Erndtebrück/Lützel. . Der Ausbau der B 62 auf 3,5 Kilometern zwischen Erndtebrück und Lützel kommt – wahrscheinlich in fünf Jahren. Details zur Planung erfuhren die Erndtebrücker jetzt bei einem Info-Abend in der Schützenhalle.

Dreispurige Abschnitte auf der B 62 zwischen Erndtebrück und Lützel, die das Fahren im langsamen Lkw hier ebenso entspannter machen wie für die Autofahrer – ein Traum für so manchen Wittgensteiner, der demnächst tatsächlich in Erfüllung geht. Allerdings: Bis die Bauarbeiten auf dem rund 3,5 Kilometer langen Abschnitt vom Ortsausgang Lützel über Altenteich bis Hof Grünewald kurz vor Erndtebrück wirklich beginnen, wird es wohl 2020.

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Das machte Winfried Behle, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, am Donnerstagabend bei einer Info-Veranstaltung in der Erndtebrücker Schützenhalle noch einmal ganz deutlich. Früher als bis 2020 sei die aufwändige Planungsphase jedenfalls wohl nicht abzuschließen, erläutert Behle – zumal bei der geplanten Beseitigung der Schranken nahe Altenteich auch noch die Bahn ins Spiel kommt.

Vollsperrung nur an Wochenenden

Bis dahin möchte der Landesbetrieb allerdings mit der Sanierung von etwa 1,7 Kilometern der B 62 zwischen Kronprinzeneiche und Ortseingang Lützel schon längst durch sein. Laut Behle wird es mit dem weiteren Ausbau der Fahrbahn, die auf etwa 300 Metern bereits in Richtung Berghang verlegt wird, wohl im Sommer 2016 losgehen. Er rechnet mit etwa zweieinhalb Jahren Bauzeit bis Ende 2018.

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© Manuela Nossutta

Was für beide Bauabschnitte gewährleistet sein müsse, so Behle weiter: eine einspurige Verkehrsführung während der gesamten Bauarbeiten. Also keine Vollsperrung? Höchstens an einigen Wochenenden, so der Projektleiter – schließlich könne und wolle man Wittgenstein ja nicht komplett vom Verkehr Richtung Siegerland über die Bundesstraße abhängen. Immerhin sind laut Behle rund 7000 Fahrzeuge pro Tag auf der B 62 unterwegs – und bis 2025 könnten es laut Prognose schon 10 000 sein. Umso wichtiger also der Ausbau. Und auch die zahlreichen Schwertransporte auf der Strecke müsse man natürlich während der Bauzeit berücksichtigen. „Aber das haben wir schon im Blick“, versichert Planer Behle.

Kurzum: Es müsse ganz einfach mit Baustellen-Ampeln funktionieren, sagt der Projektleiter. Und wie der Verkehr dennoch so flüssig wie möglich gehalten werden könne, damit habe man an der Kronprinzeneiche in den letzten Jahren bereits Erfahrungen gesammelt.

Altenteich: Brücke statt Schranken

Wenn nach mehrjähriger Bauzeit rund zehn Millionen Euro verbaut sind, soll der Verkehr Richtung Siegerland zwischen Altenteich und Lützel auf etwa 1,2 Kilometern zweispurig rollen. Etwa 600 Kilometer lang ist der zweispurige Abschnitt in der Gegenrichtung zwischen Altenteich und Erndtebrück.

Als Beitrag zu einer möglichst durchgängigen Verbindung zwischen Wittgenstein und Siegerland im Sinne einer „Route 57“ reicht der Ausbau allerdings nicht – auch, weil der Verkehr danach immer noch durch Lützel rauscht. Immerhin: Eine Ortsumgehung ist aber auch später noch realisierbar. Ebenso wie übrigens für Erndtebrück.

Auf freier Strecke sollen entschärfte Kurven für zügiges Fahren sorgen, erläutert Projektleiter Behle – ein Vorteil nicht zuletzt im Winter. Und: Der Bahnübergang in Altenteich soll einer Brücke über die Gleise weichen. Damit wäre der eng gesteckte Slalom, den vor allem Lastzug-Trucker hier fahren müssen, endlich Geschichte.