Wittgenstein/Sauerland. . Natur-, Wald- und Wanderverbände in der Region einigen sich auf einen Kodex für Spaziergänger und Sportler.

  • Gegenseitige Toleranz und Respekt können viele Konfliktsituationen vermeiden
  • Den Wald als Wirtschaftsraum der Eigentümer und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen annehmen
  • Kodex wird auf Schildern an den Wanderparkplätzen öffentlich gemacht

Die Wälder in Wittgenstein sowie im Sauer- und Siegerland locken viele Naturfreunde zu Ausflügen in die Natur, seien es Wanderer, Radfahrer und Reiter oder im Winter auch Skilangläufer. Üblicherweise verläuft das Zusammentreffen unterschiedlicher Naturnutzer in den heimischen Regionen freundschaftlich und zuvorkommend. Nur gelegentlich kann es zu kleineren Konflikten kommen, wenn eine der Parteien sich rücksichtslos oder unaufmerksam verhält. Passend zur in NRW laufenden „Woche des Respekts“ empfehlen einige einfache und doch wirkungsvolle „Gemeinsame Verhaltensregeln“ für alle Naturnutzer.

Unterschiedliche Nutzungen

Die Verhaltensregeln haben jetzt die Partner Sauerländischer Gebirgsverein, Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Sauerland-Radwelt, Wisent-Welt Wittgenstein, Sauerland-Tourismus, Touristikverband Siegerland-Wittgenstein, Waldbauernbauernverband NRW sowie die Naturparke Arnsberger Wald, Diemelsee und Sauerland-Rothaargebirge im Dialog erarbeitet und verabschiedet. Dabei hat jede Organisation ihre Sichtweisen auf den Wald als Freizeit- oder Wirtschaftsraum dargelegt, die aus den unterschiedlichen Nutzungsarten ihrer Mitglieder und Anhänger resultiert.

Zahlreiche Naturfreunde

Das Ergebnis dieses Gesprächsprozesses ist ein starkes Signal: Wir, die relevanten Organisationen rund um das Thema Waldnutzung in den Regionen, sind uns einig darüber, dass wir und zahlreiche Naturfreunde den Wald gemeinsam nutzen und mittels einiger einfacher und doch wirkungsvoller Verhaltensregeln dafür sorgen können, dass gegenseitiger Respekt und Toleranz die Begegnungen prägen. „Kleinere Kontroversen kann es vereinzelt auch bei uns geben, wenn beispielsweise Wanderer und Radfahrer an unübersichtlichen Waldwegen aufeinander treffen“, sagt Detlef Lins, Geschäftsführer des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. „Doch unser Miteinander beweist: Bei uns wird zusammen gesprochen. Und dies ist – auch mit Blick auf andere Regionen – nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit.“

Die Gebote in den Wäldern

Bleibe auf den für dich vorgesehenen Wegen.

Verhalte dich vorausschauend und der Strecke und den Begebenheiten angemessen.

Passe dein Tempo so an, dass du jederzeit reagieren kannst.

Mache dich freundlich und rechtzeitig bemerkbar.

Lass andere Naturnutzer gefahrenfrei passieren.

Auch der Wald gehört jemandem! Beachte Absperrungen und befolge Anweisungen.

Nutze die Wege verantwortungsvoll.

Bei Dämmerung meide den Wald.

Schone und schütze Tiere und Pflanzen und verhalte dich angemessen.

Nimm deinen Müll wieder mit.

Führe Hunde nur auf den Wegen oder an der Leine (außer in Gefahrensituationen.

www.naturpark-sauerland-rothaargebirge.de

Mit den Verhaltensregeln möchten die Organisationen alle Menschen, die den Wald in der Freizeit betreten, stärker dafür sensibilisieren, dass er als Wirtschaftsraum zu achten und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schützen ist.

Gegenseitige Interessen wahren

Der Kodex thematisiert daher Verhaltensweisen bei Begegnungen von Menschen, die unterschiedlichen Hobbys im Wald nachgehen, bei der Begegnung von Mensch und Tier sowie das Verhalten gegenüber der Natur und selbstverständlich auch die Wahrung der Interessen aller Waldeigentümer. Die Verhaltensregeln wurden in einer einprägsamen Version formuliert, die auf Schildern an Wanderparkplätzen nachzulesen sein werden, von denen Wander- und Radausflüge starten.

Die Verhaltensregeln haben keine mahnende, sondern eine erinnernde Funktion: Jeder Naturnutzer möchte mit Respekt behandelt werden, da ist es nur folgerichtig, wenn er oder sie auch anderen Menschen mit Rücksicht und Verständnis entgegenkommt. Wer Erholung und Erfrischung in den heimischen Wäldern sucht, wird sie nur dann auf Dauer vorfinden, wenn er oder sie durch sein eigenes Verhalten aktiv und stetig zum Schutz der Natur beiträgt.