Die Diskussionen um den Artenschutz bestimmen unser Leben immer stärker. Und sie polarisieren so stark, dass Befürworter und Gegner nur selten Kompromisse finden. In Wittgenstein allein gibt es eine ganze Menge an Beispielen, wohin Diskussionen und Interessenskonflikte führen können. Und wohin nicht. Der – zugegebenermaßen gigantische – Ameisenhaufen zwischen Christianseck und Elsoff an der Kreisstraße ist tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs. Die in Wittgenstein gar nicht so seltenen Ameisen können nicht nur mehr als das Zehnfache ihres Körpergewichtes tragen, sie sind tatsächlich durch pure Anwesenheit in der Lage, die Straßenbauer zum Umdenken zu zwingen. Wie sehr Kerbtiere die Menschen hierzulande in Wallung bringen können, hatte bereits der Ameisenbläuling gezeigt. Der flatterhafte Schmetterling siedelt in der Lahnaue bei Niederlaasphe und machte 2010 damit eine Trasse für die Bad Laaspher Ortsumgehung unmöglich. Natürlich sind auch Nagetiere, die Ameisen und Bläulinge auf ihrem Speisezettel haben, in der Lage, Großprojekte zu stoppen. 2015 siegte die Haselmaus über Windkraftpläne in Bromskirchen. Selbstredend ist dann die umher streifende Wildkatze, die durchaus auch Haselmäuse nicht verschmäht, in der Lage, die Planungen für Route 57 in Bedrängnis zu bringen.Und dann gibt es da noch den König der Wälder. Den Wisent. Der frisst zwar keine Insekten oder Wildkatzen, ist aber auch streng geschützt und darf deshalb sogar ungestraft die Rinde von Nachbars Bäumen schälen. Das Problem ist der Mensch – oder besser dessen Interessen: Windmüller, die trotz Schwarzstorch und Rotmilan bauen wollen, oder Straßengegner, die mit kleinen Fellknäulen Planierraupen stoppen. Der Naturschutz und die Tiere sind dabei meist nur Mittel zum Zweck, denn nur wir Menschen wechseln je nach Interessenlage unsere Position. Die Tiere können das nicht. Schon deshalb muss man sie vor uns Menschen schützen.

Die Diskussionen um den Artenschutz bestimmen unser Leben immer stärker. Und sie polarisieren so stark, dass Befürworter und Gegner nur selten Kompromisse finden. In Wittgenstein allein gibt es eine ganze Menge an Beispielen, wohin Diskussionen und Interessenskonflikte führen können. Und wohin nicht.

Ein Kommentar von WP-Redaktionsleiter Lars-Peter Dickel.
Ein Kommentar von WP-Redaktionsleiter Lars-Peter Dickel. © Stefanie August

Der – zugegebenermaßen gigantische – Ameisenhaufen zwischen Christianseck und Elsoff an der Kreisstraße ist tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs. Die in Wittgenstein gar nicht so seltenen Ameisen können nicht nur mehr als das Zehnfache ihres Körpergewichtes tragen, sie sind tatsächlich durch pure Anwesenheit in der Lage, die Straßenbauer zum Umdenken zu zwingen. Wie sehr Kerbtiere die Menschen hierzulande in Wallung bringen können, hatte bereits der Ameisenbläuling gezeigt. Der flatterhafte Schmetterling siedelt in der Lahnaue bei Niederlaasphe und machte 2010 damit eine Trasse für die Bad Laaspher Ortsumgehung unmöglich.

Natürlich sind auch Nagetiere, die Ameisen und Bläulinge auf ihrem Speisezettel haben, in der Lage, Großprojekte zu stoppen. 2015 siegte die Haselmaus über Windkraftpläne in Bromskirchen. Selbstredend ist dann die umher streifende Wildkatze, die durchaus auch Haselmäuse nicht verschmäht, in der Lage, die Planungen für Route 57 in Bedrängnis zu bringen.
Und dann gibt es da noch den König der Wälder. Den Wisent. Der frisst zwar keine Insekten oder Wildkatzen, ist aber auch streng geschützt und darf deshalb sogar ungestraft die Rinde von Nachbars Bäumen schälen.

Das Problem ist der Mensch – oder besser dessen Interessen: Windmüller, die trotz Schwarzstorch und Rotmilan bauen wollen, oder Straßengegner, die mit kleinen Fellknäulen Planierraupen stoppen. Der Naturschutz und die Tiere sind dabei meist nur Mittel zum Zweck, denn nur wir Menschen wechseln je nach Interessenlage unsere Position. Die Tiere können das nicht. Schon deshalb muss man sie vor uns Menschen schützen.