Erndtebrück/Lützel. .

Der Ausbau der Bundesstraße vor der eigenen Haustür – das Interesse der Menschen aus Erndtebrück und Lützel am Thema ist riesig. Rund 180 Bürger waren zum Info-Abend in die Schützenhalle Erndtebrück gekommen.

Endlich eine direkte, bahnübergangsfreie Anbindung des Industriegebietes im Grünewald an die B 62 forderte Jörg Schorge, Senior-Chef Erndtebrücker Eisenwerk – das sei auch im Interesse privater Anlieger.

Tempolimit für Altenteich

Das müsse ebenso im Zuge der geplanten Bauarbeiten geschehen, meinte Schorge – „sonst ist der Ausbau meiner Meinung nach eine Farce“. Winfried Behle vom Landesbetrieb Straßen NRW versprach, die Anregung mitzunehmen in ein Abstimmungsgespräch mit der Bahn. Allerdings müsse hier erst einmal „Baurecht geschaffen werden“, sagte er. Das gelte im Übrigen auch für die Ortsumgehungen Erndtebrück und Lützel, die von mehreren Bürgern im Saal bei den Planungen vermisst wurden.

Matthias Mennekes vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, zuständig für den Forstbetriebsbezirk Elberndorf, mahnte, den Wildwechsel rund um Altenteich zu berücksichtigen. Das habe man bei der Planung ebenso „im Fokus“, so Behle, wie ein Tempolimit und eine Querungshilfe an den Bushaltestellen mitten in Altenteich zur Sicherheit der Fußgänger. Und auch der Radfahrer, die hier oft kreuzen. Denn die Bewohner des Ortes befürchten: dass Autos und Lkw „im freien Fall von der Lützel herunter in Altenteich aufschlagen“. Sie wünschen sich außerdem einen Lärmschutz.

Und am Ortseingang Lützel? Soll eine Mittelinsel in der Fahrbahn dafür sorgen, dass der fließende Verkehr hier rechtzeitig auf Tempo 50 eingebremst wird.

Flurbereinigung angesetzt

Für rund 335 Hektar vor allem land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen links und rechts der Bundesstraße ist in den nächsten Jahren eine Flurbereinigung angesetzt. Hier kündigte Andreas Peter von der Bezirksregierung Arnsberg intensive Gespräche mit allen betroffenen 77 Grundstücksbesitzern an. Von denen werden nach derzeitiger Planung im Übrigen 16 insgesamt etwa anderthalb bis zwei Hektar Fläche für den eigentlichen Straßenbau abgeben müssen. Den Waldbauern in der Schützenhalle machte Projektleiter Behle Hoffnung auf Ersatzflächen im nahen Staatswald.