Bad Laasphe. Zwischen Pro Bad Laasphe und Bürgeraktionsgemeinschaft Schöne Altstadt gibt es ganz unterschiedliche Ansichten über die Gestaltung der Kö.
- Auf der Königstraße durch die Altstadt sollen demnächst Bäume fallen.
- Mindestens fünf zwischen den Häusern Metz und Stähler seien „so nicht länger zu erhalten“, sagt Marcus Winkeler.
- Ohne die Bäume in derKönigstraße„würde das ganze Gesamtbild leiden“, fürchtet BAG-Mitglied Olaf Kursawe.
Auf der Königstraße durch die Altstadt sollen demnächst Bäume fallen. Mindestens fünf zwischen den Häusern Metz und Stähler seien „so nicht länger zu erhalten“, sagt Marcus Winkeler, im Bad Laaspher Rathaus Abteilungsleiter Tiefbau, auf Anfrage unserer Zeitung. Sie seien zwar „nicht komplett abgestorben“, aber „definitiv abgängig“, ein weiterer vielleicht nur noch ein oder zwei Jahre zu halten. Das sei mit intensiver Pflege der einzelnen Bäume zu verhindern, hält die Bürgeraktionsgemeinschaft (BAG) „Schöne Altstadt“ dagegen. Und die Händler in der Königstraße? Wünschen sich ohnehin weniger Bäume und mehr Platz fürs Parken vor der Ladentür.
Wie ist es um die erwähnten Straßenbäume wirklich bestellt? Das hat Olaf Kursawe vom BAG-Vorstand „einen befreundeten Gartenbau-Meister gefragt“. Und der meint: Es sei ein nötiger Baumschnitt versäumt worden. Außerdem müsse der Boden unter den Bäumen aufgelockert, insgesamt mehr gedüngt und bewässert werden. Besagter Experte müsse es wissen, so Kursawe, denn er habe die Bäume 1992 noch selbst eingepflanzt, als die Königstraße seinerzeit neu gestaltet worden sei. Das Problem liege also offenbar nicht im Untergrund, so Kursawe – denn die Bäume oberhalb und unterhalb des besagten Abschnitts seien bislang „richtig gut gewachsen“.
Kursawe: Gesamtbild würde leiden
Erhalt durch verstärkte Pflege? Marcus Winkeler überzeugt das nicht. Das Gutachten einer Fachfirma zeige, dass die Bäume „nicht mehr zu retten“ seien. Ohne Alternative. Konkret liege der Stadt mittlerweile das Angebot eines Unternehmens fürs Fällen und Neupflanzen vor, so Winkeler – mit Kosten von nicht unerheblichen vierstelligen Euro-Beträgen pro Baum. „Wir haben jetzt also eine preisliche Vorstellung“, so der Abteilungsleiter.
Ohne die Bäume in der Königstraße „würde das ganze Gesamtbild leiden“, fürchtet BAG-Mitglied Olaf Kursawe. Sollten sie nachweisbar tatsächlich fallen müssen, fordere die Bürgeraktionsgemeinschaft mindestens eine umgehende Neubepflanzung an den bisherigen Baum-Standorten im Verlauf der Straße. Man dürfe jedenfalls nicht dem Wunsch einiger Bad Laaspher Geschäftsleute in der Altstadt nachgeben, so Kursawe, die einen ersatzlosen Wegfall der Bäume wollten.
Poller leicht zu übersehen
„Wenn dadurch zusätzlicher Parkraum entsteht, würden das die Händler begrüßen“, sagt Bernd Petzolt, Händler in der Altstadt und Vorsitzender Werbegemeinschaft „Pro Bad Laasphe“. Aber im Grunde gehe es ja auch nicht um die Bäume an sich: „Die stören nicht, sondern die Poller außen rum“, erklärt Petzolt. Da bleibe so mancher Autofahrer beim Einparken hängen – einfach, weil man die niedrigen Poller leicht übersehe.
Sollten wirklich neue Bäume angepflanzt werden, müssten sich Stadt, BAG und Händler an einen Tisch setzen, schlägt Petzolt vor – vor allem, um über die künftigen Standorte zu reden. Denn die „müssen ja nicht unbedingt direkt vor den Geschäften stehen“.
Das letzte Wort in der Sache soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung aber die Politik haben. Man werde das Thema in einer der nächsten Sitzungen des Bau-, Denkmal- und Umweltausschusses auf die Tagesordnung setzen, so Winkeler – nächstmöglicher Termin dafür laut Sitzungskalender 2017: der 8. Februar.
Genau das hatte Beigeordneter Dieter Kasper bereits in der Sitzung des Bad Laaspher Rates Anfang November vorgeschlagen, als sich BAG-Mitglied Kursawe in der Einwohner-Fragestunde nach den angeblich „kranken Bäumen in der Königstraße“ erkundigt hatte.
Verwaltung kündigt Vorschlag an
Schon Ende Juni 2016 hatte Björn Strackbein (SPD) im Bauausschuss darauf hingewiesen, dass die Bäume vor dem Juweliergeschäft Stähler in der Königstraße in der Krone stark ausdünnten – ob die Verwaltung das nicht überprüfen könne. In der Sitzung Ende August teilte Beigeordneter Kasper laut Niederschrift mit, „dass fast alle Spitzahorn-Bäume in der Königstraße erkrankt seien und nicht erhalten werden können. Derzeit werde geprüft, ob man eine Ersatzpflanzung vornehmen könne oder ob man an den Stellen beipflastere“. Und: „Nach entsprechender Prüfung werde diesem Gremium ein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise unterbreitet.“ Das könnte dann nun im Februar geschehen.