Wunderthausen. . Die Planungen für einen neuen Windpark sind beendet; ein Repowering der bestehenden fünf Windräder oberhalb von Wunderthausen wird es nicht geben. Der Investor hat sein Vorhaben gestoppt.
Die Planungen für einen neuen Windpark sind beendet; ein Repowering der bestehenden fünf Windräder oberhalb von Wunderthausen wird es nicht geben. „Wir haben die Park-Entwicklung für das Gebiet Bromskirchen-West aufgegeben“. Mit dieser Aussage überrascht Heinrich Lohmann, Geschäftsführer der MLK Consulting (Erkelenz), die als Investor aufgetreten war.
Im Klartext bedeutet das: Im Bereich „Gebrannter Rücken“ bei Wunderthausen bis „Heiligenholz“ bei Diedenshausen passiert nichts; denn „auch das Repowering wird nicht zum Tragen kommen“, macht Lohmann deutlich.
Warum dieser entscheidende Richtungswechsel? Es ist offenbar die Haselmaus, bei der sich die Windanlagen-Gegner entlang der Landesgrenze zur Gemarkung Bromskirchen bedanken können. Sie liebt den Laubwald auf dem Höhenzug und lebt dort mit etlichen Artgenossen. Aber auch Schwarzstorch und Rotmilan haben sich die Wälder im Grenzgebiet als Heimat ausgesucht. Das haben zumindest Untersuchungen ergeben, deren Ergebnis auch in den Regionalplan beim RP in Kassel aufgenommen ist. War der Windpark Bromskirchen-West noch bei der ersten Offenlegung der Regionalplanung als Vorhaben markiert, so stand er in der nun zu Ende gegangene, zweiten Offenlegung nur noch als „Bestand“ im Plan. „Es macht keinen Sinn, weiter darum zu kämpfen“, gibt Heinrich Lohmann diesen Teil seines Vorhabens also „wegen der strengen Kriterien“ auf. Allenfalls vier statt der geplanten elf Windmühlen hätten Chancen zur Verwirklichung gehabt, doch „das als Plangebiet auszuweisen, ist viel zu klein“, sagte Lohmann.
Zweiter Standort nahe Hallenberg
Allerdings führt er nach wie vor die Planungen für den Bereich Bromskirchen-Ost weiter. Dort habe sich MLK Consulting bereits „die Erschließung gesichert“ und sei dabei, die Kabeltrasse genehmigungsfähig zu planen. Bis zu zwölf Windräder von angeblich bis zu 220 Meter Höhe dürften auf dem „Großer Hoher Stein“ und „Lippes Striesch“ bis Hallenberg weithin sichtbar sein. Der dortige Bürgermeister Michael Kronauge befürchtet, dass die Anlagen „das komplette Bild von Hallenberg verändern“. Während auf nordrhein-westfälischer Seite in dem Bereich Naturschutz- und FFH-Gebiete ausgewiesen sind, „gelten zehn Meter weiter auf der anderen Seite der Grenze wohl ganz andere Regeln“, ärgert sich Kronauge. Er freut sich für die Wunderthäuser, dass das so genannte Repowering mit noch höheren Windrädern vom Tisch ist. „Die sind schon gestraft genug mit den bestehenden Anlagen.“
Über diese neue Entwicklung der Windenergie-Planung erfuhr die Stadt Bad Berleburg von der WP-Lokalredaktion Wittgenstein. Dazu der Erste Beigeordnete Jürgen Weber: „Alles, was wir im 15-jährigen Kampf gegen die errichteten Anlagen vorgetragen haben, bewahrheitet sich heute. Die Dinger hätten niemals gebaut werden dürfen.“ Im gesamten Verfahren, so Weber, „erwarten wir noch eine offizielle Mittelung der Gemeinde Bromskirchen zum aktuellen Stand ihrer Flächennutzungsplanung.“