Arnsberg. Unermüdlich suchen Freunde und Familie über Monate nach einer jungen Frau aus Werl. Dann entdecken Kinder ihre Leiche im Essener Wald. Ihr Ex-Freund soll sie dort verscharrt haben. Seit Montag steht er vor dem Arnsberger Landgericht.

Vor dem Arnsberger Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen einen 25 Jahre alten Mann aus Essen begonnen, der seiner Ex-Freundin Liesa S. umgebracht und im Wald verscharrt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor. Zum Prozessauftakt schwieg der Mann.

Laut Anklage soll der 25-Jährige einige Wochen nach dem Ende der Beziehung im April 2012 um eine "letzte Aussprache" gebeten haben. Dabei soll er die junge Frau aus Werl erwürgt oder mit ihrem Schal erdrosselt haben. Dann soll er die Leiche in einem Leihwagen von Werl nach Essen gefahren und dort vergraben haben.

Die Mutter der getöteten Liesa Schulte berichtete dem Gericht von einer schwierigen Beziehung. Sie beschrieb ihre Tochter als "lebenslustige, zielstrebige und hübsche junge Frau", die aber sehr unter der Liebe zu dem jungen Essener gelitten habe.

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Nach dem Verschwinden der 23-Jährigen hatten Angehörige und Freunde ein halbes Jahr lang auf ein gutes Ende gehofft und eine hohe Belohnung für Hinweise auf den Aufenthalt der jungen Frau ausgesetzt. Erst im Oktober 2012 hatten spielende Kinder in Essen zufällig die im Wald verscharrte Leiche gefunden. Der 25-Jährige war bereits kurz nach dem Verschwinden von Liesa in Haft gekommen. Er hatte sich bei seinen Aussagen in Widersprüche verstrickt. (dpa)