Warstein. . Internationaler Besuch in Warstein: Auf dem Hof des erfolgreichen Springreiters Alois Pollmann-Schweckhorst trainieren derzeit acht Reiter aus Katar mit ihren Pferden - sie erhoffen sich davon Erfolge bei internationalen Turnieren. Mitgebracht haben die Reiter zehn Pferde, vier Pferdepfleger und jede Menge Ehrgeiz.

Stumpf hallen die Galoppsprünge im Sand, „good“ schallt es über den Reitplatz. Alois Pollmann-Schweckhorst, erfolgreicher Springreiter und Pächter des Reitsportzentrums am Waldpark, hat auf seinem Hof internationalen Besuch. Acht Springreiter aus Katar mit zehn Pferden, vier Pferdepflegern und einem Teamleiter trainieren bei ihm den Sommer über.

Sie alle reiten für die Qatar Equestrian Federation, die heimische Reiter-Föderation. Da es aktuell mit rund 45 Grad in Katar zu heiß für Training und Turniere ist, schickt die Föderation ihre Reiter im Sommer zur Fortbildung nach Europa. Zum ersten Mal sind sie acht von ihnen in diesem Jahr auch nach Warstein gekommen.

Ein Bonner Trainer, der auch mit Katarer Reitern arbeitet, hatte Alois Pollmann-Schweckhorst angesprochen, ob er nicht auch Gäste aus Katar aufnehmen wolle. Vor einem Monat sind die Springreiter nun in Warstein angekommen, noch zwei Monate voller Training und Turniere werden folgen.

Ali Bin Yussef Al Rumaihi ist einer der stärksten der Katarer Reiter, erklärt Alois Pollmann-Schweckhorst. Für ihn legt er die oberste Stange des Hindernisses noch einmal höher. „Ali“, sagt er, der gerade den Parcours springt, „keep the contact, halt den Kontakt.“ Englisch ist die Sprache, in der das Team in Warstein trainiert. „Die Verständigung klappt hervorragend“, sagt Alois Pollmann-Schweckhorst. Er steht mitten auf dem Platz, verfolgt die Sprünge der Reiter, gibt Anweisungen. „Use the inside leg, benutze das innere Bein“, korrigiert er Ali nach dem Sprung.

Dem Reiter gefällt es gut im beschaulichen Warstein. „Es ist sehr grün und ruhig hier“, sagt er auf Englisch. „Den Pferden gefällt es auch, die Ställe sind sehr gut, genauso wie das Wetter. Hier ist es nicht so heiß wie in Katar.“

Täglich drei bis sechs Stunden intensives Training

Die Reiter spricht Alois Pollmann-Schweckhorst mit ihren Vornamen an. Doch auch die vollständigen, für deutsche Ohren fremd klingenden Namen, kennt er von jedem der acht Katarer. „Das ging von Anfang an relativ gut. Außerdem funktioniert sonst das Training nicht.“ Auf dem Reitplatz oder in der Halle verbringt der Trainer viel Zeit mit den Katarern, drei Stunden vormittags und meistens auch noch einmal nachmittags. Immer wieder ruft er einzelne Reiter zu sich, korrigiert den Sitz oder die Hilfen.

Untergebracht ist das Team aus Katar in einem Mescheder Hotel, die Pferde stehen im Reitsportzentrum. Bis jetzt ist Ali zufrieden mit seinen Fortschritten, „wir sind gespannt, was das Training am Ende gebracht hat“. Wenn sie in zwei Monaten wieder in ihr islamisches Heimatland zurückkehren, herrscht dort Ramadan. Danach, im November, startet in Katar die Turniersaison, die Temperaturen entsprechen dann etwa dem deutschen Sommer.

Reiter aus Katar wollen den internationalen Erfolg

Um im Training zu bleiben, nehmen sie auch von Warstein aus an vielen Turnieren teil. Bis jetzt sind sie bei Springturnieren in Spangenberg, Monte Carlo und Steinhagen angetreten. Heute geht es schon wieder ins niederländische Geesteren zu einem Turnier, danach nach Chantilly in Frankreich. „Das Ziel ist es, dass sich die Reiter in Warstein weiterentwickeln“, sagt Alois Pollmann-Schweckhorst.

Auf den Turnieren lernen sie eine größere, internationale Konkurrenz kennen. Darum sollen auch bei jedem Turnier möglichst alle acht Reiter starten, mit ihren Erfolgen ist Alois Pollmann-Schweckhorst zufrieden. In einzelnen Disziplinen konnten die Katarer schon erste Plätze belegen.