Bad Berleburg. . 25-Jähriger wurde am Berleburger Bahnhof mit einem Stoffhasen voll Heroin gestoppt. Lieferung war für stadtbekannten Drogendealer bestimmt.
- 23 Gramm Heroin im Wert von 800 Euro geschmuggelt
- Bei einer Wohnungsdurchsuchung weitere Drogen gefunden
- Gericht verurteilt ihn zu einer 21-monatigen Bewährungsstrafe
In einem rosafarbenen Stoffhasen hatte ein 25-jähriger Familienvater aus Bad Berleburg 23 Gramm Heroin im Wert von 800 Euro geschmuggelt. Bei einer Polizeikontrolle am Berleburger Bahnhof war der Mann im Juni letzten Jahres schließlich aufgeflogen. Das Amtsgericht Bad Berleburg verurteilte ihn am Freitag schließlich zu einer 21-monatigen Haftstrafe, ausgesetzt zur Bewährung.
23 Gramm Heroin – das entspricht 511 Konsumeinheiten, wie die Kriminalpolizei errechnet hat. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung fanden die Polizeibeamten im Schlafzimmer des mehrfach einschlägig Vorbelasteten noch eine Dose mit Amphetaminen vor. Experten errechneten hier eine Menge von 339 Konsumeinheiten.
Angeklagter gesteht seinen Schmuggelversuch
„An der Sache gibt es nichts zu bestreiten“, gestand der arbeitslose Angeklagte. Allerdings gab er an, dass die Amphetamine nur für seinen Eigengebrauch bestimmt gewesen seien und nicht, um sie gewinnbringend zu verkaufen.
Er sei mit der Bahn in das rheinländische Langenfeld gefahren, um dort für einen Freund das Heroin zu besorgen. Er wollte ihm einen Gefallen tun. Den Namen des Freundes wollte er dem Gericht allerdings nicht preisgeben.
Betäubungsmittel waren für stadtbekannten Drogendealer bestimmt
Eine Polizeibeamtin aus Kreuztal konnte allerdings beweisen, für wen das Heroin eigentlich bestimmt war. Im Tatzeitraum stand das Mobiltelefon des Angeklagten nämlich unter polizeilicher Überwachung, aus den Gesprächen sei hervorgegangen: Die Betäubungsmittel sollten einem stadtbekannten Drogendealer übergeben werden. Die Anklage wurde somit auf Beihilfe zum Erwerb von Betäubungsmitteln reduziert.
Das Schöffengericht unter Leitung von Strafrichter Torsten Hoffmann verurteilte den Angeklagten auf dieser Grundlage zu einer 21-monatigen Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung. Zusätzlich muss er sich in eine Therapie begeben.
Mit 13 Jahren die ersten Drogen genommen
Nach eigenen Angaben hat der 25-Jährige bereits mit der Suchtberatung der Diakonie Kontakt aufgenommen und wird am Mittwoch nächster Woche eine Entgiftung in Marsberg antreten. Sollte diese Maßnahme scheitern, kann die Bewährung widerrufen werden. „Ich habe nicht Angst um mich, aber um meine Familie“, so der Berleburger.
Bereits mit 13 Jahren griff der Angeklagte das erste Mal zu Drogen, mit 19 Jahren konsumierte er die ersten chemischen Betäubungsmittel.