Wingeshausen. . Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bietet berufliche Orientierung. Die Wittgensteiner-Berleburg’sche Rentkammer ist Kooperationspartner.

  • Gelegenheit zur beruflichen Orientierung und persönlichen Weiterentwicklung
  • Praxis nach der langen Schulzeit
  • Jedes Jahr zwei FÖJler bei der Rentkammer

Aktionen für die Wisent-Welt planen und umsetzen, Waldhütten bauen und sich aktiv für eine nachhaltige Forstwirtschaft einsetzen: Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bietet Jugendlichen viele Möglichkeiten, sich im Natur- und Umweltschutz zu engagieren.

Für Waldpädagoge Olaf Imhof sei das FÖJ eine gute Gelegenheit, junge Menschen für die Forstwirtschaft zu gewinnen und zu begeistern. Und auch die Jugendlichen schätzen die kleine Auszeit nach der Schule: „Viele sehnen sich danach, nach draußen zu gehen und praktisch zu arbeiten“, sagt Mareike Kursawe von der FÖJ-Zentralstelle des Landesjugendamts Westfalen. Kursawe ist zuständig für die FÖJler aus dem Bezirk Ruhrgebiet, die gestern die Wisent-Welt erkundeten.

Wer kann ein FÖJ machen?
„Die Jugendlichen sind zwischen 16 und 26 Jahre alt und nutzen das Jahr zur Orientierung und Weiterbildung“, erklärt Mareike Kursawe. „In NRW werden vor allem Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit Abschluss der Sekundarstufe I für das FÖJ berücksichtigt. Jedes Jahr wird Waldpädagoge Olaf Imhof von zwei FÖJlern der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer unterstützt. „Und das schon in der 4. Generation. Die Zusammenarbeit mit der Zentralstelle in Münster läuft einwandfrei“, so Imhof.

Bewerbungsverfahren für nächstes FÖJ ab 1. Februar

Das nächste Bewerbungsverfahren für ein FÖJ (1. August 2017 bis 31. Juli 2018) startet am heutigen Mittwoch, 1. Februar. Bewerbungen können im Bewerber-Portal unter https://lwl-foej-bewerbung.de eingereicht werden.

Mehr Infos zum Ökologischen Jahr bei der Wittgensteiner-Berleburg’schen Rentkammer unter
www.wittgenstein-berleburg.net.

Welche Aufgaben kommen auf die Jugendlichen im FÖJ zu?
In erster Linie geht es um Natur- und Umweltschutz, die Aufgaben variieren nach Einsatzstelle. Die Jugendlichen übernehmen Arbeiten in der Landschaftspflege und im Bereich des Artenschutzes. „Dazu gehören auch Feuchtbiotope, an denen sich mittlerweile auch wieder der Eisvogel oder Schwarzstorch angesiedelt haben“, so Imhof.

Zu einem Ökologischen Jahr gehört auch die Teilnahme an fünf Seminar-Wochen – insgesamt 25 Seminartage – die zu verschiedenen Umweltthemen gestaltet werden. Die 30 FÖJler, die gestern die Wisent-Welt besuchten, wohnen während ihrer Seminar-Woche zum Thema Nachhaltigkeit in der Umwelt-Jugendherberge in Brilon.

Was spricht für ein FÖJ?
Freiwilliges Engagement macht sich nicht nur gut im Lebenslauf; der Großteil der Jugendlichen nutzt das Jahr, um die beruflichen Neigungen besser kennenzulernen. „Ich würde später gerne im sozialen Bereich oder mit Tieren arbeiten“, sagt Melina Czerwinski aus Wattenscheid. Die 18-Jährige hat vorher schon Praktika beim Tierarzt und in der Kita gemacht. Jetzt soll es noch mal in die Natur gehen.

Viele Jugendliche wollen nach der langen, theoretischen Schulzeit auch endlich mal in der Praxis arbeiten und die Erfahrungen für Ausbildung oder Studium nutzen. So wie Lovis Hilker, den Olaf Imhof in seinem FÖJ selbst betreut hat, und der sich nun entschlossen hat, Forstwirt zu werden. „So etwas freut einen natürlich besonders“, erzählt Imhof.

Wie finanziert sich ein FÖJler?
Auch wenn der Zusatz „Freiwillig“ einen anderen Eindruck erwecken könnte: FÖJler bekommen ein monatliches Taschengeld von 300 Euro. „Das Programm wird mit Fördermitteln vom Land unterstützt“, sagt Mareike Kursawe. Eine Art Selbstfindungsprämie.