Belecke/Hannover. . Produkte der Siepmann-Werke aus Belecke schippern mit der „Queen Mary 2“, dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt, über die Ozeane und haben auch als Teil einer Tunnelbohrmaschine beim Bau des Gotthard-Basistunnel für die Alpen-Unterquerung gesorgt.
Von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens, das 550 Mitarbeiter, darunter mehr als 50 Auszubildende, beschäftigt und im Vorjahr einen Konzernumsatz von 110 Millionen Euro bilanzierte, überzeugten sich nun auf der Hannover Messe auch Landrätin Eva Irrgang, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Soest (WfG), Volker Ruff, und Warsteins Wirtschaftsförderer Alfred Bathe.
„Unsere Produkte finden Einsatz in den Bereichen Bahnverkehr, Fördertechnik, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Baumaschinen und Energietechnik“, erläuterte Geschäftsführerin Korinna Schwittay den Besuchern. Technik aus Belecke wird von namhaften Unternehmen wie Liebherr, Bosch Rexroth, Volvo, GEA Westfalia Separator, GHH Valdunes, BVV, Hübner Kassel, Aerzener Maschinenfabrik, Amazone Landmaschinen, Desch-Antriebstechnik, aber auch von RWE und Reintjes eingesetzt.
Alleinstellungsmerkmal
In Hannover präsentiert sich das Unternehmen mit den Stärken der Wertschöpfungskette vom Schmiederohling über geschweißte Komponenten, bis hin zum bearbeiteten Teil. „Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist, dass wir durch unsere Tochterfirma Persta, die Industriearmaturen fertigt, Spezialisten auf dem Gebiet des Schweißens sind“, erläuterte Korinna Schwittay.
Die Auftragseingänge sind zwar gegenwärtig auf unbefriedigendem Niveau, aber mit Aufwärtstendenz versehen, erwartet Korinna Schwittay zum zweiten Halbjahr eine konjunkturbedingte Verbesserung der Geschäftsentwicklung. Dabei beklagt das Unternehmen die Entwicklung der Energiekosten. Insbesondere die EEG-Umlage sei ein hoher Belastungsfaktor für die energieintensiven Industrien und führe ganz klar zu Wettbewerbsnachteilen.
Nach wie vor sei die Fachkräftesicherung ein wichtiges Thema. „Wir haben eine hervorragende betriebliche Ausbildung und bedienen uns eines kooperativen Studienmodells mit den heimischen Fachhochschulen für die Sicherstellung des Bedarfs an guten Akademikern“, erläuterte Schwittay. Aber es sei schwierig, Fachpersonal von den Vorzügen der Region zu überzeugen.
„Die Region hat viel zu bieten und ich wohne und arbeite gerne hier. Ich bin nach 17 Jahren in der Ferne seit zwei Jahren wieder zurück und zeige heute vielen Freunden mit Begeisterung Stadt und Region“, warb Schwittay für Südwestfalen. Wichtig sei auch künftig die Unterstützung von Stadtverwaltung und Politik, wenn es um Betriebserweiterungen oder den Einsatz neuer Technologien gehe. Auch das Nebeneinander von Industrie und Wohnen müsse mit Kompromissen möglich bleiben, gab sie Wirtschaftsförderer Bathe mit auf den Weg.
Dabei erfuhr er auch, dass die Einführung eines Energiemanagementsystems bei Siepmann aktuell bevorsteht und die Produkte von Skandinavien bis Brasilien mit Schwerpunkt in Deutschland bzw. Mitteleuropa abgesetzt werden. „Strategisches Ziel ist die Erhöhung des Exportanteils“, erläuterte Schwittay den Messebesuchern.