Arnsberg/Essen.. . Liesa Schulte aus dem Werler Ortsteil Westönnen ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Ende Oktober 2012 wurde ihre Leiche in einem Waldstück in Essen-Werden gefunden. Angeklagt vor dem Landgericht Arnsberg ist ihr 24-jähriger Ex-Freund aus Essen. Prozessauftakt ist am 7. Mai.
Der Prozess gegen den Ex-Freund der im vergangenen Jahr getöteten Liesa Schulte aus Werl-Westönnen beginnt am 7. Mai. Die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Arnsberg hat die Anklage gegen den Mann aus Essen zur Hauptverhandlung zugelassen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Das Gericht hat zunächst elf Verhandlungstermine festgelegt.
Die 23-Jährige war am Abend des 16. April 2012 nach einer Aussprache mit ihrem Ex-Freund nicht in das Elternhaus zurückgekehrt. Ende Oktober fanden spielende Kinder die Leiche der jungen Frau in einem Waldstück in Essen-Werden.
Chronologie im Fall Liesa S.
- Am 16. April verschwindet Liesa S. aus Westönnen spurlos. Ihr Twingo wird in der Nähe der Auffahrt Werl-Süd an der A 44 gefunden.
- 10. Mai: Der Ex-Freund von Liesa S. wird in Essen von Spezialkräften festgenommen. Gegen ihn wird Haftbefehl wegen Mordes erlassen.
- 7. Juni: Die Facebook-Gruppe „Wo ist Liesa???“ erinnert mit einer Aktion auf dem Werler Marktplatz an den 24. Geburtstag der Verschwundenen.
- 5. Juli: Boote mit Leichenspürhunden suchen in der Nähe der Staumauer die Oberfläche des Möhnesees ab. Ohne Ergebnis.
- 13. Juli: Im Kofferraum des Mietwagens, den ihr Ex-Freund in der Nacht ihres Verschwindens gefahren haben soll, wird eine DNA-Spur von Liesa S. gefunden.
- 30. Oktober: Kräfte der Polizei entdeckten nach einer umfangreichen Suche und Hinweisen von spielenden Kindern die skelettierte Leiche in Essen-Werden.
Angeklagter bestreitet die Tat
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat der 24-Jährige seine ehemalige Freundin im Verlauf der Aussprache auf einem Feldweg in der Nähe der Autobahn-Auffahrt Werl-Süd (A 44) „durch Erwürgen oder Erdrosseln“ getötet. Nach der Tat soll er die Leiche im Kofferraum seines schwarzen Miet-Polos nach Essen-Werden gebracht haben. Kriminaltechniker hatten eine DNA-Spur des Opfers in dem Kofferraum entdeckt.
Der Angeklagte, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet das Gewaltverbrechen. In dem Gerichtsprozess vor dem Landgericht Arnsberg wird über eine weitere mutmaßliche Straftat verhandelt: Ende 2009 soll der Mann seine damalige Freundin - es handelte sich dabei nicht um Liesa Schulte - bei einem Streit gegen eine Wohnungswand geworfen und am Hals gewürgt haben.