Bad Berleburg/Raumland. . Durch das Umschichten von fertiggestellten Produkten aus Raumland wird sich auf dem Außengelände dort „optisch mit Sicherheit etwas verändern“.
- Für 800 000 Euro entsteht auf dem ehemaligen Dekor-Gelände am Berleburger Hilgenacker eine neue Logistik.
- Der dann vierte Unternehmensstandort in der Stadt wird kein zusätzlicher Produktionsstandort.
- Der Startschuss für die Umstellung auf die neue Logistik wird in den Sommermonaten passieren.
Die Berleburger Schaumstoff GmbH (BSW) investiert am Hilgenacker in einen vierten Standort im Bereich Bad Berleburg. Damit verbessert das Unternehmen innerbetriebliche Abläufe, sichert Arbeitsplätze und liefert erneut ein Bekenntnis zum Standort in Wittgenstein. Ulf Pöppel, geschäftsführender BSW-Gesellschafter, erklärt: „Am Hilgenacker 31 entsteht ein neues, modernes Logistikzentrum. Dort werden wir unsere Produkte lagern, umschlagen und von dort versenden.“
Durch das Umschichten von fertiggestellten Produkten aus Raumland wird sich auf dem Außengelände des dortigen Betriebs „optisch mit Sicherheit etwas verändern“, kündigt Pöppel an. Dort sei es in der Vergangenheit manchmal zu Beeinträchtigungen gekommen, weil fremde Speditionen diagonal über das Betriebsgelände fahren mussten, mitunter habe auch mal ein Lkw-Zug kurzzeitig und unkontrolliert auf dem Betriebsgelände geparkt. Dort wird die Betriebssicherheit spürbar erhöht, wenn ab Sommer ein erheblicher Teil der Verladungen der drei Standorte Raumland, Sählingstraße und Am Hilgenacker 24 in zwei neuen Hallen auf dem ehemaligen Dekor-Gelände zentralisiert werden. Damit einher geht der Umzug von einigen Mitarbeitern aus Raumland nach Bad Berleburg. Deren neue Büros und Sozialräume entstehen in der einzig verbliebenen Dekor-Halle. „Alle anderen Aufbauten haben nicht unseren Anforderungen entsprochen“, begründet Ulf Pöppel im Nachhinein den Abriss der Hallen vor knapp drei Jahren.
Keine neue Produktionsstätte
Dem Geschäftsführer ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass am neuen Standort keine Produktion stattfinden wird. Deshalb müssen die beiden, etwa 20 mal 50 Meter großen Leichtbau-Hallen auch nicht geheizt oder aufwändig gedämmt werden, da sie vornehmlich als Wetterschutz für witterungsempfindliche Produkte dienen, die später innerhalb von Gebäuden Verwendung finden. Gleichzeitig dienen natürlich Teile des insgesamt fast 15 000 qm großen Außengeländes ebenfalls als Lager. Deshalb wird das komplette Grundstück eingezäunt. Fast einen Meter hohe L-Betonteile grenzen das Grundstück zum Hilgenacker hin ab und waren für die Niveau-Angleichung notwendig, um das notwendige Gefälle für Regenwasser herzustellen.
Zurzeit sind Bauarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Köster/Trippe dabei, die Flächen zu asphaltieren, denn um die Waren zu bewegen, wird belastbarer Grund gebraucht für den Betriebsverkehr von Lkw sowie Gabelstaplern. „Die können ja nicht auf dem ursprünglichen Schotter fahren“, erklärt Ulf Pöppel. Weil die BSW-Produkte größtenteils aus der Fertigung in Raumland an den Hilgenacker kommen und weil der für Lkw-Verkehr nur eingeschränkt geeignet ist wird das neue Betriebsgelände vom Gunsetal aus angebunden. Fahrzeuge aus Raumland können dann über den Stöppel anfahren und brauchen nur noch die Eder- und Limburgstraße zu überqueren, um in das Industriegebiet zu kommen. Nur für Ausnahmefälle wird es auch eine Ausfahrt aus dem Grundstück in Richtung Autohaus Althaus geben.
Gründe gegen Verbindungsstraße
Ulf Pöppel erinnert in den Zusammenhang noch einmal an die Idee aus dem politischen Raum, eine Verbindungsstraße zwischen Limburgstraße und Hilgenacker zu schaffen: „Das hätte unser Grundstück in zwei Teile zerschnitten und um ein Drittel dezimiert, und wir hätten zum Beispiel mit einem Gabelstapler den öffentlichen Raum noch nicht einmal überqueren dürfen.“ Aber das ist ja kein Thema mehr. Vielmehr erwartet sich BSW von diesen neuen Strukturen eine Beruhigung des Fahrzeugverkehrs in Raumland. Umgekehrt rechne die Geschäftsleitung nicht mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen oder zusätzlichen Emissionen am Hilgenacker. Der Startschuss für die Umstellung auf die neue Logistik wird in den Sommermonaten passieren.
Hintergrund
Zu den drei BSW-Standorten im Bereich der Stadt Bad Berleburg kommt ein vierter hinzu: Neben den Werken in Raumland, am Sähling, Am Hilgenacker 24 entsteht zur Zeit das Logistikzentrum Am Hilgenacker 31.
Die Berleburger Schaumstoffwerk GmbH investiert dort knapp 800 000 Euro und bekennt sich damit erneut zum Standort in Wittgenstein.
Das Unternehmen beschäftigt momentan fast 400 Mitarbeiter.
Überregional bekannt geworden ist BSW durch die Kooperation mit dem Weltstar der Leichtathletik, Usain Bolt.