Erndtebrück. . Das Potenzial dieser Region steckt in der Jugend, so bewertet es Joshua Briel, 20 – selbst noch ein junger Erwachsener.

  • Aus drei mach eins: Die Jusos in der SPD haben sich zu einem gemeinsamen Verband zusammengeschlossen.
  • In Erndtebrück wurde ein Vorstand gewählt. Gründungsvorsitzender ist Joschua Briel aus Dotzlar.
  • Die Themensetzung ist von sozialer Gerechtigkeit und Bildungsfragen dominiert.

Das Potenzial dieser Region steckt in der Jugend, so bewertet es Joshua Briel, 20 – selbst noch ein junger Erwachsener. Und dennoch stimmte der neu gegründete Verband der Jungsozialen Wittgenstein einstimmig für den Studenten aus Dotzlar als Vorsitzenden.

Das Vertrauen in die neue Organisation, die Bad Berleburger, Bad Laaspher und Erndtebrücker Sozialdemokraten zusammenführen soll, ist groß: „Wir möchten Präsenz zeigen und nicht nur in den Zeitungen auftauchen. Die Menschen sollen uns gesellschaftlich wahrnehmen und wir möchten der Jugend eine Stimme verleihen“, erklärte Briel, der bereits seit drei Jahren Mitglied der Jusos ist und in Gießen ein duales Studium zum Kriminalkommissar absolviert.

Grundsatzthemen sind definiert

Drei Fragen an Joschua Briel

1 Woher kommt mit 20 Jahren Ihr Wille zum politischen Engagement?

Ich bin seit drei Jahren Mitglied bei den Jusos und bin durch meine Familie politisch sehr vorgeprägt. Ich sehe viele Dinge positiv, möchte aber auch neue Akzente setzen.

2 Was sind Ihre Ziele mit den Jusos Wittgenstein?

Wir möchten die stärkste Jugendorganisation in Wittgenstein werden und Menschen für die soziale Politik gewinnen. Die Jugend benötigt eine starke Stimme, die wir ihr geben möchten.

3 Wieso sollten junge Menschen die SPD auf Bundesebene wählen?

Die SPD sollte man daran messen, was sie als Juniorpartner in der Koalition alles erreicht hat. Die Rente mit 67 oder auch der Mindestlohn waren wichtige Entscheidungen. Daher sollte die Vorherrschaft der CDU endlich beendet werden.

In den vorläufigen Grundsatzthemen dominieren Bildung und Chancengleichheit die Diskussionsbasis. Die Einführung eines gerechten Azubi-Tickets, die Abschaffung der Kindergartenbeiträge oder die Bewertung anhand des schulischen Werdegangs statt anhand des Geldes oder des Einflusses der Eltern sind Punkte, die auch in Wittgenstein durchsetzbar wären. Marina Schürmann, die ebenso einstimmig zur Stellvertreterin Briels gewählt wurde, blickte zudem auf die universitäre Ebene: Das Studium in Nordrhein-Westfalen soll weiterhin von Studiengebühren befreit bleiben und auch die Rabattierung der Rückzahlung des „BAföGs“ für Studierende soll auf zwei weitere Semester nach Regelstudienzeit ausgeweitet werden: „Manchmal läuft es privat mal nicht so nach Plan oder die Arbeit kommt dazwischen, dann wäre eine Aussetzung der staatlichen Mittel eine unfaire Reaktion“, begründet Schürmann im sozialpolitischen Duktus.

Anlehnung an Martin Schulz

Der Themenkomplex Gerechtigkeit erinnert stark an das Programm von Martin Schulz, Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten auf Bundesebene, den Briel als „Vorbild für alle Sozialdemokraten bezeichnete“. Die Lohngleichheit von Mann und Frau, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen für handwerkliche und Pflegeberufe oder die Abschaffung der „Zweiklassenmedizin“ hat sich die Nachwuchsorganisation der SPD um Briel auf die Agenda geschrieben.

Einladung zum Diskutieren

„Das sind Grundsatzthemen, die wir in einer ersten internen Sitzung zusammengetragen haben. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, mit uns zu diskutieren und Anregungen zu geben, damit wir uns thematisch weiterentwickeln können“, erläuterte Briel auf die Nachfrage wie es den Jusos gelingen würde, die Region Wittgenstein auch durch Freizeitangebote für junge Menschen attraktiv zu machen.

Unterstützung aus Stadtverbänden

Unterstützung erfuhr der Vorstand um Schürmann, Briel sowie Hendrik Fuchs (Schatzmeister), Samir Schneider und Florian Ruppel (beide Beisitzer) vom Vorsitzenden der Jusos Siegen-Wittgenstein Valdrin Shala: „Wir müssen eng zusammenarbeiten und dafür ist eine gute Kommunikation von Nöten, dann können wir unsere Kapazitäten effizient gemeinsam einsetzen.“

Auch Samir Schneider, der bereits Stadtverbandsvorsitzender der SPD in Bad Laasphe ist, freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Jusos: „Die Jugendarbeit ist sehr wichtig in allen drei Stadtverbänden, daher werden wir die Jusos auch finanziell unterstützen und euch integrieren.“