Raumland. Die Ursache für diese Diskussion ist positiv. Trotzdem erhielt der Gedankenaustausch im Bauausschuss einen negativen Beigeschmack.
- Industriegebiet in Raumland soll etwas wachsen
- Die Raiffeisen will sich dort vergrößern
- Doch das löst Diskussion um insgesamt fehlende Parkplätze aus.
Die eigentliche Ursache für diese Diskussion ist positiv. Trotzdem erhielt der Gedankenaustausch im Bad Berleburger Bauausschuss einen negativen Beigeschmack.
Das Industriegebiet in Raumland wächst. Der Markt der Raiffeisen-Genossenschaft soll erweitert und umgebaut werden. Auch die Tankstelle und das Mineralöl-Lager an der Industriestraße sollen neu geordnet werden. Dafür muss die Stadt den Flächennutzungs- und auch den Bebauungsplan anpassen. In beiden Fällen passierte die Vorlage den Bauausschuss einstimmig – bei einer prominenten Enthaltung.
Die kam von Jürgen Weber (UWG). Der pensionierte 1. Beigeordnete der Stadt Bad Berleburg kennt die rechtliche Lage im Industriegebiet aus dem Effeff, hat aber ein Problem ausgemacht: „Wir müssten den ruhenden Verkehr neu ordnen“, sagt Weber und liefert Beispiele dafür, was nach seiner Auffassung dringend verändert werden muss. Die zunehmende Zahl an Beschäftigten der dortigen Unternehmen habe zur Parkplatznot geführt. Auch die Zuwegungen zum Industriegebiet und die Anbindung des Raiffeisen-Marktes seien dem Ziel- und Quellverkehr nicht mehr gewachsen, so Weber.
Ein Dorn im Auge ist dem UWG-Politiker die Situation am renaturierten Ufer des Hopplerbaches: Der Bachlauf sei „mit Steuergeldern“ als Ausgleichsfläche für eine Erweiterung des Berleburger Schaumstoffwerkes freigelegt und bepflanzt worden – heute werde das Ufer durchgängig beparkt. „Jeder Bauherr muss bei seinem Einfamilienhaus Stellplätze nachweisen“, wetterte Weber und forderte dazu auf, dies in einer kompletten Überplanung zu berücksichtigen.
Baudezernent Wolfgang Acker-Marx erinnerte Weber daran, dass seinerzeit bei der Erweiterung von BSW die Erstellung eines genehmigungsfähigen Bebauungsplans schon sehr schwer gewesen sei: „Sie und ich waren der Meinung, dass es keinen Sinn macht, den Bebauungsplan auseinander zu pflücken“, so Acker-Marx. „Das Fass, was Sie aufgemacht haben, ist sicherlich berechtigt, aber die Enden werden wir nicht mehr zusammenbringen“, warnte der Baudezernent. Acker-Marx sagte aber gleichzeitig zu, dass man im Zusammenhang mit der Parkplatz-Situation auf die Raumländer Unternehmen zugehen wolle.
Der Vorschlag stößt bei den Unternehmen auf offene Ohren: „Wir sind jederzeit zu Gesprächen bereit“, formuliert es Rainer Pöppel, geschäftsführender Gesellschafter des Berleburger Schaumstoffwerks. „Das Parkplatzproblem haben ja nicht nur wir hier, sondern auch andere Unternehmen an vielen Stellen in der Stadt.“
Auch Pöppel ist das Parken auf den Grünflächen am Hopplerbach negativ aufgefallen. Außerdem werde die Zufahrt zu den Unternehmen für Lastwagen erschwert. Weil der Parkraum bei BSW begrenzt war, hat das Unternehmen schon vor längerer Zeit reagiert und zusätzliche Stellflächen neben der Raiffeisen angepachtet. Für Pöppel ist klar, dass sich sowohl Bikar Metalle, Obermeier, Raiffeisen als auch BSW an einen Tisch setzen können.
Auch Obermeier zieht mit
Unterstützung findet das Gesprächsangebot der Stadt Bad Berleburg auch beim Geschäftsführer der Kurt Obermeier GmbH & Co. KG, Henning Obermeier. Der freut sich über die positive wirtschaftliche Lage, die auch ihren Ausdruck in den vielen Mitarbeiter-Fahrzeugen findet. Zwar hat die Obermeier KG bislang ausreichend Stellplätze auf dem eigenen Gelände, aber: „Mehr Parkplätze wären auf jeden Fall gut, denn die Entwicklung hört ja damit nicht auf“, so Obermeier.