Hagen. Der Zoll hat höchstmoderne Technik auf dem Rastplatz Lennhof im Hagener Norden zum Einsatz gebracht. Ein riesiger Röntgen-Scanner durchleuchtete etliche Lastwagen binnen Sekunden. Von den Super-Scannern gibt es deutschlandweit nur drei Stück. Hagen soll häufiger Kontrollschwerpunkt werden.

Röntgenuntersuchung an der A1 am Rasthof Lennhof am vergangenen Dienstag. Mit dem großen Unterschied, dass dieses Röntgengerät keine Knochenbrüche, sondern ganze Lkw-Ladungen durchleuchtet. Zoll und Autobahnpolizei fischten in Fahrtrichtung Köln etliche Laster aus dem Verkehr, um sie mit dem Super-Scanner zu durchsuchen.

Es wird immer schwieriger für Schmuggler, illegale Waren über die heimischen Autobahnen zu ihrem Bestimmungsort zu befördern. Denn: Der Zoll bedient sich mittlerweile einer Methode, die selbst fast 50 Tonnen schwere Lastzüge binnen einer Minute so durchleuchtet, dass jede noch so gut verpackte oder versteckte Fracht bis ins Detail zum Vorschein kommt. Das Instrument dazu: Ein Spezialfahrzeug der Bundesfinanzdirektion West mit mobilem Röntgen-Scanner, der, wie ein Flughafen-Mitarbeiter die Passagiere, die Seiten eines Lkws abscannt.

Hypermoderne Maschine kostet 1,8 Millionen

Das Fahrzeug kann mobil, aber auch mit einem Fahrer gesteuert werden. Im mittleren Bereich des Fahrzeugs sehen Beamte an Bildschirmen das Resultat des Scans. Deutschlandweit gibt es nur drei dieser hypermodernen Maschinen. Geschätzter Preis: 1,8 Millionen Euro.

Am Rasthof Lennhof positionierte sich der Zoll an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Die Transportlinien der A 45, A 44 und der A 2 laufen hier zusammen. Zehntausende Lkw rollen täglich hier vorbei, befahren oder verlassen das Gebiet der Speditionsstadt Hagen.

Illegale Fracht vermochten die Zollfahnder nicht zu finden. Dafür rollte ein 46 Tonnen schwerer Schwertransport mit Muldenkipper auf dem Tieflader auf den Rastplatz, dessen vordere Bremsscheiben so rissig waren, dass ein Bruch bei einer der nächsten Bremsungen wahrscheinlich war. Die Dekra, ebenfalls vor Ort, ordnete die sofortige Reparatur an.

Super-Scanner soll im Stadtgebiet zum Einsatz kommen

Somit wurde die Weiterfahrt bis zur Fertigstellung untersagt. Außerdem rollte ein Lkw an, dessen mehrere Tonnen wiegende Stahlrohre nur auf gedrehten Europaletten lagerten. Die Ladung war mit zwei Spanngurten gesichert, die lediglich einem errechneten Ladungsgewicht von etwa 100 Kilo Stand gehalten hätten. Der Super-Scanner soll künftig häufiger im Stadtgebiet zum Einsatz kommen, heißt es bei der Bundesfinanzdirektion West.