Warstein. So ein Aufgebot wie bei der Hochzeit von Brauerei-Chefin Catharina Cramer und Ehemann Frank Raddue in der St.-Pankratius-Kirche hat Warstein seit Jahrzehnten nicht erlebt: Damen in eleganten Kleidern mit auffälligen Hut-Kreationen, Fotografen und Schaulustige vor der Kirche, die auf das Brautpaar warteten.

Währenddessen rückten die Brautjungfern in brombeerfarbenen Kleidern und die „Best Men“, quasi die männlichen Jungfern, im Turm noch den Teppich über das Lüftungsgitter. Schließlich sollte Catharina Cramer, die Frank Raddue in der St.-Pankratius-Kirche das Ja-Wort gab, nicht irgendwo mit dem Absatz hängen bleiben.

Die zahlreichen Gäste, die bereits in der Kirche Platz genommen hatten, verpassten, wie Catharina und ihr Vater Albert Cramer – standesgemäß mit Zylinder – im Oldtimer vorfuhren, der Brautvater sich im Turm noch einmal die Haare kämmte, bevor er seine Tochter zum Altar geleitete, wo bereits Bräutigam Frank Raddue wartete.

Weiße Pfingstrosen als Brautstrauß von Catharina Cramer

Gesäumt war der Weg durch das Kirchenschiff mit tausenden Pfingstrosen-Blüten in rosa und rot, während die Braut, die in ein champagnerfarbenes Kleid von Vera Wang gekleidet war, weiße Pfingstrosen als Brautstrauß gewählt hatte – diese stehen symbolisch für ein in Liebe erfülltes Frauenleben.

Hochzeit von Catharina Cramer in Warstein

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    Die kirchliche Trauung, die von Dechant Thomas Wulf vollzogen wurde, ist der Höhepunkt einer Liebe, die vor vier Jahren begann. Im Jahr 2008 lernte die 34-jährige Brauerei-Inhaberin den Bauunternehmer Frank Raddue (42) auf der Anuga kennen und lieben. Ganz romantisch machte er ihr auf der Hohenzollernbrücke in Köln, der Brücke der Liebenden, einen Heiratsantrag. Sicherlich mit genau so viel Herzklopfen wie er am Samstag verspürte. In Köln fand bereits am Mittwoch auch die standesamtliche Trauung statt, und zwar im historischen Rathaus.

    Hunderte Warsteiner säumten den Vorplatz

    „Eine gewisse Aufregung“ spürte auch Dechant Wulf beim Bräutigam. „Ja, ihr traut euch wirklich etwas“, meinte Wulf mit Bezug auf das Wort Trauung und nahm dem Brautpaar damit die Nervosität. Als nach dem Ja-Wort Michael Jacksons „I just can’t stop loving you“ erklang, konnten einige ihre Tränen nicht zurückhalten.

    Das englische Hochzeitsmotto – was die Kleidung betrifft – hatte sich Catharina Cramer, die ebenso wie ihr Ehemann Frank Raddue ihren Namen behalten wird, zu Herzen genommen: Etwas Altes war ein Spitzentaschentuch aus der Familie in ihrer Handtasche, das Neue war das Brautkleid der Designerin Vera Wang, geliehen hatte sie sich Ohrstecker von ihrer Mutter und verdeckt unter dem Hochzeitskleid trug sie ein hellblaues Kleidungsstück.

    Wie in Ascot beim Pferderennen

    Begeistert waren auch die Männer von den ausgefallenen Kleidern und Hut-Kreationen der Damen: „Das ist ja wie in Ascot beim Pferderennen.“

    Überwältigt war das Brautpaar nach dem Verlassen der Kirche. Hunderte Warsteiner säumten den Vorplatz, viele Vereine hatten Abordnungen geschickt, die Spielleute und der MGV brachten ein Ständchen. Für das Brautpaar gab es erst einmal ein Bier. Immer wieder wurden innige Küsse getauscht, Braut und Bräutigam strahlten um die Wette und entschwanden in einer Pferdekutsche.