Warstein. . Potzblitz! So anständige Autofahrer wie im Warsteiner Stadtgebiet hat die Polizei nicht erwartet. Beim bundesweiten Blitzmarathon ist die Bilanz bis zum Mittag fast makellos.
Nur ein Fahrer tappt in die Radarfalle als Polizei-Komissarin Ludmilla Rau mit Kollege Jörg Isenberg das moderne Messgerät an der B 55 in Höhe der Evangelischen Kirche postiert haben. Abzüglich der Toleranzgrenze bleiben 67 Stundenkilometer statt der innerorts erlaubten 50 km/h auf dem Schirm der Beamten.
Nur ein Temposünder in Warstein muss zahlen
Einsichtig zahlt der Mann sein Bußgeld. Typisch für das Verhalten der Verkehrsteilnehmer an diesem Donnerstag. „Fast alle halten sich an die Regeln. Zu schnell ist kaum einer. Es gibt natürlich auch andere Tage“, erklärt Polizei-Oberkommissar Isenberg. An Tagen wie denen, wenn die Polizisten zu Geschwindigkeitsmessungen ausrücken, wenn kein Blitzmarathon ausgerufen ist - dann gehen Temposünder den Tempowächtern eher ins Netz.
Wut- und Gefahrenpunkte werden anvisiert
Sogenannte Wut- und Gefahrenpunkte werden auch im Alltag anvisiert. Jörg Isenberg: „Die Bürger melden sich per Telefon und E-Mail bei uns. An Kindergärten und Grundschulen und Wohngebieten in Tempo-30-Zonen messen wir häufiger mal die Geschwindigkeiten, um die Raser zu stellen.“
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Die Quote beim Blitzmarathon liegt unter dem Durchschnitt. Kein Wunder. Schließlich sind die Kontrollstellen im Vorfeld bekannt. Aus gutem Grund. „Wir agieren offensiv und wollen nicht als Abzocker bezeichnet werden“, sagt Jörg Isenberg zur Strategie der Polizei.
So reiben sich der 40-Jährige und die Kollegin Rau nur die Hände wegen der Herbstkälte. Viele Euros fließen während ihrer Frühschicht nicht in die Staatskasse. 250 Autos kontrolliert das Duo am frühen Morgen zwischen Belecke und Mülheim an der B 516 im Möhnetal. Die erfreuliche Bilanz: Kein Fahrzeug ist zu schnell. Nur ein Notarzt- und Rettungswagen mit Blaulicht rasen durch die Messzone. Schneller als die Polizei erlaubt, aber das sei eine „Ausnahmesituation“, verdeutlicht Isenberg.
Blitzgerät misst aus 218 Metern Entfernung
Ein Argusauge auf den Fußgängerüberweg zwischen beiden Bushaltestellen am Ortseingang von Warstein werfen die beiden Polizeikräfte an ihrer zweiten Einsatzstelle. Aus 218 Metern Entfernung können sie mit ihrem Blitzer die Kraftfahrer fixieren. Raser hätten keine Chance, aber die gibt es wie gesagt an diesem Morgen nicht.