Bad Laasphe. .
Es gibt zwar ein Einzelhandelskonzept für Bad Laasphe, aber nach wie vor sind vor allem viele Fragen zu Geschäftsleerständen in der denkmalgeschützten, historischen Altstadt von Bad Laasphe unbeantwortet. Die Wittgensteiner Heimatzeitung hat mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Pro Bad Laasphe, Bernd Petzolt, über Probleme und Zukunftschancen für die Bad Laaspher Altstadt gesprochen.
Was schätzen Sie am Handelsstandort Bad Laasphe besonders?
Was schätzen Sie am Handelsstandort Bad Laasphe besonders?
Was schätzen Sie am Handelsstandort Bad Laasphe besonders?
Bernd Petzolt: Es gab so in den letzten zwei Jahren eine positive Entwicklung. Gerade was sich jetzt im Bereich der Emmaburg tut, in der Seniorenresidenz oben an der Lahnklinik oder auch das Hotel am Fang, hat sich sehr gut entwickelt. In der Bahnhofstraße gibt es sehr gute Entwicklungen durch die neuen Bäckereien. Die Region ist sicher mit der gemeinsamen Bonuskarte ein ganzes Stück weiter gekommen. Das ist jetzt nur auf den Handel bezogen... Ansonsten haben wir hier natürlich wunderschöne Natur und in der Industrie auch viele Hidden Champions und gute Schulen.
Gut. Es gibt aber auch eine schöne Altstadt, in der viele Schaufenster leer sind. Was fehlt aus der Sicht der Händlerschaft, um die Geschäfte in der Altstadt mit neuem Leben zu füllen?
Ja, wir haben eine fußläufige historische Altstadt mit einem vielfältigen gastronomischen Angebot. Das ist einzigartig in der Region. Was den Leerstand angeht, kommen viele Dinge zusammen. Zum Einen fehlt es natürlich an Investoren, es fehlt aber auch an geeigneten Immobilien. Die meisten Flächen sind eigentlich zu klein für moderne Geschäfte. Eine Kette möchte jetzt Minimum 100 bis 200 Quadratmeter haben. Es fehlt an der Bereitschaft der Vermieter, ein bisschen mit den Preis runter zu gehen.
...Mit dem Mietpreis runter zugehen?
Ja. Es gibt einige Vermieter, die lassen ihren Laden lieber leer stehen. In anderen Städten gibt es Modelle, bei denen so ein Laden mal für ein halbes Jahr ganz günstig vermietet wird oder vielleicht gar nichts bezahlt wird.
Es gibt Beispiele für Outletcenter in historischen Altstädten. Ist das eine Idee für Bad Laasphe?
Bad Münstereifel zum Beispiel. Das könnte ich mir prinzipiell vorstellen. Es stellt sich natürlich die Frage, ob Bad Laasphe dafür nicht zu weit weg von der Autobahn ist. Aber das müssten Investoren beurteilen.
Was wünschen, erhoffen sie sich von der Bad Laaspher Politik für die Geschäftswelt der Altstadt oder der Kernstadt?
Es geht darum, die Aufenthaltsqualität in der Königstraße zu verbessern. Also aus meiner Sicht ist z.B. die Verkehrsführung in der Königstraße sehr problematisch. Schauen Sie sich die Straße an. Hier kommen kaum zwei Autos aneinander vorbei, vor allem, wenn links und rechts noch einer parkt. Da gibt es aus meiner Sicht zwei Alternativen: Die Straße wieder breiter zu machen, so wie sie früher auch war. Dann geht das mit dem Begegnungsverkehr, oder eine Einbahnstraße daraus zu machen.
Da sind auch so Kleinigkeiten. Wenn Sie jetzt Richtung Bad Berleburg fahren, müssen Sie am Ende der Königstraße links abbiegen...
...Oder mich nicht erwischen lassen?
Genau! Klar, das ist jetzt gedacht, damit die Leute nicht durch die Königsstraße fahren. Aber wenn ich in die Königsstraße will, muss ich irgendwo drehen oder ganz außen herum fahren. Aus meiner Sicht ist das nicht gut für Geschäfte in der Altstadt.
Für Bad Laasphe gab es immer auch die Knochentheorie mit großen Einkaufszentren oder Supermärkten an beiden Enden des Knochens. Bislang gibt es sie nur an einem Ende...
Wir brauchen natürlich hier obendringend einen Frequenzbringer in Form eines Nahversorgers mit Lebensmitteln und Café. Das Projekt Gartenstraße war ja sehr vielversprechend, aber da hört man leider nicht mehr viel von. Schauen Sie sich zum Beispiel an, was in Bad Berleburg um den Krug herum entstanden ist. So etwas brauchen wir hier auch. Das Bekleidungsangebot muss erweitert werden, insbesondere auch für Herren.
Zurück zu den Investoren und den Arbeiten an Lahnklinik, Emmaburg und Hotel am Fang. Sind das jetzt schon die neuen Frequenzbringer für die Altstadt?
Das Hotel am Fang ist definitiv schon ein Frequenzbringer und diese Seniorenresidenz in der Lahnklinik könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.