvor hatte CDU-Fraktionschef Heinz-Josef Linten mit deutlichen Worten kritisiert, dass sich in jüngster Zeit „zunehmend Biomüll in der Landschaft“ finde. Hier gebe es „Nachholbedarf“ bei den erwähnten Kontrollen. Lintens Forderung nach konsequentem Anschlusszwang für alle unterstützte zwar auch Karl Ludwig Völkel (SPD), doch: Das Recht auf Kompostierung nach Kreislaufwirtschaftsgesetz könne man niemandem beschneiden, gab Beigeordneter Thomas Müsse zu bedenken.

Sperrmüll: Keine 19-Uhr-Grenze

Allerdings räumte Gemeinde-Entwickler Björn Fuhrmann ein, dass es seit Einführung der Biotonne mit den Kontrollen nicht so richtig gelaufen sei. Das solle nun anders werden, betonten er und Müsse. Derzeit nutzten rund 330 und damit 14 Prozent aller Erndtebrücker Haushalte das Kompostieren – die nehme man nun für weitere Kontrollen ins Visier. Vor diesem Hintergrund forderte Doris Benfer (FDP), Gartenbesitzern zu sinnvollen Zeiten Container zur Abgabe von Grünschnitt bereitzustellen, etwa am Bauhof.

Stichwort Sperrmüll: Hier hatte die Gemeindeverwaltung zunächst die erwähnte 19-Uhr-Regel als Satzungsänderung vorgeschlagen, doch die zog Bürgermeister Henning Gronau in der Sitzung zurück – und regte stattdessen einen kompletten Vortag Zeit zum Platzieren des Sperrmülls am Straßenrand an. Ziel einer Zeit-Begrenzung sei es jedenfalls zu vermeiden, dass der Sperrmüll allzu lange das Straßenbild beeinträchtige. Genau das habe man neulich erst beim Schützenfest-Zug im Kernort beobachten können, fügte Linten hinzu.

Wer in Ausnahme-Fällen mehr Zeit als den Vortag benötige – etwa bei Wohnungsumzügen, auf die FDP-Frau Doris Benfer hinwies – solle diesen Bedarf vorab mit dem Rathaus klären, schlug Gronau vor.

Für die angeregte moderate Erhöhung sowohl der Gebühr je nach Verbrauch als auch der Grundgebühr für alle Haushalte beim Abwasser wird die Verwaltung nun eine neue Variante erarbeiten, die am 11. Oktober im Gemeinderat zur Debatte steht. Heinrich-Wilhelm Wörster (UWG) befürwortet nur eine höhere Grundgebühr, um die Bürger nicht noch weiter zum Wassersparen zu animieren – mit Folgen für das Kanalnetz.