Erndtebrück. .

Die Kulturinitiative Erndtebrück sucht ausreichend Publikum für einige ihrer Angebote, die VHS neue Räume für ihre Kurse – und die Musik- und Singeschule ganz dringend neue Mitglieder.

„Es kostet nur 12 Euro Jahresbeitrag – aber es ist ganz schwer, die Eltern der Kinder zur Mitgliedschaft zu motivieren“, bedauerte am Mittwochabend im Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur Helga Trettin, Geschäftsführerin der Erndtebrücker Musikschule, die aktuell rund 40 Mitglieder zähle – darunter „zum Teil noch Gründungsmitglieder von 1978“. Außerdem „hätten wir gerne wieder einen Kinderchor“, so Trettin. Doch das Interesse sei derzeit gering. Dabei sei das Singen für alle Kinder gratis, die gleichzeitig in der Musikschule ein Instrument erlernen. Aber es werde ja auch in den Kitas und Schulen leider immer weniger gesungen. Carsten Dreisbach (CDU) bot in der Ausschuss-Sitzung an, Kontakte zu heimischen Chören zu vermitteln – etwa, um Kinder der Sängerinnen und Sänger zum Mitmachen im Chor zu animieren. Gesungen wird in der Musik- und Singeschule aber dennoch.

Nur zehn Zuschauer bei „Tegtmeier“

„Wir haben einen kleinen Seniorenchor gegründet“, kann Trettin berichten. Und der Zuspruch sei „sehr gut“ – zumal neben dem Singen auch genug Zeit fürs Klönen bleibe.

Für mehr Interesse am örtlichen Kulturangebot warb Christa Afflerbach vom Team der Kulturinitiative. Es sei schon peinlich, wenn etwa beim Gastspiel des Schauspielers Wolfgang Welter und seiner sehenswerten Hommage an Jürgen von Manger und dessen Comedy-Kultfigur „Adolf Tegtmeier“ im Hotel Edermühle nur zehn Zuschauer im Publikum sitzen – „und davon auch noch fünf von unserem Vorstand“. Zum Glück könne die Initiative die Kartenpreise klein halten, so Afflerbach – auch, weil das Spiegelzelt am Eisenwerk als Veranstaltungsort gratis verfügbar sei. Der Abend mit Welter im April zum Beispiel kostete maximal 16 Euro Eintritt.

Derweil treibt Winfried Hofmann, Leiter der VHS Siegen-Wittgenstein, für das Angebot in Erndtebrück eine wichtige Frage um, die er im Ausschuss auch an die Gemeindeverwaltung stellte: „Können wir nächstes Semester noch in die Rothaarsteig-Hauptschule?“ Die ist bekanntlich seit Sommer geschlossen, letzte VHS-Kurse vor Ort laufen noch. Ansonsten möge die Gemeinde andere Räume bereitstellen.